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15. November 2006 Joachim Adomatis

Infrastruktur: Privater Investor in Tempelhof


Angela Merkel präsentierte einen Großinvestor für Tempelhof. Ratlosigkeit beim Berliner Senat

„Wowie“, der Regierende Bürgermeister von Berlin, war zur Kanzlerin gefahren, um Geld für seine völlig verfahrene Hauptstadtkulturpolitik bei ihr herauszuschlagen – Aber, zur Bundesgeld-Abzocke kam nicht. Statt über Geld für Kultur, redete Angela Merkel zur Irritation ihres Besuchers über die Zukunft von City-Airport Tempelhof. Wie ein Zirkuszauberer zog Frau Merkel dann vor dem verdutzten „Wowie“ das Kaninchen aus dem Zylinder: Einen Investor für Tempelhof !


Flughafen Berlin Tempelhof bald von einem privaten Investor getragen?
Nach offizieller Lesart des Kanzleramts waren dort ernstzunehmende US-amerikanische Investoren vorstellig geworden. Ihre Absicht: Sie wollen das denkmalgeschützte Gebäude aus den dreißiger Jahren übernehmen und den Flugverkehr für Maschinen bis 50 Tonnen MTOW erhalten.

Das Konzept: Die Amerikaner etablieren dort ein Medizinzentrum und eine Klinik. Der Bund als Eigentümer von 83 Prozent des Gebäudes wäre das dann mit einem Schlag los. Denn: Bei der von Berlin verfolgten Schließung zum 31. Oktober 2007 fiele das Gebäude an den Bund zurück und verursachte weiter hohe Kosten.

Nach Recherchen des Berliner Tagesspiegels handelt es sich um den um den US-Kosmetik-Konzern Estée Lauder und dessen Top-Mann Ronald S. Lauder. Eine New Yorker Konzernsprecherin sagte dem Tagesspiegel, nicht die Firma Estée Lauder sei an Tempelhof interessiert, sondern deren früherer Konzernchef Fred Langhammer. Er trat 2004 von seinem Posten bei Lauder zurück.

Aus der Wirtschaft, von Bundes- wie von Europapolitikern und auch von „Promis“ aus dem Show-Geschäft kommen seit langem Forderungen, Tempelhof für Geschäftsflieger zu erhalten. Die Business Aviation ist auf kurze Wege angewiesen, wie sie nur der EDDI biete.

Manager, Medienmacher, Politiker und „Promis“ wollen den City-Airport

Politisch unterstützt werden die Rufe nach einem City Airport Tempelhof von der CDU und der FDP. Zu den politischen Befürwortern einer Offenhaltung Tempelhofs gehörte seit den Berliner Abgeordnetenhauswahlen in diesem Jahr auch Angela Merkel.

Bislang hielten Bund und Berlin strikt an der Schließung Tempelhofs fest. Sie beriefen sich auf den so bezeichneten „Konsensbeschluss“ von 1996, wonach der Innenstadt-Flughafen zu schließen ist, sobald rechtskräftiges Baurecht für den Single-Airport Berlin BBI besteht.

Viele Versuche scheiterten in den letzten Jahren, diesen Konsensbeschluss, mit dem im Jahr 1996 der damalige Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU) gemeinsam mit seinem Parteifreund dem Berliner Ex-Bürgermeister Eberhard Diepgen und Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) das Ende für den früheren Zentralflughafen besiegelten, rückgängig zu machen.

Es gab und gibt Pläne, EDDI als City-Airport zu erhalten. Zu den potentiellen Rettern zählten im Laufe der letzten Jahre mehrere Luftfahrtgesellschaften, Reiseveranstalter und zuletzt sogar Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, der sich für die Tempelhofer Flugbetriebsflächen interessierte, nicht aber für die denkmalgeschützten Sagebiel-Bauten.

