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21. Oktober 2012: Von christof brenner an Joachim Heinicke
Ja, schon... Aber trotzdem! Die Bedingungen sind doch beim Triebwerk-Abstellen und -Anlassen dieselben... Mixture ist beidemale Cut-Off, vor dem Abstellen sind vermutlich genausowenig Dampfblasen im System wie wenn man sie beim Anlassen mit der elektrischen Pumpe rausbläst, und die mechanische Pumpe arbeitet doch kurz vor dem Abstellen genauso wie beim Anlassen... Warum fühlt sich mein armer Lycoming das eine Mal bemüsigt auszugehen, das andere Mal springt er an... Wie gesagt, geändert hat sich doch zwischen Abstellen und Anlassen nichts.... Oder mit anderen Worten: Nachdem der Motor ja ausging, weil ich ihm mit der Mixture den Sprit genommen hab, woher nimmt er später den Sprit, um wieder anzugehen??? ICH KAPIER'S NICHT!!! PS: Hat vielleicht irgendwer ein Manual für mich, wo die Triebwerkssysteme anschaulich beschrieben oder bebildert sind???
21. Oktober 2012: Von Frank Kebler an christof brenner

Ich versuchs auch mal :

1. Die el. Zusatzpumpe erhöht den Druck an den Einspritzventilen (höher als die mechan. Pumpe am Motor)

2. Die Einspritzventile sind so gebaut, dass sie ab einer gewissen Druckdifferenz ( Spritdruck / Druck im Ansaugkanal)

öffnen, und (abhängig auch von der Strömung) Sprit in die Ansaugkanäle einleiten.

Das sind nicht die gleichen Ventile wie zB. im modernen Automotor. Die sind rein elektrisch gesteuert.

Wird nun VOR dem Start die Zusatzpumpe eingeschaltet, reicht dieser Druck schon aus um Sprit in den

Ansaugbereich zu leiten. Nach einiger Zeit reicht die Spritmenge dann zum Starten.

Deshalb kann man zB. an der SR20 nach längerem Einschalten der Zusatzpumpe

auch ohne gesondertes Primen starten. Ebenso geht dort manchmal der Motor nicht aus, wenn man Cut-Off setzt,

aber die Pumpe nicht ausschaltet.

21. Oktober 2012: Von Albrecht Sieber an Frank Kebler
Das mit der Restmenge im Einspritzsystem und dem erhöhten Druch an den Ventilen ist unfug. Die elektrische Kraftstoffpumpe, muss einfach deshalb eingeschaltet werden, weil die mechanische Kraftsoffpumpe bei Anlasserdrehzahlen zu wenig fördert. Erst bei Drehzahlen ab ca. 300 ... 500 1/min fördert die mechanische Pumpe ausreichend Kraftstoff für den Betrieb des Motors.

Die mechanische Einspritzung ist ein komplexes System, das im wesentlichen über die Drehzahl (n) und den Drosselkappenwinkel (alpha = Gashebelstellung) gesteuert wird. Bei Turbomotoren ist der Ladedruck eine weitere Steuergrösse. Solche Systeme wurden auch im Automobilbau verwendet, der 300SL (Flügeltürer) von 1954 war da einer der ersten Vertreter. Daran sieht man auch, wie antiquiert unsere Flugmotoren heute noch sind.

Dieses "alpha-n System" besitzt einen durch einen Raumnocken gesteuerten Governor. Dieser Governor sorgt bei Drehzahlen unter 300 1/min, für die für das Anlassen notwendige Startmenge. Diese Startmenge wird insbesondere bei gezogenem Mixer abgegeben. Bei Drehzahlen oberhalb der Anlasserdrehzahl ist diese Startmenge abgeschaltet, das System schaltet über Raumnocken auf "Normalbetrieb", deshalb muss nach dem Anspringen (engine fires) zügig der Mixer betätigt werden. Sonst geht der Motor wieder aus.
21. Oktober 2012: Von Guido Warnecke an Albrecht Sieber

Hi Albrecht,

vielen Dank fuer die info. Ich habe zwar nur 75% verstanden, aber Deine Ausfuehrungen machen irgendwie Sinn.

Ich habe mir als beste Methode von den erfahrensten Piloten in Afrika abgeschaut (nach einigen leergeorgelten Batterien..).

  1. Mixture - idle cut off
  2. Throttle - idle
  3. Prime on "low" for 10-30 seconds
  4. Pump - off
  5. Crank
  6. When engine fires (normally after 1/2 revolution) - mixure rich, pump on low (quick!)
  7. Leave pump on until engine stabilizes. If engine wants to die, some shots with pump on "high"

The start of a hot engine is not a precedure. It is an art....

Ich konnte mir nie erklaeren, warum die Muehle bei mixture cut off anspringt ohne vorher zu primen. Danke fuer die info.

