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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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IFR & ATC | Gallileo  
12. März 2004: Von  
Hallo alle miteinander. Hat sich eigentlich schon jemand Gedanken gemacht, was aus Gallileo wird? Alle doch so tollen Vorteile gegenüber dem USA-GPS sind nun ja dahin. Die USA kann es abschalten, kann es ungenauer machen bzw. wir Europäer sind wieder von USA abhängig. Was soll das ? Selbst die Frankfurter Rundschau (genau die, die die SPD jetzt übernimmt) hat dieses System in Frage gestellt. Insgesamt soll es 4 Mrd Euro kosten, 2 Mrd sollen von der Industrie kommen. Die will aber nicht bzw. warum sollte sie auch ? GPS kostet doch nichts. Ich sehe schon ein EU Gesetz, das 2008 vorschreibt, das jeder der in Europa IFR fliegen will, einen GPS-Empfänger, pardon, einen Gallileo-Empfänger nach JAR-OPS 37 oder so zugelassen, dabei haben muss. Am besten noch von Toll-Collect produziert. (Stall-Collect wäre wohl der bessere Name) Dann können sich die Europäer so richtig lächerlich machen. So und nun genugt der "lockeren" Worte. Wir müssen alle versuchen, das dies nicht kommt bzw. das am besten überhaupt keine Satelitten in den Orbit kommen. Da haben ein paar EU-Politiker eine mir völlig unverständliche Vision, die uns EU-Bürger 2-4 Mrd kosten soll, mit dem Effekt, das wir genau das Gleiche wie vorher bekommen (vielleicht statt 30 Meter 15 Meter Genauigkeit), nur das wir dafür richtig Geld bezahlen müssen. Denn die Einzigsten, die die europäische Politk wirklich zur Kasse bitten kann, sind wir IFR-Piloten. Kein BMW, VW oder Mercedes und all die Anderen wird sich an den Kosten beteiligen, denn sie brauchen es nicht. Ein PKW-NAV System geht mit GPS genauso genau wie mit Gallileo. Nur kann die EU den Autoherstellern nicht vorschreiben, das sie Gallileo-Module zum PKW NAV-System verwenden müssen. Aber bei der Luftfahrt und nur bei der geht das. Man denke nur an Annex 10 bei den ILS Empfängern bzw. 8,33 khz Raster Einführung, Mode S steht noch aus. Ich weiß zwar nicht wie ich solche Sachen aufhalten soll, aber den Mund halten kann ich nicht. Ich habe mich bereits mit Herrn Raab von der DFS angelegt, weil ich der Meinung war und immer noch bin, das die DFS zuviel Personal hat, bzw. zu wenig für den Profit arbeiten. Also liebe Mitflieger/Lotsen und wer noch alles will. Wir müssen was tun. Es kann nicht sein, das Leute über was entscheiden, die überhaupt nicht wissen, was wirklich notwendig ist und was nicht.
14. März 2004: Von Michael Münch an 
Tja, genau dieses Problem hatte ich in mehreren Mails an das Bundeverkehrsministerium und die EU geschildert und um Rechtfertigung für die Weiterführung des Projekts gebeten. Erhalten habe ich eine "es wird schon alles gut" Antwort - nett und freundliche geschrieben aber am eigentlichen Problem sehenden Auges vorbei! War in der vorletzten PuF-Ausgabe auch abgedruckt.

Es ist zum verzweifeln: die Fachleute wissen, dass keiner das Gallileo-System braucht, aber es ist halt eine schöne Möglichkeit "Industriepolitik" zu betreiben und sich als Wohltäter, Wirtschaftsförderer, Europäer (??) etc. zu profilieren - auf Kosten der Bürger die vom eigentlichen Thema keine Ahnung hat und daher auch schweigend oder staunend zuschaut.

