Wird zwar oft Missverstanden, aber die Kernelemente vomn Just Culture sind Ehrlichkeit und Offenheit (und mögliche Straffreihiet ist höchstens ein Mittel zum Zweck, um diese beiden Elemente zu erzeugen).

In so fern ist das zietierte Interview genau das Gegenteil davon:

- Es ist das Gegenteil von Ehrlichkeit, weil es natürlich auch in Dänemark (wie in Deutschland) zwei Elemente einer solchen Untersuchung gibt: Die Staatsanwaltschaften, deren Auftrag es ist, mögliches strafbares Verhalten einzelner Personen zu untersuchen, und die Unfalluntersuchungsbehörden (in Deutschland das Eisenbahnbundesamt) welche unabhängig von persönlicher Schuld die strukturellen ursachen aufdecken soll.

- Es ist das Gegenteil von Offenheit, wenn der Autor seine persönliche Agenda in den Vordergrund stellt und mehrfach die Forderung nach neuen Signalsystemen wiederholt, obwohl diese mit dem aktuellen Umfang nach allen bisherigen Erkenntnissen überhaupt nichts zu tun haben. Das ist wie wenn bei einem Unfall durch Seilriss beim Windenstart manche Menschen in Fliegerforen immer wieder kommentieren: "Und seht ihr, die ZÜP hat überhaupt nichts dazu beigetragen, diesen Seilriss zu verhindern - sie gehört jetzt dringend abgeschafft!" ;-)

Das ist wie gesagt völlig irrelevant. Die Unfallursache ist - wie auch der Experte selber sagt, entweder verbogene Schienen oder ein kaputtes Drehgestell.

Die Signaltechnik würde bei so einem Unfall überhaupt nur dann eine Rolle spielen, wenn jemand unmittelbar davor gemerkt hätte, dass es ein solches technisches Problem gibt, man den Zug aber auf Grund veralteter Signaltechnik (und nicht funktionierenden Handies, etc.) nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte.
Dafür gibt es aber keinerlei Anhaltspunkte und nicht mal dieser Professor behauptet das - er spricht, was sicher stimmt, von mehr Kapazität und weniger Zusammenstößen auf Grund menschlicher Fehler durch das System.