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28. Juni 2019: Von Chris _____ an Tee Jay Bewertung: +4.00 [4]

@TJ: Du weißt das folgende ganz sicher: Wenn mehr als die Hälfte der Soldaten Wehrpflichtige sind, also vorher und nachher normale zivile Bürger, dann ist bspw. ein verfassungswidriger Einsatz der Bw (gegen die eigene Bevölkerung oder im Ausland) wesentlich schwieriger durchzuführen und noch schwieriger geheimzuhalten. Das war m.W. seinerzeit ein wichtiges Argument. Und die gesellschaftliche Akzeptanz der Truppe selbst steigt sowieso durch die Wehrpflicht.

28. Juni 2019: Von Tee Jay an Chris _____

Seit wann entscheiden Soldaten, ob ein Einsatz verfassungswidrig ist oder nicht? Dafür sind Richter da! Soldaten führen Befehle aus, genau dafür werden diese alimentiert. Und genau dessen sollte man sich klar sein, wenn man sich einschreibt. Ich sehe wohl Dein Argument aber wo war es, als in Jugoslawien Krieg geführt wurde? In der heutigen historischen Betrachtung war dieser Angriff rechtswidrig.

Ich kann mich noch dunkel an die 90er erinnern, wo schon damals eine Zwei- oder Mehr-Klassen Armee erkannbar war. Die schlecht ausgestatteten und eher "mitgeschleiften" Wehrpflichtigen, die in Kasernen leben durften, die schon damals Sub-Jugendherbergstandard entsprachen. Und dann die "Normalen" oder sogar die "Besseren" Spezialkräfte. Was will man mit Wehrpflichtigen, die nur wenige Monate da sind anfangen? Die Missionsprofile wurden immer komplizierter, aufwändiger und technik- und wissenslastiger. Du schickst auch nicht den Azubi zu deinem Hauptkunden wenn dieser Dich dringend braucht.

Eine schöne Geschichte am Rande: Vor ca. 5-6 Jahren bin ich bei der Überführung einer C42 nach Mengen-Hohentengen vor einer Gewitter Front ausgewichen und in Laupheim sicherheitsgelandet. Der Platz erschein mir der beste Ort zu sein: Groß, Infrastruktur, Radar, MET Office. Alles zum Treffen einer Entscheidung, später weiterzufliegen oder sich gleich lieber ein Hotel für eine Übernachtung zu suchen. Ich wurde dort herzlich aufgenommen und habe im Gespräch mit den Offizieren eines festgestellt: Leutnants und Oberleutnants scheinen die neuen Mannschaftsdienstgrade zu sein. Gerade in den techniklastigen Dingen tummeln sich nur noch Offiziere herum da ist kein Raum für Mannschaftsdienstgrade geschweige denn Wehrpflichtige.

Ne ich finde es gut, daß man jungen Menschen nicht ein Jahr Ihrer kostbarsten Zeit sinnlos wegnimmt wenngleich ich mir bei einigen denke, daß denen ein Jahr Boot-Camp gar nicht so schlecht täte.

Noch ein Gedanke zur gesellschaftliche Akzeptanz der Truppe. In diesem unserem Land ist man vielleicht gut beraten, ganz kleine Brötchen dahigehend zu backen. Vielleicht ist der Blick nach vorne in Richtung Europa besser, als in nationalen Dimensonen zu verharren.

28. Juni 2019: Von Chris _____ an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Seit wann entscheiden Soldaten, ob ein Einsatz verfassungswidrig ist oder nicht? Dafür sind Richter da! Soldaten führen Befehle aus, genau dafür werden diese alimentiert.

Wenn du Wehrpflichtiger gewesen wärst, wüsstest du, dass das nicht stimmt. Soldaten der Bundeswehr haben sehr wohl verfassungswidrige (und auch einfach rechtswidrige) Aufträge zu verweigern. Stichwort "Eid auf die Verfassung" und "Auftrags- vs. Befehlssystem".

Jetzt kannst du sagen, das ist ja alles graue Theorie. Ist es vielleicht in einer Berufsarmee. Aber genau da hätte eine Wehrpflichtigenarmee eine deutliche Stärke.

Und um nochmal alle zu ärgern: Soldaten, die "nur Befehle ausführen und dafür alimentiert werden", unabhängig von einer Verfassung, ja DAS wären dann definitiv Söldner....