Was ist eigentlich mit GLONASS los? Das müsste doch auch noch laufen oder?
15. März 2004: Von  an Michael Münch
Hallo,

an das Glonass hatte ich auch schon mehrer Male gedacht, aber bis jetzt hat sich keine Industrie bereit erklärt, einen Empfänger für den breiten Markt zu produzieren. Ich vermute, das dies mit der "leichten" Instabilität von Russland bzw. der ehemaligen UDSSR zusammen hängt. Das wird wohl leider auch mit ein Grund sein, warum die EU sich einen neuen Transporter von Airbus konstruieren lässt, der in Russland billiger sofort verfügbar gewesen wäre. Aber was die kurzsichtigen "Weit in die Zukunft" Schauer in Brüssel (anders kann ich sie nicht nennen) übersehen haben, ist, würden Sie z.B. die Transporter oder das Glonass auf dem EU-Markt etablieren, würden sie der Wirtschaft im Osten mehr helfen als alle Miliarden, die momentan dort aus der EU und Deutschlandkasse versickern.

Im Übrigen haben heute mehrer Länder (Frankreich, Deutschland usw) an die EU geschrieben, das die dortigen Verordnungen zwar gut gemeint seien, aber die Wirtschaft eher abwürgen würden. So weit sind wir schon, das die Zahler bitten, das der Geldempfänger doch bitte mit dem Geld gedankenvoller umgeht. Oder im Klartext, die Politker in Brüssel machen was sie wollen, ohne sich mit Ihrem Mutterland abzusprechen. Anders ist das nicht erklärbar. Was uns leider immer mehr fehlt sind Leute mit Carisma wie z.B Wehner, Schmidt, Erhard Adenauer, Brand oder Genscher. Bei diesen Leuten hatte man das Gefühl, die machen das aus Ünerzeugung und haben sich nicht kaputtgemeetet.

Aber was tun ? Ich weiß es leider nicht.
5. April 2004: Von Gerhard Uhlhorn an Michael Münch
Hallo Forum,
warum eigentlich müssen die Satelliten in den Orbit?
Für die Fliegerei könnten sie genauso gut am Boden stehen. Das ist doch schließlich egal ob sie von oben nach unten oder von unten nach oben senden.
Und solche Systeme könnte man für wenig Geld überall auf der Welt aufstellen. Die wären dann USA-unabhängig, leicht zu warten und reparieren. Zur Absicherung und für nicht abgedeckte Bereiche nimmt man zusätzlich GPS.

Oder liege ich da völlig falsch?
Ich weiss, dass in der unteren Atmosphäre mehr Störungen sind als im Orbit, aber das sollte man doch heutzutage kompensieren können, oder?

MfG
Gerhard Uhlhorn, Hamburg
5. April 2004: Von  an Gerhard Uhlhorn
Das ist nur bedingt richtig, da aber Gallileo auch bodengestützte Systeme unterstützen soll (PKW NAv usw) nützt es wenig, wenn man die Sender auf Berge möntiert und von dort bedingt Empfang am Boden hat. In Städten und Schluchten würde es dann aber immer noch nicht gehen. Ausserdem müssten dann die Sender enorme Leistung haben (10 KW oder so), weiterhin wird Gallileo sehr hochfrequent senden, diese Wellen gehen leider nur geradeaus und reflektieren sogar zum Teil an einer Glasscheibe. Also schlicht weg, es geht nicht. Es geht aber auch nicht darum, das Gallileo am Boden bleibt und nicht in den Orbit kommt, sondern es geht darum , das Gallileo schlicht weg überflüssig ist. Es braucht keiner, nur um aus Prestigegründen 32 Satelitten in den Orbit zu schiessen (4 Mrd Euro Kosten) und dann die Gewalt darüber den Amis überlassen, macht einfach keinen Sinn. Wie ich bereits schrieb, es wird dann wohl so kommen, das wir Luftfahrer dieses System per EU-Beschluß brauchen werden und dafür doppelt bezahlen müssen. Einmal durch EU-Mittel und das zweite Mal, wenn wir gezwungen werden, dieses System in den Flieger einzubauen um dann unterm Strich genau das Gleiche an Leistung bekommen, wie jetzt bereits GPS. Warum also für was bezahlen, was bereits kostenlos und sicher funktioniert ?
9. April 2004: Von Gerhard Uhlhorn an 
...stimmt. Aber es ging ja auch nicht um die Verfügbarkeit am Boden. Die ist ja durch GPS schon vorhanden.
Es geht doch viel mehr um die Sicherheit in der Luftfahrt und dort speziell um die Unabhängigkeit vom GPS und damit von den Amerikanern, oder? Und dafür wäre ein GPS-Kompatibles bodengestütztes System erstens vergleichsweise billig und zweitens ideal weil mit bisherigen Empfängern zu empfangen.
Wenn dann GPS in Kriesenfällen abgeschaltet (oder verfälscht) wird, denke ich, können Bodengestützte Fahrzeuge damit leben, und die Luftfahrt in Deutschland wäre trotzdem sicher.

