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Einträge im Logbuch: 14
Tag 2 - 10:21 UTC, in der Luft in Richtung Teheran
 
24. Februar 2005 Jan Brill

Leserreise: Tag 1


Tag 1 - Adana, Türkei: Endlich ein Hotel! 23:30 Uhr lokal

Der Straubinger Winter hatte es ernst gemeint. Schwere Vereisung und ein über dem Balkan hochreichendes Schlechtwettergebiet hatten den geplanten Start am Dienstag unmöglich gemacht. Auch heute meint es der Winter ernst. Es ist neblig in Straubing, aber wenigstens ist die Strecke eisfrei. Der Nebel endet gerade einmal 1.000 ft über dem Boden. Es ist die klassische Entscheidung. Eine "zero/zero" Departure auf dem Instrumentenflugplan ist zwar legal, aber mit dem Risiko verbunden, bei einem Problem nicht mehr zum Ausweichflugplatz zurückkehren zu können...


Vereisung und schlechte Sicht machten einen Abflug am 22.02. unmöglich
Eine Ermessensentscheidung des Piloten. In einer Twin, zumal wenn Temperatur und Beladung auch einen brauchbaren Einmotoren-Steigflug zulassen etwas weniger Überwindung als in einer Single. Landshut und EDDN sind offen, kurzes Briefing - Entscheidung GO.
40 Sekunden nach der Rotation ist die Twin "im Blauen", endlich, wir sind wirklich unterwegs, Kurs Richtung STAUB und dann direkt Stockerau für den Flug nach Sofia (LBSF) zum Tankstopp. Ereignisloser Flug über den winterlichen Balkan, das VisionAir zeigt Namen an, die man noch aus der Tagesschau kennt. Wenig Funkverkehr, hinter Belgrad ist dann auch Schluss mit dem Radarservice, jetzt werden wieder Estimates angegeben, jedenfalls bis zur Übergabe an "Sofi-Approach".

Die Bulgarische Hauptstadt ist von reichlich Bergen umgeben. Das war angesichts der 10k plus Grid-Altitudes eigentlich auch nicht anders zu erwarten, aber der persönliche Eindruck ist wie immer sehr einprägsam. Steiler Abstieg zum VOR-DME 1 auf die 09 in Sofia, dann superfixer Service mit AVGAS und neuem Wetter. Graumanns FSI hat die Pläne zum Weiterflug schon im System, nur 50 Minuten nach der Landung sind wir wieder "ready for Startup".

Regenbogen Richtung Osten, das ist etwa unsere Flugstrecke, nur einzelne TCUs in der Umgebung kein ernstliches Problem. Militärbedingter Steigflug auf FL170 was sich für die Reste des Tiefdruckwirbels an der Grenze zur Türkei als ein guter Sicherheitsabstand erweist. Kurz vor Istanbul dann noch mal 2.000 ft rauf auf FL190 um auch wirklich Suppenfrei zu sein, der Wind ist unentschieden, mal schiebt er mit 10 KTS mal geht's 10 Knoten langsamer.

Von der Türkei ist außer einem traumhaften Sonnenuntergang wenig zu sehen, erst kurz vor Ankara lockert der Undercast auf, und gibt den Blick auf die Hauptstadt frei. Das Land ist groß und die letzen zwei Stunden ziehen sich. VHF Coverage ist Mangelwahre, wir leisten und nutzen Relays.

Abflug nach dem Tankstopp in Sofia
Ein paar schroffe Berge stehen landeinwärts des Ziels Adana auf unserem Flugweg. Wieder Grid-Altitudes von 14.000 ft und ein in der mondhellen Nacht ziemlich respekteinflößender Anblick. Turkish ATC funktioniert trotz VHF-Problemen reibungslos, visual Approach nach Adana (LTAF) und wir sind am Tagesziel angelangt.

Nach der nebelbedingten Verspätung sind wir trotz Rekord-Boxenstopp in Sofia spät dran. Der Absturz kommt im Hotel: Die Reservierung ist verschlampt, großes Gezeter, aber nix zu machen. Ausgebucht. So auch alle anderen Hotels in der Stadt. Was ist eigentlich los in Adana heute?!? Immer wieder die selbe Antwort der Rezeption: "Booked out". Der Typ sagt das mit einem solchen freundlichen Lächeln... jetzt ist Anger-Management gefragt, man treibt irgendwo in einer Spelunke in der Stadt noch zwei Zimmer auf, der Taxifahrer schüttelt jedoch mitleidig den Kopf, nein, dass sei kein guter Ort.
Das Hilton sei bestimmt nicht ausgebucht, der Mann im ersten Hotel hätte uns nur verladen. Auf eigene Kosten fährt er uns ins Hilton und das (dort wird die Leserreise untergebracht sein) ist --- ausgebucht (so stand es auch auf deren Website vor zwei Wochen) !


Querab von Istanbul dieser Sonnenuntergang...
Fahrt durch die Stadt, im Höllentempo der Taxifahrer (auch Henker von Adana genannt) ist immer mit einer Hand an der Hupe oder Lichthupe oder besser noch an beiden. Sicherheitshalber. Ein weiteres Hotel, aussteigen, fragen: voll. Was zum Teufel... noch ein Hotel, fragen und tatsächlich: Es sind noch Zimmer zu haben der Preis ist sogar angemessen.

Während ich diesen Text in den Laptop tippe erkenne ich auch warum: Eine landestypische "Gesagnsveranstaltung" sorgt für krasse Stimmung auf allen Decks. Vollkommen egal. Ich bin todmüde. Senden klicken und - Gesang oder nicht - endlich Schlaf. Morgen geht es nach Teheran... dort will sich die "Civil Aviation Administration" mit uns treffen um Näheres über die 20-25 deutschen Flugzeuge zu erfahren, die da im Oktober anrücken...

Tag 1:
Straubing (EDMS) - Sofia (LBSF) : 603 NM (Airway), 3:38 hrs
Sofia (LBSF) - Adana (LTAF): 695 NM (Airway), 4:10 hrs


  
 
 





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