Happy Landings,

Guido



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HotstartPuF.jpg

Von diesen Jungs kann man "hot starts" lernen. C206 im Okavango Delta. Bis zu 10 starts am Tag bei 30-40 C. Unsere C210 ZS-AVB auch unterwegs.
22. Oktober 2012: Von christof brenner an Albrecht Sieber
"Dieser Governor sorgt bei Drehzahlen unter 300 1/min, für die für das Anlassen notwendige Startmenge. Diese Startmenge wird insbesondere bei gezogenem Mixer abgegeben. Bei Drehzahlen oberhalb der Anlasserdrehzahl ist diese Startmenge abgeschaltet, das System schaltet über Raumnocken auf "Normalbetrieb","; --->; Das war's, was meine Gehirnwindungen als Zusatzinput benötigt haben.... Jetzt ist es selbst mir klar... Danke für eure Bemühungen!!!!
22. Oktober 2012: Von Lutz D. an christof brenner
Erklärt auch, warum man von Propellern immer die Finger lässt, wenn man nicht weiss, wie die Magnete stehen...
22. Oktober 2012: Von Max Sutter an Lutz D.

Lutz, frei nach Radio Eriwan (im Prinzip ...) hättest Du ja recht, wenn es nicht die Fälle gäbe (Piper J3 on Floats am Bootssteg), bei denen nicht nur von Hand geproppt werden muss, sondern die trickreiche Mutprobe auch noch von hinten. Ich mein das ernst, nicht grinsen, das ist alles nur eine Frage der korrekten Orthografie..

22. Oktober 2012: Von Christian R. an Max Sutter
Rein technisch ist die von Guido aufbereitete Version die einzig wahre.

Ab dem Moment, ab welchem ein Einspritzmotor die Kurbelwelle bewegt, werden auch die Zusatzaggregate wie Einspitzpumpe bewegt. Naturgemäß nicht mit dem gleichen Wirkungsgrad wie ab Idle, jedoch so weit, dass ein Anlassvorgang gewährleistet ist. Erst wenn das Triebwerk zündet, sprich "arbeitswillig" ist, wird der Mixture von "Fuel Cut of" (gibt kein Mixture Idle...für welche Druckhöhe sollte das gelten?) in Richtung Full Rich geschoben. Je nach POH entsprechend leanen, damit die Kerzen nicht verrußen. Die elektrische Fuel-Pump dient neben Ihrer Backupfunktion auch dazu, den noch nicht vorhandenen Förderdruck der mechanischen (durch das Triebwerk...) betriebenen Pumpe zu unterstützen. Antrieb der mechanischen Pumpe geschieht aus Sicherheitsgründen nie über Keil- oder Rippenriemen oder Ketten, sondern über Stirnräder (entweder von der Kurbelwelle aus oder von der Nockenwelle).

Diese Zusatzpumpe lässt sich auch im Flug zwischendurch gut testen, egal ob Einspritzer oder Vergasertriebwerk: Kurz einschalten, der Kraftstoffdruck muss sich sehr flott und schnell erhöhen. sollte es dabei nach Benzin riechen (trotz leanen!!), ist Vorsicht angesagt: Durch den (zu hohen) Druck kann Sprit an Kupplungen oder / und an Verbindungen austreten: Akute Brandgefahr als auch Möglichkeit eines stehenden Triebwerks (ohne Spritpumpe zu geringer Benzindruck, mit Spritpumpe zu hoher Druck und Verlieren des Kraftstoffes über Lecks). Letzteres ist mir passiert, Ursache war eine defekte Schlauchschelle....

Generell sollte man sich die jeweiligen Eigeneheiten eines Einspritzers und Vergasermotors gut einverleiben! Einfach mal so reinsetzen und "Starte halt den Motor endlich mal!" funktioniert da halt nicht....technische Funktionskenntnisse haben da durchaus ihren Sinn.

(Edit hat nochmal zugeschlagen...)

Gentlemen, start your engines!
22. Oktober 2012: Von Lutz D. an Max Sutter
...also ich weiss beim Handproppen immer, wie die Magnete stehen....
22. Oktober 2012: Von Max Sutter an Christian R.
Hallo Christian, 'Dein Beitrag war wohl kaum als Antwort auf meinen Beitrag gedacht. Damit Du eine korrekte Zuordnung bekommst, solltest Du nicht einfach automatisch beim letzten Posting des Threads Antworten anklicken, sondern gegebenenfalls bei dem Posting, auf das sich Dein Beitrag bezieht. Alles klar?

22. Oktober 2012: Von Gerd Wengler an Guido Warnecke

Genau so mache ich es auch. Einziger Unterschied: Ich lasse den Throttle so ca. 3/4 inch offen. Das elektrische Pumpen nach dem ersten Feuern muß wirklich schnell erfolgen.

Gerd

24. Oktober 2012: Von Intrepid an christof brenner
Noch besser. Jetzt weiß ich auch, warum es sein kann, dass der Motor mit gezogenem Mixture bei sehr geringer Drehzahl ununterbrochen vor sich hin bubbern kann - aber ausgeht, sobald man ihn ein bisschen beschleunigt bekommt

Danke!

Das war ein "missing link" nach über zwanzig Jahren Flugpraxis. Besser spät als nie.
24. Oktober 2012: Von christof brenner an Intrepid
Freut mich, daß ich nicht der einzige war, dem es so ging ;-)
24. Oktober 2012: Von Christian R. an Max Sutter
Hallo Max,

ich hatte das schon gesehen, sorry, sollte eigentlich an irgendwie alle interessierten gehen.

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