Gruß aus Hamburg
Gerhard Uhlhorn
10. April 2004: Von  an Gerhard Uhlhorn
Ich glaube, Sie haben nicht verstanden um was es geht und vor allem wie. Europa hat den USA zugesichert, das die USA (nicht Europa) im Krisenfall (und der ist bekanntlich bei USA schnell und nicht nachvollziehbar definiert)das Gallileo und das GPS ungenau bzw. sogar abschalten kann. Ausserdem wurde vereinbahrt, dass das Gallileo-Signal schwächer als erst geplant und auf anderen Frequenzen senden wird. Diese Frequenzen sind quasi in den Händen der USA. Es gibt defacto kein Vorteil und Unabhänigkeit vom USA-GPS. Wenn USA will, sind beide Systeme tot. Warum dann für 4 Mrd. Euro ein System in den Orbit jagen, das nichts aber auch gar nichts bringt. Denken Sie mal darüber nach. Wir reden hier nicht über 5 Kindergartenplätze mehr oder weniger in der Vorstadt. Hier geht es um ausgewachsene Ignoranz der EU-Politiker, die sich von "Möchte Gerne" Fachleuten beraten lassen. Bedenken Sie bitte, das noch vor 7 oder 8 Jahren in Deutschland GPS als "Teufelszeug" galt. Erst als eine LBA nahe Firma ein Gutachten erstellte und Modifikatioen anbot (genau weiß ich es nicht mehr) wurde GPS in Deutschland zugelassen. PUF hat darüber ausführlich berichtet. Es sind auch Ihre Steuergelder, die da verschwendet werden. Im Krisenfall werden Sie dann schon merken, das man uns vera...... hat.
10. April 2004: Von Michael Münch an 
Das Posting trifft den Nagel auf den Kopf - leider ist die Situation exakt so traurig und widersinnig und auf Seiten der Profilneurotiker ist kein Ensehen zu erkennen das zu einer vernünftigen Entscheidung und damit entweder a) zum Begräbnis des Projekts oder b) zum evtl. diskussionsfähigen eigenständigen und nur unter europäischer Kontrolle stehenden Ausgangs-Projekt zurück führen würde.

Und dann nochmal das gute alte LORAN wiederzubeleben - gibt es das eigentlich noch? - dürfte wohl nicht der wiesheit letzter Schluss sein.
11. April 2004: Von  an Michael Münch
Das Loran ist ja bodengestützt, aber das noch geht weiß ich auch nicht. Aber im Prinzip ja ähnlich dem der Methode des GPS´s, leider nicht so genau, aber dafür enorme Reichweiten, dann "tiefere Frequenzen". Würde sich aber nur für Streckennavigation verwenden lassen. Einen Non-Preccsion Approach möchte ich damit nicht fliegen.

Mir ist ein Rätsel, warum Europa der Meinung ist, das die USA der Weisheit letzter Schluß ist und denen anbietet, das Gallileo zu kontrolieren. Bei der Raumfahrt kochen wir doch mit der Ariane auch eine "eigene Suppe". Da sagt der Ami uns ja auch nicht, wann wer wo startet. Ich vermute, das da wirtschaftliche Verstrickungen ("unter Druck setzten?") seitens der USA getätigt wurden. Bekanntlich hören die mit Echlon und Co so ziemlich alles ab, was über irgendein Medium Daten schickt. Es würde mich nicht wundern, wenn auch diese Seite aufgrund der Nähe zur Luftfahrt regelmässig gescannt wird. Das aber nur am Rand. Es tut mit einfach weh, mit ansehen zu müssen, das da weitere 2-4 Mrd durch die EU in den Sand gesetzt werden sollen.

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