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Ob Charles Lindbergh auch schon ein Form1 für seinen Motor hatte.... ? Zertifizierung, Qualitätssicherung (denn darum geht es ja hauptsächlich) etc. sind sicher richtig. Ich stelle aber mal die These auf, dass - gerade in der heutigen Zeit, und nicht auf die Luftfahrt beschränkt - dieser Wust an Überregulierung Fortschritt zum Wohle aller verhindert (siehe z.B. auch Erfordernisse zur Anbringung einer PV-Anlage an meinem Privathaus in Tirol... Da kaufe ich lieber weiterhin den Strom vom Energieversorger, da sich der Wust immer noch nicht (!) rechnet ... :-((( ). Und NICHTS hat die Luftfahrt sicherer gemacht, als technischer Fortschritt...
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Ich muss mich irgendwie unklar ausgedrückt haben:
Das Form1 ist eine großartige "Erfindung", weil es innereuropäisch eindeutig und immer gleich regelt, wer für was den Hut aufhat. Das hat erstmal GAR NICHTS mit Regulierungswut zu tun, sondern hat eher eine ähnliche Bedeutung wie ein Geldschein. Ein 50€ Geldschein ist nicht 50€ Wert sondern er repräsentiert nur diesen Wert und gibt das Versprechen (an das wir alle glauben), dass ich für den abgedruckten Wert ein entsprechenden Gegenwert erhalten kann. So gibt das Form1 quasi das "Versprechen" das sichergestellt wurde, dass das Bauteil auch wirklich gem. Spezifikation hergestellt /instand gesetzt wurde.
Charles Lindberg musste sich auf das Wort seines Mechanikers verlassen, dass alles passt. Das geht nur solange gut, bis doch mal etwas passiert und eine Staatsanwaltschaft anfängt zu ermitteln, wer für eine Tragödie eventuell verantwortlich sein könnte. Dann ist es äußerst wertvoll, wenn man nicht nur ein "Wort" sondern eine anerkannte, schriftliche Bestätigung (Form1) vorweisen kann.
Ja es kommt immer mehr Papier in der Luftfahrt hinzu, das eigentlich nicht die tatsächliche Flugsicherheit erhöht, sondern nur feststellt: ich habe mich an die Regeln gehalten und bin daher nicht verantwortlich (z.B. ZÜP). Das gilt streng genommen genauso für ein Form 1, denn das Dokument selber macht das Bauteil nicht sicherer, es benennt nur eine Verantwortung.
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"dieser Wust an Überregulierung Fortschritt zum Wohle aller verhindert (siehe z.B. auch Erfordernisse zur Anbringung einer PV-Anlage an meinem Privathaus in Tirol... Da kaufe ich lieber weiterhin den Strom vom Energieversorger, da sich der Wust immer noch nicht (!) rechnet"
Tja, genau dafür gabs bei uns dann Patrick Graichen und Habeck, der diese Gemeinheiten von Rösler und Altmeier dann konsequent abgeräumt hat.
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Und zurück zum Thema - du hast leider völlig Recht mit der Analyse. Wenn man bei der Regulierung noch was positives suchen will, dann immerhin dass sie in der EASA jetzt vereinheitlicht ist.
Als Jurist sehe ich zwar nicht den Grund bei jeder etwas verunglückten gesetzlichen Regelung gleich das ganze System in Frage zu stellen, aber mit "Luft nach oben" ist das System dennoch gut beschrieben.
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Gestern gab es Bashing und jetzt findet die Diskussion erneut hier statt?
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Ob Charles Lindbergh auch schon ein Form1 für seinen Motor hatte.... ?
Nein, hatte er nicht - genauso wenig wie die vielen Piloten, die beim Versuch das gleiche oder ähnliches zu machen wie Lindbergh gestorben sind. Die kennt nur kein Mensch, weil sie eben tot waren, bevor sie berühmt werden konnten. "Survivor Bias" ist das Fachwort für diese Fehleinschätzung.
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Außerdem dürfte die Spirit of St. Louis locker in die Kategorie "Experimental" fallen. HF Radio hatte er auch nicht, und Sicherheitsmindesthöhe hat er auch nicht immer eingehalten ;).