Alle Bemühungen der Wirtschaft scheiterten, weil sich die Politik stets quer stellte und stur heil auf Einhaltung des Konsensbeschlusses pochte.

Noch ist eine Klage gegen die Schließung des Flughafens anhängig. Am 19.12. entscheidet das Oberverwaltungsgericht über den Einspruch mehrerer kleiner Airlines. Das jetzt beim Kanzleramt eingereichte Übernahmekonzept könnte sich als Argument für die Klägerseite erweisen.


Lesen Sie dazu auch unseren Bericht im Heft 12/2006 von Pilot und Flugzeug !


  
 
 




16. November 2006: Von adam.detmold@gmx.de an Joachim Adomatis
aus dem Buch "Der diskrete Charme der DDR", erschienen 2002 im Ullstein Verlag ISBN 3-548-36389-X 2. Auflage von 2003
Zitat Anfang ab Seite 202ff unten:
Für die Hauptabteilung II/13 arbeitete der Westberliner Journalist Hans-Joachim Adomatis("Hansen"). Seit Anfang der fünfziger Jahre war er freiberuflich für das EXTRA Blatt ,den Tagesspiegel ,das Spandauer Volksblatt und den Abend tätig.
Eine Zeitlang war er Redakteur der Berliner Liberalen Zeitung, die von der FDP herausgegeben wurde, der er 1968 wegen ihrer deutschlandpolitischen
Vorstellungen beigetreten war. In seinen Artikeln beschäftigte sich A. vielfach mit den deutsch-deutschen Beziehungen, wobei er sich für eine Verständigung zwischen der Bundesrepublik und der DDR einsetzte.
Vom MfS wurde A. seit 1963 bearbeitet. Drei Quellen aus seiner Umgebung berichteten damals ständig über ihn, so dass die Stasi gut über ihn informiert war. Als er sich 1972 an die DDR wandte ,um etwas über den tödlichen Verkehrsunfall seines Bruders nahe den Grenzanlagen zu erfahren, wurde er gleich von dem MfS-Mitarbeiter Wolfram Meinel empfangen, dem gegenüber er sich nach einigen Treffen zur Zusammenarbeit bereit erklärte. Im November 1972 wurde er förmlich als Inoffizieller Mitarbeiter mit Feindberührung (IMB) geworben und erhielt den Decknamen "Gert Hansen". Nach Auffassung der STA unterzeichnete er dabei auch eine schriftliche Verpflichtungserklärung, was sich jedoch vor Gericht nicht zweifelsfrei klären ließ.
1973 wurde er im Auftrag der HA II/13 Mitglied und später Vorstandsmitglied der Deutschen-Journalisten- Union; zudem gehörte er der Freiwilligen Polizeireserve an. Die Treffen mit dem MfS fanden alle vier bis acht Wochen statt, zunächst in Gaststätten, dann in konspirativen Wohnungen in Ostberlin. Adomatis erstattet dabei mündlich und schriftlich Bericht, besprach Tonbänder und übergab zahlreiche Schriftstücke. Das letzte offizielle Treffen fand am 15.12.1989 statt, doch Anfang 1990 traf sich Adomatis noch zwei weitere Male mit seinem Führungsoffizier, bei denen dieser ihm mitteilte, dass es ihm nicht mehr gelungen sei, die über ihn geführten Akten zu vernichten. Bei jedem Treffen bekam er zwischen 200 und 500 DM. Nach Abzug seiner Auslagen erhielt er insgesamt mindestens 50000 DM vom MfS, nach Einschätzung der STA sogar rund 65000 DM. Wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit wurde er 1993 zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt.
"Um den beruflichen Neuanfang des Angeklagten nicht zu gefährden" so das Gericht, sei das darauf verzichtet worden, den Agentenlohn zurückzufordern.