28. Juni 2019: Von Chris _____ an Tee Jay

Ne ich finde es gut, daß man jungen Menschen nicht ein Jahr Ihrer kostbarsten Zeit sinnlos wegnimmt...

Da kann man kaum widersprechen. Aber das gilt wohl für alle "Pflichten": es ist schöner, wenn man sie nicht hat. Das ist aber nicht wirklich ein Argument für oder gegen die Wehrpflicht. Es sei denn, man will Wählerstimmen fangen.

Den Punkt national vs. Europa sehe ich wie du.

Und versteh mich nicht falsch: meine Wehrpflicht war absolut ein verlorenes Jahr - für mich persönlich...

28. Juni 2019: Von Karpa Lothar an Karpa Lothar Bewertung: +0.00 [4]

Aus meiner Sicht ist die Diskussion um „Söldner“ emotional aus dem Ruder gelaufen und irrational.

Ich mache einen großen Unterschied zwischen einem Menschen und den von ihm ausgeübten Job bzw. Beruf.

es gibt in jedem Beruf hoch anständige, integre Personen, aber auch kriminelle Subjekte. Sei es Priester, Chefarzt, Lehrer, Polizist oder eben auch Söldner.

und die Regeln, formal (Gesetz) und/oder informal (Standesregeln) sind berufsabhängig.

und für mich sind deutsche Soldaten Söldner - nicht nur wegen des Soldes, den sie erhalten.

Sie können und werden für militärische Aufgaben im Ausland eingesetzt, die nicht der Verteidigung unseres Landes dienen. Zu meiner Zeit in den 70ern habe ich dies nur für humanitäre Zwecke mitbekommen - heute auch zur Unterstützung „unserer Verbündeten“ bei deren - aus meiner Sicht - oft kriminellen Durchsetzung ihrer Machtinteressen.

wer sich heute bei der Bundeswehr verdingt bzw. verpflichtet, sollte sich über die Risiken und Konsequenzen bewusst sein.

unabhängig davon kann der Verstorbene Pilot einfach einem Unfall erlegen sein und seine Angehörigen verdienen Mitgefühl - so wie bei den vielen Verkehrstoten in unserem

28. Juni 2019: Von Mich.ael Brün.ing an Karpa Lothar Bewertung: +12.00 [12]

Sie können und werden für militärische Aufgaben im Ausland eingesetzt, die nicht der Verteidigung unseres Landes dienen.

Dafür ist die Politik verantwortlich, nicht der Soldat. Die Politiker sind Vertreter der Parteien, die das Volk mehrheitlich gewählt hat. Das sind Grundfeste unserer Demokratie.

Auslandseinsätze der Bundeswehr können auch rein humanitären Zwecken dienen (Blauhelme). Andere Einsätze haben als Ziel den Schutz der Zivilbevölkerung und das Wiederherstellen der Selbstverteidigungsfähigkeit eines Landes gegen terroristische und andere staatsfeindliche Gruppierungen.

Der Soldat hat einen Eid auf die deutsche Verfassung geschworen. Ein Auslandseinsatz wird von der Politik demokratisch legitimiert und ist verfassungsrechtlich abgedeckt. Der Soldat hat seinen Auftrag zu erfüllen. Einen rechtswidrigen Befehl darf er nicht ausführen. Aber ein Auslandseinsatz ist kein rechtswidriger Befehl. Selbst das Zurückdrängen von Terroristen mit Waffengewalt ist auch im Ausland per se kein rechtswidriger Befehl, und die Selbstverteidigung schon gar nicht. Ein Jagdflugzeug wie der Eurofighter ist zuallerst eine Verteidiungswaffe.

Es mag nicht jeder Auslandseinsätze gutheißen. Das verstehe ich. Aber wer damit nicht leben kann, sollte entweder auswandern oder eine Partei gründen, die soviele Stimmern erhält, dass man es ändern kann. Und wer die Ausführenden einer vielleicht zweifelhaften Politik pauschal als Söldner (im Sinne des Völkerrechts) diffamiert, verdient auch nicht mehr als tiefste Geringschätzung.