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Florian, ich sehe hier keine Fehleinschätzung. Genau weil eben viele etwas versucht haben ,und bei diesen Versuchen einige - leider - mit der höchsten Währung - dem eigenen Leben - bezahlt haben, stehen wir in Forschung, Technik etc. heute da, wo wir sind. In diesem Zusammenhang denke ich auch an viele Ärzte, die Selbstmedikationen probiert haben, genauso wie Marie Curie, die höchstwahrscheinlich ebenso ein Opfer ihrer eigenen Forschungen war, etc. Zweifelsohne müssen, egal wo, die Schutzmechanismen so hoch wie nötig gesetzt werden. Meiner Meinung nach ist man da aber in der kleinen G/A schon weit übers Ziel geschossen, und eben das verhindert in vielen Bereichen sinnvolle Weiternetwicklungen. Aber ich kenne Deine Haltung bezüglich Obrigkeiten, und wir beide werden da wahrscheinlich eher eine geringe gemeinsame Schnittmenge haben. Nichtsdestotrotz ecke ich auch mit keiner Behörde an, da ich mich i.d.R. gesetzestreu verhalte ;-) ! Aber das Hinterfragen und Abwägen lasse ich mir trotzdem nicht nehmen...
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Dieser Logik nach müsste „mit Form 1“ nur sehr wenig passieren. Gibt aber trotzdem viele Unfälle und Tote. Abgesehen von der Technik (Durchschnittsalter GA Flotte?) auch durch menschliches Versagen. Letzteres hat auch viel damit zu tun das so wenig geflogen wird. Weil es so teuer ist. Aber dafür hat die Schraube um 39€ pro Stück einen Zettel dabei. Reinhard hat absolut recht mit der Aussage bzgl. technischer Fortschritt.
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Genau das meinte ich weiter oben damit, dass wir in der GA dazu neigen, alles schlecht zu reden! Die GA ist super sicher - und insbesondere auf Grund technischem Versagens passieren nicht viele, sondern super wenige Unfälle.
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Super Beispiele. Komisch nur, dass trotz (oder vielleicht sogar doch wegen) Marie Curie die regulatorischen Anforderungen für den Betrieb eines Kernkraftwerks im Garten vergleichsweise hoch sind (selbst im Vergleich zur Luftfahrt). Auch die Community der Hobby-Medikamentenhersteller ist doch eher überschaubar…
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Genau das meinte ich weiter oben damit, dass wir in der GA dazu neigen, alles schlecht zu reden!
Die GA ist super sicher - und insbesondere auf Grund technischem Versagens passieren nicht viele, sondern super wenige Unfälle.
Man kann sagen, seitdem es in der EASA den neuen Exekutivdirektor Patrick Ky gibt, hat sich durch z.B. CS-STAN vieles zum Guten gewandelt. Sein Vorgänger hingegen hat viel Bürokratismus und unnötige Dinge eingeführt wie CAMO, die die GA nur belastet und nicht das geringste an Sicherheit gebracht hat.
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Hallo Reinhard,
meine Erfahrung mit dem LBA in Bezug auf Prototypen und Weiterentwicklungen sind ausgesprochen positiv. Es ist extrem viel möglich und wird wohlwollend begleitet, solange grunsätzliche Sicherheitsabforderungen für Leib und Leben berücksichtigt werden. Daran liegt es mit Sicherheit nicht, dass es in der Serie häufig nicht wirklich voran geht. Neue Werkstoffe, elektrische Antriebe, Fly by wire etc. alles machbar, selbst wenn noch nicht mal eine Zulassungsgrundlage vorhanden ist.
Meine persönliche Erfahrung ist leider eher, dass "die Kunden" was neues gar nicht haben wollen, bzw. nicht bereit sind dafür auch zu bezahlen.
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Naja eine vollelektrische Pantera mit DEP und 400 km Reichweite würde garantiert Fans finden, aber nicht für 12 Mio EUR pro Maschine, wenn davon nur 5 verkauft würden ;-).