Adomatis hatte unter anderem den Auftrag, sich den Geheimdiensten der USA zu nähern, wozu er unter anderem sein Promotionsthema wechseln sollte. Über seine Ehefrau hatte er gleichzeitig den Justizbereich abzuschöpfen. Darüber hinaus sollte er Informationen über westdeutsche Korrespondenten und DDR-Oppositionelle beschaffen. Tatsächlich berichtete er vor allem aus seinem Arbeitsbereich, dem Journalismus, sowie über die Tätigkeit in DJU, FDP und Freiwilliger Polizeireserve. Er lieferte dem MS nicht nur so genanntes offenes Material wie Ausgaben des Landespressedienstes, Fachzeitschriften(...),Teilnehmerverzeichnisse der Berliner Pressekonferenz oder Anschriftenverzeichnisse führender FDP-Mitglieder, sondern berichtete auch über zahlreiche Personen aus seinem Umfeld, darunter Kommilitonen und Dozenten aus seiner Studienzeit, Parteifreunde aus der FDP, Mitglieder des SPD-Bezirksvorstands in seinem Wohnbezirk und mehrere, zum Teil in der DDR akkreditierte Journalisten, die er gelegentlich auf Informationsreisen durch Ostdeutschland begleitete. Darüber hinaus bekam die Stasi von ihm politische Einschätzungen zu deutschlandpolitischen Fragen, zu Entwicklungen im Medienbereich und zur Politik von Senat und FDP sowie Stimmungsberichte aus Junger Union, FDP und SPD. Unter anderem schilderte er dem MfS einen Zwist über den völkerrechtlichen Status von Ostberlin zwischen dem Berliner FDP Vorsitzenden Walter Rasch und Hans Ruediger Karutz, einem Redakteur der Welt, was insofern von Bedeutung ist, als Karutz vom Staatssicherheitsdienst wegen seiner DDR-kritischen Artikel als >>Feindperson<< betrachte wurde. Von ähnlicher Relevanz war das kircheninterne Material, das Adomatis dem MfS im April 1988 über die Durchsuchung der Ostberliner Umweltbibliothek übergab.
Zitat Ende(leicht gekürzt)
Hubertus Knabe als Autor dieses Buches aus dem hier zitiert wir, ist wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte Berlin -Hohenschönhausen im ehemaligen zentralen Untersuchungsgefängnis des DDR-Staatssicherheitsdienstes
Von 1992 bis 2000 war er in der Forschungsabteilung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen tätig
16. November 2006: Von Jörg-Martin Rassow an adam.detmold@gmx.de
Na und?
16. November 2006: Von Gerhard Uhlhorn an adam.detmold@gmx.de
Eben. Ich sehe da auch kein Problem.
Ein Problem wird es erst dann, wenn durch Ihn ehrliche und aufrichtige Bürger zu schaden gekommen sind und er sie nur des Geldes wegen ans Messer lieferte. Das scheint aber nach dem Zitat nicht der Fall zu sein. Daher sehe ich auch kein Problem.
Und da wir nun erfolgreich an die DDR angeschlossen wurden, hat er ja quasi für „uns“ gearbeitet.
16. November 2006: Von Alexander Stöhr an adam.detmold@gmx.de
Sehr geehrter Herr Detmold!

Es gab da mal einen Begriff... Ausgaucken. Es sollten Menschen ihrer Glaubwürdigkeit beraubt werden, weil sie in den Unterlagen des MfS geführt wurden. Sicherlich ist es für sein (Herrn Adomatis) Umfeld interessant etwas über seine Tätigkeit zu erfahren, es soll beileibe nicht unter den Teppich gekehrt werden. Es wurde im Zitat auch angedeutet, das MfS könnte ein Faustpfand in der Hand gehabt haben, um das Verhalten zu "fördern". Jedoch erschließt es sich mir bei bestem Willen nicht, weshalb Ihr Zitat des genannten Buches gerade hier in diesem Zusammenhang Anwendung finden soll.

Was gedenken Sie zu erreichen?

Hochachtungsvoll,

A. Stöhr

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