28. Juni 2019: Von Karpa Lothar an Mich.ael Brün.ing Bewertung: -2.00 [6]

Da bin ich aber echt froh, dass mein Verdienst nicht von deiner Meinung abhängt...

vielleicht ist dir auch nur die Verknüpfung von Demokratie und Meinungsfreiheit abhanden gekommen

oder ist dir die Demokratie nicht recht???

oder verknüpfst du den Begriff „Söldner“ sozialromantisch mit den Unglücklichen, die aus der Gesellschaft gefallen sind und sich für ein geringes Einkommen bei afrikanischen Diktatoren verdingen?

28. Juni 2019: Von Wolff E. an Karpa Lothar

Karpa, auch was Michael sagt, ist von der Meinungsfreiheit geschützt und im Übrigen stimme ich Michael zu.

28. Juni 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Wolff E. Bewertung: +14.00 [14]

Insbesondere: Der Söldner und das Söldnerheer ist eine Abgrenzung zum Begriff des stehenden Heeres. Die Bundeswehr ist ein stehendes Heer: Sie wird nicht ad hoc zusammengekauft, wenn man mal einen Krieg anzetteln möchte oder angegriffen wird.

Das Söldnerheer war / ist eben "Heer on demand". Mit Söldner, die eben auch gerade dahin gingen, wo gerade Krieg war (oder ist).

Der Söldner muss sich quasi über Krieg freuen, denn das sichert ihm ein Einkommen. Der Soldat kann sich über den Frieden freuen, denn nach unserem Verständnis dient die Bundeswehr insbesondere der Abschreckung.

Deswegen kann ein Soldat völlig verständlich die Bezeichnung "Söldner" als Beleidigung empfinden, und sie ist es m.E. auch.

28. Juni 2019: Von Tee Jay an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

Nein das ist keine Beleidigung. Vielleicht wäre es sogar für alle einfacher, wenn Soldaten wirklich nur einfache Söldner wären.

Der für mich persönlich größte Unterschied zwischen Soldaten und Söldnern ist der Eid. Während beide quasi nur einen Werksvertrag abgeschlossen haben, kommt beim Soldaten dieser hinzu. Und genau das versetzt ihn in ein weit schlimmeres Dilemma als nur Söldner zu sein Ich muß ein wenig ausholen:

Unsere moralischen Vorstellungen und auch unser Staat verbieteten das Abwiegen von Menschenleben. Das Leben Weniger darf nicht für das Leben vieler geopfert werden. Umgekehrt jedoch macht unser Staat genau das mit Soldaten. Er verpflichtet sie, trainiert sie, setzt sie unter Waffen, zwingt diese in die verschiedenen Konfliktherde zu gehen (oder in das, was von anderen zu einem Konflikt erklärt wird). Auf daß Wenige Ihr Leben für Viele irgendwo im Wüstensand lassen? Oder sind es am Ende doch nur wenige Profiteure und Stakeholder? Was ist das für ein Prinzip? Und während einige Wenige bewusst "geopfert" werden, welche Möglichkeit hätten sonst noch bestanden, um einen Notstand mit möglicherweisen anderen, nicht-lethalen Mitteln zu begegnen?

Und das ist die Bottomline: Wer sich dazu entscheidet eine Waffe in die Hand zu nehmen, hat gleichzeitig eine Vielzahl anderer Möglichkeiten ausgeschlossen. Wer lange und hart an der Waffe ausgebildet wurde, der wird in allem was ihm begegnet nur mit Waffengewalt antworten können. Ein anderes Instrumentarium wird ihm höchstwahrscheinlich fremd sein.

28. Juni 2019: Von Chris _____ an Mich.ael Brün.ing Bewertung: -3.00 [5]

Das ist doch jetzt ein Streit um des Kaisers Bart.

Wenn "die Politik" das Militaer fuer einen Einsatz missbraucht, der wirtschaftlichen Interessen dient und nichts mit Verteidigung zu tun hat, was ausserdem Kriegsverbrechen ermoeglicht, die danach vertuscht werden (alles passiert, und macht euch nichts vor, auch in der Bw) -

dann ist der Soldat, der das alles mitmacht, der ehrenwerteste Mensch unter der Sonne, und jede abwertende Bezeichnung wie zB Soeldner verdient nur tiefste Geringschaetzung?

Werdet mal erwachsen und setzt die rosa Brille ab.

