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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Tag 1: Von Florida Richtung Norden
Einträge im Logbuch: 4
Geschafft! Rejikavik - Straubing
 
4. April 2004 Jan Brill

Routing: Ferryflug


Goose Bay - Reijkavik

Wir sind in Island! Nachdem ich am Freitag in Montreal noch einige Freunde besuchen konnte und meinen Copiloten an Bord genommen hatte, war uns das Wetter am Samstag gnädig. Die Windchart versprach Rückenwind von Goose Bay bis nach Island. Auch Narsarsuaq war zwar nicht üppig, mit 3.500 ft SCT und Sichten größer 10 KM aber machbar.


Der Anflug auf Goose Bay am Freitag Abend
© Desertson 
Wenn man sein Wetterkonto ansparen kann, dann haben wir für den Ferryflug gut gewirtschaftet. Sobald die Twin Comanche N7311Y über die Grenze nach Florida geflogen war, gab es vor allem eines: Regen, Regen, Regen. Und das bis nach Montreal. Ein stationäres Tief an der Ostküste sorgte für die Wassermassen. Mehrere Stopps waren auf der Reise nach Norden notwendig um Dinge abzuholen oder zu organisieren: New York, Buffalo, Toronto, dann weiter nach Montreal bevor es in den unwirtlichen Norden Kanadas ging. Keine Station auf der Reise mit mehr als 700 ft Ceiling. Keine Station ohne strömenden Regen.
<8>In Montreal (CYUL) gab es erst noch ein ausgiebiges Frühstück bei Bekannten, treffen mit einem langjährigen Freund, der Copilot auf dieser Reise sein wird und dann den 700 NM Flugplan nach Goose Bay (CYYR) aufgegeben. Es sind 3 Grad am Boden, eisfrei bis 6.000 ft, mit Winden bis 35 KTS und 600 ft Ceilling. Der Regen peitscht auf die Twin Comanche - grosse Tropfen, die auf die Kabine prasseln, es ist recht turbulent - IFR vom feinsten. Circa 100 Meilen nordöstlich von Montreal ist der Spuk vorbei. Das Schlechtwettergebiet endet ebenso plötzlich, wie es in Georgia begonnen hatte, etwas später fliegen wir scon in Severe-Clear. Der Gegenwind dreht vorhersagegemäß auf Rückenwind und wir gehen endlich rauf auf 13.000 ft. Bald lassen wir Sept-Illes hinter uns, wir sind jetzt für gut 250 NM im unkontrollieren Luftraum, es wird einsam hier oben - am Boden und im Funk.
Landung in Goose Bay mit fantastisch klarem Sonnenuntergang - wir tanken Avgas für das Flugzeug und Steaks (Trappers) und Schlaf für die Crew.
Wir wissen, in Grönland sind die Flugplätze am Sonntag geschlossen, also setzten wir unseren Terminplan auf eine Karte und planen für den Samstag bis nach Rejikavik zu fliegen mit Auftanken in Narsarsuaq (BGBW).
<15>Das setzt gutes Wetter und frühes Aufstehen voraus, BGBW ist IFR sehr anspruchsvoll, 3.500 ft Ceilling sind mein persönliches Minimum dort.
Wenn wir in Grönland vor der Schliesszeit (17.00 Uhr) wieder starten wollen müssen wir zeitig in Goose Bay los, also füh aufstehen: 20 KTS Rückenwind sind die gute Nachricht 3.500 ft SCT in Narsarsuaq die Schlechte. Mit einem ordentlichen Spread von 5 Grad in BGBW und am Alternate BGGH sowie keiner Verschlechterung in Aussicht entscheiden wir: Go.
Die europäische Datenbank ins GPS laden, Flugplan aufgeben, bis zur Hüfte in die Rettungsanzüge zwängen, nochmal die Notfallprozeduren briefen und los geht´s.
Bei klarem Wetter überfliegen wir die Davis Straight in 13.000 ft, etwa auf halbem Wege bekommen wir einen Undercast, der bis Grönland anhält. Die Twin Comanche läuft wie ein Uhrwerk, da wir Rückenwind haben wählen wir eine gemütliche Gangart, 170 KTAS bei gut 15 Gallonen pro Stunde.
<21>Zwei Relays mit Delta- und LH-Flügen und nach 3:30 Stunden erreichen wir die Grönlandische Westküste. Während wir den NDB-DME nach BGBW vorbereiten reisst die Wolkendecke auf und erlaubt uns sogar einen Visual auf den Flugplatz Narsarsuaq.
Zügiges Auftanken und Flugplan nach Rejikavik aufgeben, dann Start in die fantastische Kulisse Grönlands hinein. Aus der Wolkendecke über dem Eiskapp ragen einige Zacken heraus: Wir fliegen in FL150. Alle Kosten und Aufwand für die Wartung einer Twin sind jetzt vergessen. Zwei Motoren sind wunderbar!! Zwei Motoren mit Turbolader sind sogar noch besser. Es ist unendlich beruhigend zu wissen, das uns selbst einer der beiden aufgeladenen IO-320 noch über der in Wolken getauchten Eiswüste halten würde.
Wie auf der ganzen Strecke bisher laufen auch auf dem Weg nach Island die beiden Triebwerke verlässlich. Zwei Relays später erreichen wir EMBLA und sind mit Radar und VHF wieder in der Zivilisation. Bei Einbruch der Nacht beginnen wir unseren Anflug auf Rejikavik. Auch hier tut´s der Visual. Ausrollen und nach knapp 8 Stunden Gesamtflugzeit fallen wir im Hotel Loftleidir direkt am GAT in die Betten.

<27>Morgen, am Sonntag ist Pause angesagt, am Montag werden wir dann das letzte Stück von BIRK nach Wick und weiter nach Deutschland in Angriff nehmen.


  
 
 





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