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18. August 2023 18:01 Uhr: Von Holgi _______ an Horst Metzig Bewertung: +8.00 [8]
Die PC12 hat auch solch ein System welches die Symmetrie der Klappen überwacht und die Landeklappen stoppt wenn ein Grenzwert überschritten wird. Dieser Grenzwert ist so klein, das man die Differenz mit bloßem Auge nicht sehen kann.

Die ersten PC 12 hatten einen Flap override Schalter, mit dem man diese Sperre auch in der Luft übersteuern konnte.

Nach dem Unfall wurden diese Schalter entfernt, bzw. gar nicht mehr eingebaut.
Der Unfall war eine deutsche PC12, die einem Unternehmer gehörte, der selber keinen Flugschein hatte.
Deshalb flog seine Tochter das Flugzeug und er saß daneben.

Dieses spezielle Flugzeug hatte öfter Probleme mit den Landeklappen. Es wurde bei Pilatus nach der Ursache gesucht, einige Teile gewechselt, aber über einen langen Zeitraum nichts gefunden.
Da die Klappen also öfter mal stehen blieben, bevorzugt nach dem Start, war es für die Beiden ein ganz normaler Vorgang, die Sperre zu übersteuern.
Das übernahm auch gerne mal der Vater, der wie gesagt keine Lizenz hatte, vom Copilotensitz aus.
Am Unfalltag, kam es wirklich zum kompletten Ausfall des Klappenantriebs auf einer Seite.
Da der Vater so nur die Landeklappen auf einer Seite einfahren konnte, drehte sich das Flugzeug auf die Seite.
Die alten PC12, ohne Servotabs, haben unwahrscheinlich hohe Ruderkräfte im Querruder.
Die relativ zierliche Pilotin konnte ab einer bestimmten Differenz der Landeklappen, die Drehung um die Längsachse nicht mehr ausgleichen.

Hätte sie selber den Flap Override betätigt, hätte die ihn spätestens losgelassen als sie beider Hände am Steuerhorn brauchte.
Der Unfall fand in der Schweiz statt und wurde dort auch veröffentlicht.

Die Landeklappen werden bei der PC12 von einem Elektromotor angetrieben, der im Rumpf sitzt.
Dieser Motor treibt ein Torsionsantrieb an, der im Rumpf und im Flügel aus Rohren besteht.
Dort wo der Antrieb durch die Außenwand der Druckkabine geführt wird, besteht er aus einer flexiblen Welle, die optisch mit einem Drahtseil vergleichbar ist.
Da während des Fluges immer etwas feuchte warme Kabinenluft an der flexiblen Welle entlang nach außen gedrückt wurde, war diese Welle immer feucht und sie korrodierte sehr schnell.
Das geschah unentdeckt über einen langen Zeitraum und die vorhergehenden Probleme waren auch darauf zurück zu führen.
Am Unfalltag versagte die schwer korrodierte Welle komplett.
Man hätte einfach wieder landen können, da die Landeklappen auf Grund der Schneckengetriebe an den Klappen, ihre Position nicht verändern konnten.
18. August 2023 19:01 Uhr: Von Wolff E. an Holgi _______ Bewertung: +4.00 [4]

Holger, das war jetzt mal ein richtig guter Beitrag!!!

18. August 2023 19:20 Uhr: Von Horst Metzig an Holgi _______

Aus diesen Beitrag kann ich erkennen, dass komplexe Systeme von dem Bediener auch Fähigkeiten der Systemanalyse verlangt.

Ein Maschinenbauunternehmer sagte zu mir vor Jahren, es gibt keine Gewalt im Maschinenbau.

Für diesen PC12 Fall gibt es auch eine Fernsehsendung, Mängelvorwürfe an die Pilatuswerke: https://www.srf.ch/play/tv/10-vor-10/video/maengel-bei-pc12-pilatus-zivil-flugzeug?urn=urn:srf:video:3540f7f3-d70f-4680-ac74-2d66445b9343

( Dieser 10vor 10 Beitrag ist nur in der Schweiz abrufbar )

Ob eine Boeing 747, welche nach Leipzig zurück kehrt, oder Airbus A 340-300, dessen Klappen sich nicht einfahren lassen, oder PC12 Symetrie der Landeklappen - Mechanismus welcher desymetrie erkennt, und dann die weitere Klappenbetätigung blockiert - der Sachursprung ist immer gleich. Mensch - Technik kommunikation Als Pilot muss man Systemanalytiker sein. Warum mit Gewalt einen Sicherungsmechanismus überwinden, oder ausschalten, wenn der Konstrukteur sich dabei etwas gedacht hat?

Mit solchen detailierten Beiträgen kommt man der Sache/Ursprung besser näher, als mit Vermutungen, welche zuletzt in Forumkritik/Beschimpfung ausarten.