Zum Beispiel greift ihr selbst doch staendig hier die Foristen als Menschen an und nicht das, was sie schreiben. Aber beim Soldaten wird genauestens unterschieden, dass er selbst ja n toller Kerl ist, und er fuehrt ja nur Befehle aus...

(wer sich angesprochen fuehlt, ist es vermutlich. Edit: Raimund Schäfer und High Fly, danke fuer eure roten Punkte. Beifall von der richtigen Seite...)

28. Juni 2019: Von Chris _____ an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

jede Menge rosa Brillen hier... vermutlich Markenprodukte :-)

28. Juni 2019: Von Chris _____ an Mich.ael Brün.ing Bewertung: -3.00 [3]

Michael, dein Absatz "der Soldat...Verteidigungswaffe" ist einfach unendlich naiv.

Da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll...

28. Juni 2019: Von Sven Walter an Chris _____ Bewertung: +7.67 [8]

Nicht des Kaisers Bart, sondern Sprachverständnis. Natürlich können Hubert und du Soldaten als Söldner herabwürdigen, wir haben schließlich Meinungsfreiheit. Wir können es aber für falsch halten, weil der allgemeine Sprachgebrauch mit Söldner nun mal was anderes bezeichnet.

Meine Mutter hat Aufblendlicht immer als Scheinwerfer bezeichnet (das sind es ja immer), meine Oma den Kühlschrank Eisschrank genannt (das ist ja nur ein kleiner Anteil davon), beides ist falsch :-). Aber auch nicht so belastet wie die Diskussion zwischen Pazifisten, die immer die anderen schießen lassen, und diejenigen von uns, die es nicht nötig haben, Sprache zu pervertieren, um Lebenssachverhalte ganz normal zu betrachten.

Ein Flieger starb den Fliegertod. Hier ereifern sich ein paar Herrenflieger um ihre politischen Gesinnungen. Büschn pietätlos.

Mich macht eher fassungslos, dass man mit 27 erst 300 h, davon 100 auf dem Eurofighter, hat.

Und mich verwundert, dass der Waffenlehrer noch mit jenseits der 50 im vollen Saft steht. Ich kenne das noch von früher, dass mit 42 Schluss ist (war ja auch bis vor Kurzem noch so) und nur Scheinerhalter noch länger flogen. Aber ich bin in der Materie nicht sehr tief drin.

28. Juni 2019: Von Karpa Lothar an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: -2.00 [4]

„Insbesondere: Der Söldner und das Söldnerheer ist eine Abgrenzung zum Begriff des stehenden Heeres. Die Bundeswehr ist ein stehendes Heer: Sie wird nicht ad hoc zusammengekauft, wenn man mal einen Krieg anzetteln möchte oder angegriffen wird.

Das Söldnerheer war / ist eben "Heer on demand". Mit Söldner, die eben auch gerade dahin gingen, wo gerade Krieg war (oder ist).

Der Söldner muss sich quasi über Krieg freuen, denn das sichert ihm ein Einkommen. Der Soldat kann sich über den Frieden freuen, denn nach unserem Verständnis dient die Bundeswehr insbesondere der Abschreckung.

Deswegen kann ein Soldat völlig verständlich die Bezeichnung "Söldner" als Beleidigung empfinden, und sie ist es m.E. auch.“

Georg, ich sehe wesentlich mehr Gemeinsamkeiten zwischen Soldaten und Söldnern als Unterschiede.

Oft sind Söldner frühere Soldaten mit einer guten Ausbildung und entsprechendem Marktwert.

als Unterschied sehe ich nur, dass Söldner nur bei konkretem Bedarf eingestellt werden und Soldaten einen Eid ablegen (ähnlich Beamten, da gibts dann auch Gemeinsamkeiten).

aber ich sehe keinen Anlass, „Söldner“ als Schimpfwort oder Beleidigung zu verwenden. Weil - es kommt auf den Menschen an.

Manche Söldner begehen Greueltaten - genauso wie Soldaten in der gleichen Situation.

schau mal auf die USA....

oder England, Frankreich...

hat Deutschland bereits Söldner?

