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Das neue Heft erscheint am 1. März
Wartung: PT6-Probleme
Erinnerungen an das Reno Air-Race
Aktuelle Neuerungen für die GA in Europa
Rigging: Einmal geradeaus bitte!
Innsbruck bei Ostwind
Unfall: De-facto Staffelung am unkontrollierten Flugplatz
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Afrika-Leserreise 2011  
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Funkaufzeichnung / Textnachricht aus dem Cockpit
12:56:30 Nachricht: IMC-Flug von Madagaskar nach Mauritius. FL250 215 KTS. -10 Grad. D.Alt 28.000 ft.
Gewitterslalom quer durch Südafrika
Einträge im Logbuch: 28
Fotostrecke: Der Weg nach Mauritius
 
17. März 2011 Jan Brill

Leserreise: Tag 20


Mauritius: Der Tag der Zweimots!

Mit einer ganz besonderen Regel bekamen es die Crews der Leserreise beim Flug von Madagascar nach Mauritius und Reunion zu tun. AFS informierte uns, dass einmotorige Flugzeuge in der Mauritius-FIR offenbar nur in Begleitung von mehrmotorigen Maschinen operieren dürfen. Mehr als 40 E-Mails hin und her, Erklärungsversuche, dass TBM, PC12 und Jetprop nicht die typischen Einmots sind und diverse höfliche Fragen nach dem Sinn zund Zweck dieser Regel, führten zu nichts. Mauritius bestand auf der Vorschrift. Im Gegenteil, nun sollten wir sogar allesamt noch als Verband anfliegen (nicht Formation, das konnten wir noch Abwenden) ...


Zwei PC12-Piloten beim gemeinsamen Nachdenken... Für den Arrival in Mauritius war minutengenaue Koordination erforderlich.
Normalerweise wäre diese Begleitregel für die Leserreise kein Problem gewesen, denn es sind ja zahlreiche mehrmotorige Flugzeuge in der Gruppe, die als "Begleitung" der Einmots hätten fungieren können. Aber: Einige Jetfuel-Maschinen wollten den geplanten Avgas-Übernachtungsstopp auf der 120 NM vor Mauritius gelegenen Insel Reunion auslassen und heute gleich die 800 NM von Madagascar nach Mauritius durchfliegen. Gesundheitliche Gründe sowie in Mauritius wartende Familienangehörige führten zu einem gewissen Herdentrieb Reunion zu überspringen und gleich nach Mauritius durchzufliegen; auch weil dort ein sehr viel besseres Hotel wartete als in Reunion. Eigentlich ist so etwas ist auf Leserreisen ganz normal, Crews entscheiden sich häufig die Route abzuändern, Stopps auszulassen oder zusätzliche Stationen einzuplanen – schließlich ist Allgemeine Luftfahrt eine individuelle Sache und wir sind nicht die TUI. Diesmal allerdings waren genau die Einmots (PC12, TBM, Jetprop) diejenigen die durchfliegen wollten. Das konnten sie aber ohne Begleitung einer der Zweimots (Seneca, Cheyenne I, Cheyenne III) nicht tun! Die Stunde der Twin-Piloten war gekommen!

Tankstopp in Toliary (FMST) auf Madagaskar. Hier klappte alles wie am Schnürchen.
Die Seneca schied als Begleitzweimot aus, denn die Crew der "Rennziege" war in Krüger geblieben um dort noch einige Tage Wildlife dranzuhängen. Die IIIer Cheyenne wollte ausdrücklich nach Reunion, also wurde das Redaktionsflugzeug, unsere Cheyenne I, als "Begleitmaschine" auserkoren. AFS besorgte in Rekordzeit die geänderten Permissions. Wie besorgt die CAA von Mauritius ob der "Kleinflugzeuge" aus Europa war, konnte man auch daran erkennen, dass vor dem Start in Madagascar der nun durch die Behörde zum "Lead Pilot" beförderte Autor noch ein telefonisches Briefing erhielt. Einen Formationsflug (ein Flugplan für alle Maschinen) lehnen wir indes strikt ab, keine der Besatzungen verfügt über die entsprechende Qualifikation oder Erfahrung. Wir einigten uns also auf einen Flug "im Verband". Die CAA bat uns die Ankunft innerhalb eines Zeitfensters von 30 Minuten zu planen. Was jedoch die "Begleitzweimot" tun solle, wenn eine Einmot über dem Indischen Ozean die Lust am Fliegen verlöre, das konnte uns auch die CAA nicht beantworten. Egal, mit German-Precission koordinierten wir den Abflug in Krüger, den Tankstopp in Toliary auf Madagaskar (FMST) und die Ankunft in Mauritius so, dass tatsächlich PC12, Jetprop und TBM zusammen mit der als Begleitzweimot angegebenen Cheyenne I in einem Zeitfenster von nur 15 Minuten in Mauritius (FIMP) eintrafen. Die Cheyenne III flog planmässig nach Reunion (FMEP) und landete in Frankreich. Vier Flugzeuge, die noch dazu reichweitenbedingt eigentlich alle in der selben Höhe unterwegs sind, auf die Minute genau über eine Strecke von 1.540 NM mit einem Stopp dazwischen zu koordinieren ist nicht ganz easy, erleichtert wurde dies jedoch durch die Tatsache, dass Toliary und ein Großteil des unteren Luftraums über Madagascar unkontrolliert sind und wir uns daher auch als IFR-Flüge weitgehend selber staffeln konnten. Die AFIS-Stelle von Toliary machte einen sehr guten Job, genau wie in Grönland wurden hier rein Informationen weitergegeben – die IFR-Fliegerei im unkontrollierten Luftraum läuft gänzlich ohne Freigaben ab.

Große Gepäckverladung nach der Landung in Mauritius.
Der Flug selber verlief dann ab Madagascar größtenteils in IMC (Gut, dass wir jetzt nicht als Formation unterwegs waren!). Standen über der Insel noch reichlich CBs herum, wich die Quellbewölkung über dem Indischen Ozean bald einer hochreichenden Schicht, die sich erst kurz vor den 120 NM auseinander liegenden Inseln Reunion und Mauritius verlor. In der TMA von Reunion herrschte reger Funkverkehr auf Französisch, man kam sich vor wie in Longes oder Cannes an einem sonnigen Frühlingswochenende. Der Anflug in der Abenddämmerung auf Mauritius war dann ein echter Genuss! Die mondhelle Nacht mit leichter CU-Bewölkung und den im Mondlicht gut zu erkennenden Konturen der Insel inmitten des Indischen Ozeans lässt jedes Fliegerherz höher schlagen. Ausgesprochen effizient leitete ATC in Mauritius die ankommenden Maschinen zum Anflug auf die Piste 14 – das alles komplett ohne Radar, was auch den RNAV-Verwöhnten Crews etwas Handwerk (QDR, Radiale etc.) abverlangte. Der Weg ins noble Prince le Constance an der Ostküste der In bedeutete dann nochmals eine knappe Stunde Busfahrt, der Empfang der müden Crews in dem Resort liess dann aber die Mühen schnell vergessen. Kurzurlauber wieder auf der Nordhalbkugel
Die vier Flugzeuge der Kurzurlauber-Gruppe, sind inzwischen wieder auf der Nordhalbkugel angekommen. Sie sind nach einem Tag Aufenthalt in Sansibar am Donnerstag noch einmal entlang des Kilimanjaro nach Nairobi Wilson geflogen. Die beiden Columbia, die Mooney und die Silver Eagle Sie werden morgen nach Jeddah weiterfliegen um planmäßig nach drei Wochen wieder in der Heimat zu sein.


  
 
 





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