Hier im Forum lesen viele, manche könnten etwas dazulernen, sofern Beiträge konstruktiv gestaltet sind. Dieser letzte Beitrag war konstruktiv gut gestaltet.

18. August 2023 19:23 Uhr: Von Holgi _______ an Holgi _______ Bewertung: +1.00 [1]
Ich muss mich korrigieren.
Der Beitrag war aus dem Gedächtnis geschrieben.

Die PC12 war noch in der Schweiz zugelassen.
Wurde von der deutschen Pilotin von Hodenhagen aus operiert und der Absturz war in Brno in Tschechien, ebenso der Unfallbericht entsprechend Tschechisch.
Es gab einen Bericht der Schweizer Behörden wo man mit Pilatus schonungslos abgerechnet hat, denn das Flugzeug war mehrfach beim Hersteller wegen der Klappenprobleme zur Wartung gewesen.
Dieser Bericht ist allerdings im Internet nicht mehr zu finden.
Auch hält sich Pilatus über diesen Unfall sehr bedeckt.
So herrschte Stillschweigen darüber als ich in Stans bei Pilatus meine Klassenberechtigung gemacht habe.
Auch auf meine direkte Nachfrage gab es keine Antwort.
Ich persönlich bin durch Wartungsunterlagen auf diesem Unfall aufmerksam geworden und hatte gezielt danach gesucht.
18. August 2023 20:41 Uhr: Von Flieger Max L.oitfelder an Horst Metzig Bewertung: +1.00 [1]
Also dieser Thread ist Mal wieder richtig lustig. Besonders die "Handpumpe" für die Hydraulik im A340 :-)
18. August 2023 21:42 Uhr: Von Horst Metzig an Flieger Max L.oitfelder

Ich habe mir mal eine Handpumpe gebaut, um 240 bar Druck zu erzeugen. Das Ding hat wirklich funktioniert. An der Fachhochschule für Flugzeugbau hat uns der Professor eine Aufgabenstellung gegeben, wenn im Flugzeug die Hydraulik ausfällt, eine Lösung mit Handbetätigung im Cockpit konstruieren, um das Fahrwerk auszufahren - mit Handkraft - . Dabei musste die Enge im Cockpit, die Arbeitsdauer und die Muskelkräfte in die Konstruktionsberechnung berücksichtigt werden. Als Konstrukteur ist man frei in seinen Überlegungen, egal ob bei den Landeklappensteuerungen in der PC12, oder im Airbus A 340-300. Die Benotung durch den Professor würdigt auch die praktische Durchführbarkeit unter economischen Randbedingungen.

Also, ich erdachte mir eine Trapezgewindespindel mit Messingschraube, die Messingschraube ist der feststehende Teil, die Trapezspindel der sich mit Handkraft drehende Teil. Ein Axiallager an der Trapezspindel sorgt für wenig Reibungskräfteabnutzung zwischen stehendem Hydraulikventilkolben und drehender Trapezgewindespindel. Die Gewindeflanken sind geschliffen und gehärtet, um die Lebensdauer zu erhöhen. Meine Konstruktion wurde damals als praxistauglich benotet.

Bei allem musste die Hydraulikmenge zum Ausfahren des Fahrwerk mit Handkraft erzeugenden 200 bar Hydrauliköldruck mit in die Berechnung des Volumen vom Handkraftbetätigten Zylinderkolben gebracht werden.

Das funktioniert, nur, der CO muss halt die Ärmel hochkrempeln und drehen, bezogen auf das Fahrwerk. Als Konstrukteur müssen auch die Drehkräfte mit in die Berechnung, die Ölmenge, welche bei 200 bar gedrückt werden müssen, um das Fahrwerk vollständig ausfahren zu können.

Bei den Landeklappen gilt das gleiche. Der CO muss drehen.

18. August 2023 22:06 Uhr: Von Holgi _______ an Horst Metzig
Kennst Du eigentlich die Geschichte vom Mann mit der goldenen Schraube?
19. August 2023 08:06 Uhr: Von Flieger Max L.oitfelder an Horst Metzig Bewertung: +1.00 [1]
Die A340 Fahrwerkhydraulikhandpumpe wird leider wenig Chancen auf Umsetzung haben - alle Airbusse haben (wie auch andere Jets) eine "gravity gear extension" zum Ausfahren des Fahrwerks ganz ohne Hydraulik. Und ganz ohne Pumparbeit.
19. August 2023 09:04 Uhr: Von Horst Metzig an Flieger Max L.oitfelder

Ich verstehe das so, mit Hilfe der Schwerkraft wird das Fahrwerk ausgefahren. Nun gut, aber wie wird dieses Fahrwerk dann entgegen der Schwerkraft eingefahren?

Hier im Forum wird gerne mit Abkürzungen und Fachausdrücke argumentiert, der Anfänger versteht nichts.

Mein Wunsch wäre es, so zu schreiben, dass auch ein Fussgänger sich in diese Sache eindenken kann.