28. Juni 2019: Von Sven Walter an Karpa Lothar Bewertung: +1.00 [1]

Das Anwerben von Deutschen als Söldner ist strafgesetzlich verboten (109h StGB) - das Problem bei Blackwater und Konsorten sind die normalen Sicherheitsaufgaben (Bsp Piratenschutz oder Personenschutz für Botschaften - wo fängt's an, wo hört's auf?), welche komplett legal und legitim sind. Details sind zu tief im Gedächtnis vergraben. Hab auch gerade keine Kommentare dabei :-).

28. Juni 2019: Von Erik N. an Gerald Heinig Bewertung: +4.00 [4]

Meiner Meinung nach schafft die Wehrpflicht eine erheblich bessere Verankerung des Militärs in der Bevölkerung, bzw. vermeidet, dass das Militär eine Art „Parallelgesellschaft“ wird. Was wir im Moment leider erleben.

28. Juni 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Dein Argument ist der "Klassiker": Die Verankerung des Militärs in der Gesellschaft. Das ist m.E. aus folgenden Gründen überholt:

  • Die Bundeswehr ist kein Staat im Staat. Ich erinnere mich dunkel, wie Volker Rühe (damals Verteidigungsminister) bei der Abwahl von Kohl zugunsten Schröder zwar sagte: "Wir werden die Niederlage akzeptieren", und mein bester Freund und ich uns anguckten, und einer von uns sagte: "Ach nee, was denn sonst?". Die Bundeswehr ist kilometerweit entfernt davon, "zu putschen" und die Macht im Staat übernehmen zu wollen
  • Mit der Bundeswehr haben über ca. 5 Jahrzehnte junge Männer verbunden: "Durch den Schlamm robben, wenn der Oberfeldwebel brüllt". "Klappe halten". "Gehorchen". Die neue Bundeswehr wirbt um die Menschen, sie hat ihren Schrecken als Zwangsinstitution verloren. Schon die unterste Führungsebene muss Menschen halten und motivieren, statt sie zu demütigen. Das kann für das Personal der Bundeswehr m.E. nur positiv sein.
  • Die Gesellschaft ist ggü. der Bundeswehr offener geworden. Auch die Grünen bekennen sich grundsätzlich zur Bundeswehr. Die u.a. aus dem Zwang zur Wehrpflicht getriebene Opposition und Polarisierung ist überwunden. In dem Maße, wie die Rebellion gegen eine Bundeswehr durch Teile der Gesellschaft zurückgegangen ist (Beispiel: Die "Soldaten sind Mörder"-Diskussion der 80er und 90er), kann sich auch der Soldat uneingeschränkter mit der Gesellschaft im Ganzen identifizieren.

Ich sehe daher die Bundeswehr heute besser als vor 20 Jahren in der Gesellschaft verankert.

28. Juni 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Karpa Lothar Bewertung: +1.00 [1]

Bestimmte Punkte Deiner Argumentation kann ich nachvollziehen:

> Oft sind Söldner frühere Soldaten mit einer guten Ausbildung und entsprechendem Marktwert.

Jawohl! Es gibt mehrere Gründe für Soldaten, sich den Krieg / eine Konfliktlage statt den Frieden zu wünschen:

  • Geld, Einfluss, Beförderungen und Orden statt Sparmaßnahmen
  • Der gewisse Wunsch, das Gelernte auch mal außerhalb von Übungen anzuwenden. Bösartig zugespitzt: Mal nicht auf Pappscheiben, sondern auf echte Menschen zu schießen.

Dagegen spricht der normalerweise stark ausgeprägte jedes Menschen, sein Leben nicht zu verlieren. Und der Auftrag der Bundeswehr.

Ich würde sagen: Wenn ein deutscher (Ex-)Soldat zum Söldner wird, dann trennt sich die Spreu vom Weizen.

> als Unterschied sehe ich nur, dass Söldner nur bei konkretem Bedarf eingestellt werden und Soldaten einen Eid ablegen (ähnlich Beamten, da gibts dann auch Gemeinsamkeiten).

Die einfachste Frage, die den Unterschied klärt, ist m.E. ein Kind, dass seinen Vater fragt "Was machst Du eigentlich als Beruf?". Der Soldat kann sagen: "Ich bin dafür da, um - falls jemand unser Land angreift - es zu verteidigen". Die Antwort des Söldners wird eher schwierig.

> Manche Söldner begehen Greueltaten - genauso wie Soldaten in der gleichen Situation.