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GA ist überhaupt nicht super sicher.
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1. GA in Business Jets mit professionell ausgebildeter Crew: Super sicher 2. GA in SET: Sehr sicher 3. GA in SEP/MEP: nicht sonderlich sicher, etwa auf Motorrad-Niveau.
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3. GA in SEP/MEP: nicht sonderlich sicher, etwa auf Motorrad-Niveau.
Wie kommt man eigentlich auf Motorad-Niveau? Gibt es dazu Erhebungen?
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Ja, auch bereits mehrfach gelesen. Kann mich gerade aber nicht mehr an die Quelle erinnern.
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Dieser Vergleich wurde in der Vergangenheit öfter bemüht und erschien mir plausibel.
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Gibt es dazu Erhebungen?
Im Jahr 2021 gab es 471 tödlich verunglückte Motorradfahrer in Deutschland. Zum Vergleich dazu sind 16 Menschen bei Unfällen mit Flugzeugen < 2 t ums Leben gekommen.
Die Methode, um diesen Zahlen nun den jeweils gewünschten "Spin" zu geben, ist die Wahl der Bezugsgröße. In Deutschland gab es 2021 ca. 4,7 Mio. zugelassene Krafträder, demgegenüber standen 6.600 Flugzeuge < 2 t MTOM.
Wenn man nun unterstellt, dass es bei den Flugzeugen einen ähnlichen Anteil von "Hangar Queens" gibt wie Motorräder, die sich in Garagen die Räder plattstehen, ist Motorradfahren nochmal um eine ganze Zehnerpotenz sicherer als Fliegen. Mit einer angenommenen Transportleistung, durchschnittlichen Besetzung etc. kann man aber auch zu anderen Schlüssen kommen.
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Mag ja plausibel klingen aber ob es so ist, da hätte ich doch gerne einen Beleg dafür. Immerhin mit sehr viel Risiko behaftet. ;-)
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"general aviation as dangerous as motorcycling"bei Google. Die ersten paar Treffer als Links für die USA.
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1995 zu Beginn meiner Pilotenausbildung hatte ich es mir mal ausgerechnet und kam auf ein vergleichbares Risiko/h FLieger und Motorrad, beide ca 10x gefährlicher als Auto. Also dachte ich "ein gefährliches Hobby ist vertretbar" und hab angefangen zu fliegen. Das Verhältnis hat sich seither mit Sicherheit verschlechtert, weil die Autos sicherer wurden. Vor ein paar Jahren haben wir das hier auch mal durhcgerechnet. Du brauchst Anzahl der Fahrzeuge, Jahresfahrleistung, Durchschnittsgeschwindigkeit und Tote/Jahr. Durchschnittsgeschwindikgeit kansnt Du mit 35-50 km/h annehmen, für den Rest gibt es Daten.
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Der Unterschied zwischen Motorrad und Fliegen ist allerdings dass man beim Fliegen mehr für die eigene Sicherheit tun kann. Das Midair Risiko dürfte deutlich geringer sein als das Risiko "übersehen/Vorfahrt genommen/abgeschossen" beim Motorrad. Ein nicht geringer Teil der Unfälle beim Motorrad ist Fremdverschulden, während viel beim Fliegen in die Kategorie Eigenverschulden fällt. Ansonsten sind die Parallelen aber groß: Macht Krach, man fährt irgendwo hin um was zu essen, viele alte Männer;).
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Der Unterschied zwischen Motorrad und Fliegen ist allerdings dass man beim Fliegen mehr für die eigene Sicherheit tun kann [...] Ein nicht geringer Teil der Unfälle beim Motorrad ist Fremdverschulden, während viel beim Fliegen in die Kategorie Eigenverschulden fällt
Das wird so sein, ändert aber am Ergebnis nichts. 98% aller mir bekannten Piloten halten sich für besonders sicherheitsbewusst. In den meisten Fällen macht man sich mit dem Eigenbild, den Durchschnitt schlagen zu können, etwas vor. Zumal die Frage, was ein besonders gutes Risikomanagement in der GA ausmacht, gar nicht so einfach zu beantworten ist.
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