In Fernsehberichten habe ich öfters gehört, dass bei klemmenden Fahrwerk oft Flugmanöver geflogen werden, um die Schwerkraft deutlich zu erhöhen, damit die Gewichtsmasse des Fahrwerk dennoch ausfährt, und vor allem einrasten tut.

Bei mein Segelflugzeug brauche ich mir dazu wenig Gedanken machen. Daher bin ich im Gegenüber eines Airbus, Boeing.... und allen ATPL Inhabern ein Fussgänger. Aber ein Fussgänger, der Fragen stellt.

19. August 2023 09:51 Uhr: Von Flieger Max L.oitfelder an Horst Metzig Bewertung: +1.00 [1]
Die Lösung ist einfach: ohne Hydraulik wird das Fahrwerk überhaupt nicht mehr eingefahren.
Man fliegt dann auch nicht mehr weit, der Verbrauch bezogen auf die Flugstrecke erhöht sich auf das (glaubt niemand ohne nachzurechneb) DREIfache.
19. August 2023 10:48 Uhr: Von Holgi _______ an Flieger Max L.oitfelder
Die Hapag Lloyd hat ddn Beweis ja damals erbracht.
19. August 2023 11:03 Uhr: Von Flieger Max L.oitfelder an Holgi _______
Damals gab es auch noch TV-Interviews in denen Experten den Mehrverbrauch viel zu niedrig angesetzt haben, ich kann mich noch gut an die Begleitumstände erinnern. Und die Feuerwehrmänner auf dem Taxiway, die fast abgeschossen wurden, auch.
19. August 2023 11:31 Uhr: Von Steff D. an Horst Metzig
Horst, ich habe erhebliche Zweifel, ob deine Aussage zuvor so stimmen kann.
Fachhochschule für Flugzeugbau
„Konstruktion“ einer Handpumpe für Hydraulik (was ja möglich ist. So werden am Boden ohne jegliche Stromversorgung die Frachttore gefahren).

Mal ehrlich, die Grundfunktionen einer Hydraulikanlage eines Flugzeugs, welches ja scheinbar auch Teil deiner Fachhochschule war, ist bei 99% aller Luftfahrzeuge gleich. Und das seit Jahrzehnten, denn die Grundlagen ändern sich nicht. Egal ob Piper PA28 oder A340.

Selbst die Drücke sind ähnlich.

Dann deine Rückfrage zu PPU? Darüber schreiben wir seit mehreren Seiten…

Ich erwarte da schon etwas mehr Substanz, bei deiner Geschichte.
19. August 2023 11:47 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Holgi _______

@holgi: ist schon lange her...2001 oder so?

@fliegerairbusmax: wieso abgeschossen....hatten die auf dem helm Rebok stehen und es war jagdtzeit??????

@steffD....hat eine pa28 ein ausziehfahrwerk?

wieso schafft es dann ein a340 von INC - MuC in einer strecke...???? war ein paar mal mit LH und a340 dort...

über russland nord etc...11einhalb stündlie...

mfg

ingo fuhrmeister

19. August 2023 13:18 Uhr: Von T. Magin an ingo fuhrmeister
„....hat eine pa28 ein ausziehfahrwerk?“

Nee, aber die PR28 ein Einziehfahrwerk ;-)
19. August 2023 13:54 Uhr: Von Holgi _______ an ingo fuhrmeister
Weil die Lufthansa diese Strecke wahrscheinlich nicht mit ausgefahren Klappen oder Fahrwerk geflogen ist.

1. Mit ausgefahren Landeklappen ist ein Flugzeug in der maximalen Flughöhe limitiert. Zum Beispiel FL200 anstatt FL400.
Aus aerodynamischen Gründen.
Z.B. wegen Flattern oder auch die Mach crit. steigt mit der größeren Wölbung der Tragflächen.
2. Dadurch verbrauchen die Triebwerke pro Stunde schon mal mehr, da sie für größere Flughöhen optimiert sind.
3. Die Luftdichte ist in der niedrigeren Flughöhe größer, was den Widerstand des Luftfahrzeugs noch mal erhöht.
4. Landeklappen erhöhen nicht nur den Auftrieb, sondern auch den Widerstand.
5. Die Limitierungen des Herstellers in der Geschwindigkeit mit ausgefahrenen Klappen,
a. Gegen Überlastung, und
b, aus aerodynamischen Gründen, z.b. Flattern.

Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit.
Ich bin kein Flugzeugbauer, daher kenne ich andere Einschränkungen von Flugzeugteilen nicht.

Mir ist persönlich aber ein Fall bekannt, wo bei einem Ferryflug mit ausgefahrenem Fahrwerk, Hydraulikschläuche, am Fahrwerk, an den Fittingen durch Schwingungen zerstört wurden. (Es gibt Flugzeuge die sind dafür zugelassen)

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