Das "genauso" stimmt m.E. deswegen nicht, weil Krieg in jedem Fall Menschen verroht. Der Soldat wird grundsätzlich - zumindest in Deutschland - auf Werte eingeschworen. Vielleicht gilt das auch für den Söldner. Weil aber die Praxis des Krieg m.M.n. jeden Menschen verroht, führt auf jeden Fall das Mehr an Praxis des Söldners im Durchschnitt zu einer schlechteren Ausgangslage des Wertesystems beim Söldner, selbst wenn er vorher geschult wurde, wie er für das Ansehen der Firma oder des jeweiligen Herren nun vorgehen soll.

Kurzum, man schickt nicht Rekruten nach My Lai: Geht mal in das Dorf, vergewaltigt, tötet und brennt nieder! Das sind Dinge, die sich aus der Verrohung eines Krieges ergeben, und diese Praxis haben eher Söldner als Soldaten.

28. Juni 2019: Von Gerald Heinig an Erik N.

Meiner Meinung nach schafft die Wehrpflicht eine erheblich bessere Verankerung des Militärs in der Bevölkerung, bzw. vermeidet, dass das Militär eine Art „Parallelgesellschaft“ wird. Was wir im Moment leider erleben.

Tut sie das? Die Akzeptanz des Militärs war zu meiner Zeit in GB viel besser als die der Bundeswehr hier in Deutschland, als ich '91 hier ankam.

Und woher kommt diese Idee, daß "Parallelgesellschaften" entstehen können? Hat man so etwas schon mal beobachtet?

Die meisten Putschversuche (erfolgreich oder nicht) die ich kenne, sind mit Wehrdienstleistenden gemacht worden. Spontan fallen mir Brasilien, Argentinien, Irak, Libyen, Russland, Portugal und Spanien ein. England, Australien und die USA hatten dagegen mit ihren Berufsarmeen noch keinerlei Probleme mit ambitionierten Militärs.

Zum Thema "Söldner": ein Söldner ist jemand, der primär des Geldes wegen als Soldat tätig ist. Kein Mensch geht wegen der guten Bezahlung zur Bundeswehr (oder zur Fremdenlegion oder sonst wohin)! Ein richtiger Söldner würde für jeden Arbeitgeber arbeiten. Würden die meisten Bundeswehrsoldaten morgen bei der Russischen Armee anfangen, wenn man ihnen 5000 Euro mehr im Monat zahlen würde? Mit absoluter Sicherheit nicht, erst recht nicht, wenn sie dann auf ehemalige Kameraden schießen müßten.

„Die einfachste Frage, die den Unterschied klärt, ist m.E. ein Kind, dass seinen Vater fragt "Was machst Du eigentlich als Beruf?". Der Soldat kann sagen: "Ich bin dafür da, um - falls jemand unser Land angreift - es zu verteidigen". Die Antwort des Söldners wird eher schwierig.“

dann stell die Frage einem Vietnam- oder Irak-Veteranen....

ich stimme dir zu, dass Kriege verrohen. Aber ich vermute, damit psychisch besser zurecht zu kommen, ist Vorraussetzung für einen Söldner. Ein Auftraggeber hat Interesse an der Erfüllung seines Auftrags...

„Kurzum, man schickt nicht Rekruten nach My Lai: Geht mal in das Dorf, vergewaltigt, tötet und brennt nieder! Das sind Dinge, die sich aus der Verrohung eines Krieges ergeben, und diese Praxis haben eher Söldner als Soldaten.“

gilt das auch für Stalingrad?

29. Juni 2019: Von Karpa Lothar an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: -1.00 [1]

„Ich würde sagen: Wenn ein deutscher (Ex-)Soldat zum Söldner wird, dann trennt sich die Spreu vom Weizen.“

wer würde schon einen Deutschen als Söldner anheuern wollen?

vielleicht ein Pilot oder als Kanonenfutter beim IS?

vielleicht fällt auch Dir die Zweideutigkeit deiner Aussage auf?

29. Juni 2019: Von Lutz D. an Karpa Lothar Bewertung: +9.00 [9]

Oder vielleicht hast Du einfach keine Ahnung?

29. Juni 2019: Von Karpa Lothar an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Verwechselst du Ahnung mit Erfahrung?


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