Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. April
Probebetrieb FIS Hörbereitschaft
Aktuelle Neuerungen für die GA in Europa
Praxisbericht Basic Instrument Rating
Vorbereitung zur Leserreise 2025
Lichtblicke deutscher Behördenlösungen
Unfall: Fortgesetzte Untätigkeit
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

11. Juli 2022: Von Thomas Endriß an Thomas Endriß Bewertung: +1.00 [1]

Werte Foristi,

ich möchte meinem Post von voriger Woche noch zur Präzisierung folgendes anfügen (vielen Dank an A. für die kritische Stellungnahme und noch mal vielen Dank für das nette Gespräch):

Die CSL deckt in der Tat Familienmitglieder für unmittelbare Schäden, z.B. aus Körperverletzung. Davon wird aber abgezogen, was evtl. von einem Sozialversicherungträger übernommen wird. Also, bei z.B. einem ausgeschlagenen Gebiss die über die Leistungen des gesetzlichen Krankenversicherers hinausgehenden Kosten. So weit, so gut und verständlich. Auch eine nötige Heilbehandlung wird übernommen.

Trotz alledem ist es dringend zu empfehlen, zusätzlich noch eine Sitzplatzunfallversicherung (deckt dann auch nicht Familienmitglieder) abzuschließen, oder eine etwaige vorhandene Unfallversicherung der Familienmitglieder für das passive Flugrisiko zu erweitern (kostet nicht die Welt und wird normalerweise von den Versicherern auch nicht abgelehnt).

Grund dafür ist, dass z.B. ein behindertengerechter Umbau von Wohnung/Haus, der für ein verunfalltes Familienmitglied nötig sein könnte, nicht übernommen wird. Oder behindertengerechte Schule für Kinder, Verdienstausfall während der Genesung, um nur ein paar Dinge zu nennen.

VG

Thomas

11. Juli 2022: Von Markus Stein an Thomas Endriß Bewertung: +1.00 [1]

Vielen Dank Thomas für die Aufklärung. Warum ist das Ganze so kompliziert und undurchsichtig, dass scheinbar der Versicherungsagent der mich beraten hat es nicht einmal richtig wusste? Ich glaube die Versicherungsbranche würde sich selbst einen gefallen tun, dass ganze Thema "Unfallversicherung" und um dass geht es ja wohl zu vereinfachen.

...(deckt dann auch nicht Familienmitglieder).. das liest sich jetzt wieder so als ob die CSL Pax Haftpflicht nur Familienmitglieder decken würde? (insert confused smiley)

Patrick,

das bezog sich auf den Folgesatz: Wenn Du nur bei Deinen Familienmitgliedern in deren regulären Unfallversicherungen das passive Flugrisiko einschließt, dann hast Du für Passagiere, die nicht Familienmitglieder sind, keine Unfalldeckung (aber die CSL). Wenn Du eine Sitzplatzunfallversicherung abschließt, dann hast Du - neben der CSL - auch noch für alle Passagiere eine Unfallversicherung zusätzlich.

Hoffe, das klärt die Verwirrung.

VG

Thomas

PS: ich würde mir ebenfalls wünschen, dass die CSL für GA-Flugzeuge automatisch eine Sitzplatzunfallversicherung beinhalten würde - in der Großluftfahrt (Airlines) - also das, was ich hauptberuflich mache - ist das Standard.

Hier hat sich seit dem Zerfall des Deutschen Luftpools praktisch nichts getan auf der Bedingungsseite. Leider haben die meisten Versicherer, die in Deutschland GA versichern, keine eigenen Luftfahrtabteilungen....

12. Juli 2022: Von F. S. an Patrick Lianhard (Lean hard!)

Die CSL deckt alles ab, worauf der mitfliegende Passagier einen Anspruch gegen den Piloten hat. Der Pilot (und der Halter) sind also abgesichert.

Wenn man zusätzlich noch eine Unfallversicherung für Mitflieger abschliessen will, dann ist das ein "extra Service" und sie würden im Falle von Tod oder Invalidität durch einen Unfall etwas bekommen, was sie sonst nicht bekommen würden (auch nicht vom Piloten/Halter aus dessen Tasche. Die Unfallversicherung hat also nichts mit "Haftung" zu tun.)

Ob einem dass den hohen 3- bis 4-stelligen Beitrag pro Jahr Wert ist, muss jeder selber wissen.

Und ja: Der eine oder andere Versicherungsverkäufer wird jetzt sagen: "Aber so eine Unfallversicherung bekommt man doch schon für um die 50 EUR pro Platz" - das mag richtig sein, aber dann sind die Versicherungssummen so um die 20.000 EUR. Das bringt (ausser der Provision für den Vermittler natürlich) überhaupt nix, wenn man wirklich "das Haus behindertengerecht umbauen" muss oder gar einen längeren Verdienstausfall oder die behindertengerechte Privatschule davon bezahlen will.

Das ist leider eine Masche in der Branche - nicht nur was Luftfahrtversicherungen betrifft: Es wird mit katastrophalen Risiken ("Kind muss auf behindertengerechte Schule") ein Drohszenario aufgebaut, dass immens erscheint, aber im ersten Moment schwer zu quantifizieren ist, dann aber eine viel zu kleine Deckung dafür verkauft.
Den guten Versicherungsmakler erkennt man nicht am billigsten Angebot, sondern daran, dass er einem Deckungen anbietet, die auch zu den zu versichernden Risiken passen.

Oft wird auch nur für den Piloten eine Unfallversicherung in der Größenordnung von 20k vorgeschlagen, um die Bergungskosten zu bezahlen, wenn man z.B. im unwegsamen Gelände mit dem Heli der Bergrettung rausgeholt werden muss.
Eine solche Absicherung kann sehr sinnvoll sein, wenn man das Risiko nicht anderweitig versichert hat.
Auch hier kann man als Kunde gut einschätzen, ob der Vermittler die Interessen des Kunden oder seine eigene Provisionsabrechnung als primäres Ziel hat: Bietet er für diesen Zweck eine Unfallversicherung an, die nur bei Invalidität oder Tod bezahlt, dann ist es natürlich letzteres - mögliche Bergungskosten im Gebirge hängen ja nicht davon ab, ob man invalide wird.


5 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.28.22
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang