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"Erwähnenswert ist, daß ein GCA natürlich in keinem Ausbildungshandbuch von DAeC oder DULV zu finden ist. Da kommt es (mal wieder) auf Eigeninitiative des jeweiligen Piloten an."
Nicht nur dort nicht: GCA (PAR) kommt meines Wissens in Deutschland offiziell weder in der PPL-, CPL- noch in der IFR-Ausbildung vor. Und das LBA akzeptiert auch keinen PAR-Approach für einen IFR- (Über-) Prüfungsflug.
Hier könnten aber auch die Lehrer Initiative ergreifen: Fast überall in Deutschland gibt es in vertretbarer Entfernung einen Militärplatz, wo sich das üben lässt. Auch nach meiner Erfahrung spielen die Militärs der Bw (und insbesondere auch die Amerikaner) da immer gerne mit!
Aber: in der Regel nicht am Wochenende! In diesem Fall wäre aber EDFH m.E. eine Alternative gewesen: Mit SRE geht es zumindest auch bis etwa 500 ft GND sicher runter.
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...man muss auch noch anfügen, dass ein GCA unheimlich viel Spaß macht. Viel sprechen muss man eigentlich auch nicht ;).
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GCA ist nicht nur an Militärplätzen möglich, ich bin es auch schon in EDDL geflogen. Allerdings nicht zur rush hour, da die Frequenz mehr oder weniger dadurch blockiert ist. Rechts hatte ich einen pensionierten Ausbilder der EDDL - Controller sitzen, der mir erzählte, dass die Controller dies regelmäßig üben müssen...
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Da heißt es nicht GCA, sondern SRA und die Minima sind anders.
Haben wir letztes Jahr oft bei Controllerschulung in CVT oft angeboten bekommen.
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Ich glaube, es werden hier ein paar Begriffe durcheinandergebracht:
Ein SRA und ein PAR approach sind beide GCA, aber der PAR eben auch ein precision approach da durch eine zweite Radaranlage (in DUS sicher nicht) auch Vertikalabweichungen vom Gleitpfad übermittelt werden können. Der SRA mittels ASR ist immer ein non precision approach, die Sollhöhe wird per Funk ("altitude should be ...ft") mitgeteilt aber nicht gemessen.
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Erläuterung für Leute wie mich, die keine wandelnden Abkürzungslexika sind:
PAR = Precision Approach Radar als Teil des GCA = Ground Controlled Approaches (zwei Antennen, je für vertikal und horizontal), dazu gehört auch noch ein ASR = Aerodrome Surveillance Radar.
PS: Hier "tritt" mein Co-Pilot gerade die PAR-Antennenanlage in ETNN.
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Ja, Abkürzungen gibt es so einige.. ;-)
Wichtig ist vielleicht zu wissen, dass das PAR NUR für den Endanflug zuständig ist und zwar horizontal und meist auch vertikal (dann als precision approach), das ASR dagegen 360 Grad rund um den Flughafen abdeckt, aber eben nur horizontal und mangels vertikaler Komponente und geringerer Auflösung nur als non precison approach.
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vielleicht hilft dieses Video ein wenig...
https://vimeo.com/97595285
...ansonsten wie von anderen schon gesagt ein ASR führt nur zu einem PAR heran, das könnte ebenso auch durch GPS, einfache QDM Peilung oder durch FIS erfolgen... selbst wenn kein RNAV Eqipment vorhanden ist. Erst die letzten Meilen vor dem Flugplatz hängt man sich auf den Glidepath des PAR ein... alles per Funk...
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Jein, denn wenn kein PAR und kein GPS vorhanden kann man dennoch mit dem ASR oder SRE einen GCA machen :-) FWIW, BTW
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Die BFU hat heute das Bulletin für Dezmeber 2015 veröffentlicht, in dem dieser Unfall beschrieben ist.
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Sehr traurig. Eine bitterböse Mahnung für geschiedene Väter hier.
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wieso nur für geschiedene ?
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naja ersteinmal nichts Neues, was hier im Forum nicht schon thematisiert wurde. Was fehlt sind die Radaraufzeichnungen, aus denen hervorgeht, daß er schon weiter südlich nach einem "Weg" gesucht hat und einmal umgedreht ist.
Insgesamt ein traurig, tragischer Fall, weil die Situation und der mentale Druck - gerade für geschiedene Eltern - so unheimlich nachfühlbar ist...
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Trauer um das Kind können alle Väter nachvollziehen. Aber die begeben sich nicht auf eine solche Tour, das machen nur geschiedene.
Es herrschte ja allgemein Erstaunen hier, daß jemand zu der Zeit bei dem Wetter an der Stelle unterwegs war und Alternates oder sonstige Alternativen nicht wahrgenommen hatte. Ein hocherfahrener und hochqualifizierter Pilot - warum bringt der sich in eine Situation, die ihn mit etwas Pech das Leben kostete?
"Welche Konsequenzen hat es in einem Monat, wenn ich jetzt nicht fliege?" den Spruch kennt jeder, ist ja richtig. "Welchen existentiellen Druck kann es denn geben, so ein Risiko einzugehen?" Liegt aber gar nicht so fern: Besuchsregelung nicht eingehalten, Umgangsrecht gefährdet und je nach Struktur der ehemaligen Partner sieht ein geschiedener Vater sein Kind jahrelang nicht wieder. Da siegen vielleicht sehr ursprüngliche Triebe über eine vernünftige Abwägung.
Sprach viel dafür: Unfall am Ende des WE, Vater Mitte 40, Kind 9j, Drang, einen bestimmten Ort zu erreichen. Im Unfallbericht steht jetzt, daß der Vater das Kind abliefern wollte.
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Mit Verlaub, Alexander, aber auf Grundlage der zur Zeit gegebenen Informationen, ist das allenfalls eine plausible Vermutung. Aber eine, die die Ehefrau, pardon ex-Frau, und Mutter, zur Mitschuldigen macht.
wir wissen schlicht nicht, ob es an der Struktur der Beziehung gelegen hat. Vielleicht wollte der Vater auch nur zum Beginn eines Fußballspiels zu Hause sein. Ferner hätte es ein halbes Dutzend Möglichkeiten gegeben, Trier am Abend zu erreichen. Wenn auch nicht mit dem Flieger. Der Pilot war sehr erfahren. Wer auch nur ein Jahr fliegt, weiß sehr genau, dass man an keinem morgen im jahr sicher vorhersagen kann, ob man abends irgendwo mit einem Kleinflugzeug ankommen wird. Wenn der da drauf sein Sorgerecht verzockt hat, dann gab es schon andere Probleme in seinem Risk Management. Aber noch mal, wir wissen es überhaupt nicht.
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Eine plausible Hypothese reicht mir aus, um zu lernen, welche Fehler ich vielleicht vermeiden kann. Deswegen interessieren mich die unklaren Ursachen und nicht die Verwandtenbesuchskurve. Daß zu einer Beziehung Zweie gehören und 'Schuld' darin keine taugliche Kategorie ist, setze ich voraus, ok?
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Ja, klar. Es hatte sich für mich nur ein bisschen zu sehr nach Rechtfertigung angehört.
Ich bin auch nicht sicher, ob man dem Homitis-Risiko begegnen kann, in dem man für Spezialfälle Vorkehrungen trifft, z.B., eine Übereinkunft mit dem (Ex-)Partner treffen, Puffertage einrichten, IFR machen, Termine günstig legen - irgendwann kommt halt doch der Tag, an dem man eigentlich unaufschiebbar irgendwo hin muss.
Aus meiner Sicht, ist jedes Wetter entscheidbar im Verhältnis zu seinen Minima. Es kommt dann nur noch darauf an, Minima auf Teufel komm raus einzuhalten. Ob die für den einen bei 2000ft Untergrenze oder für den anderen bei 'Erd- und Flugsicht vorhanden' liegen, ist dabei unerheblich. Es ist dann auch unerheblich, ob von meiner rechtzeitigen Heimkehr ein Anschiss oder ein Leben abhängen (auch Organflieger und Rettungshubschrauber haben Minima).
Doch: Man hat leicht reden. Ich habe es gestern auch vermasselt. Vielleicht poste ich nachher noch ein paar Bilder zur EDKA-EDTG-EDNY via Schweizer GAFOR Route 01 gestern...
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Die BFU hat heute den Abschlussbericht zu dem Unfall veröffentlicht:
https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2015/Bericht_15-1704-3X_RF5_Nassheck.pdf?__blob=publicationFile
Von einer "geschiedenen Ehefrau" steht da nix, wohl aber: "Den Zielort Trier-Föhren hatte er seit dem Jahr 2013 mit der RF 5 insgesamt 20-mal angeflogen. Nach Auskunft des Halters der RF 5 war er auch mit anderen Luftfahrzeugen mehrfach in Trier-Föhren." Und: "Die Motivation des Luftfahrzeugführers den Flug durchzuführen bestand darin, seine neunjährige Tochter zum Zielort Trier zu bringen."
Als beitragender Faktor wurde gewertet: "ein erheblicher Zeitdruck, den Zielort Trier-Föhren bis zum Sonnenuntergang zu erreichen".
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Das ist einer von den Unfällen, die einem als Vater, der seine Kids oft fliegt Bauchweh verursacht – so vollkommen unnötig wie er war. Man mag es gar nicht lesen ...
Wenn man in diesem langsam fliegenden Gerät in dieser Höhe (70 m über Grund ...) so wenig sieht, dass man einem Hindernis nicht ausweichen kann, dann ist das schon mehr als grob fahrlässig, ich würde es sogar als dumm bezeichnen. Leider war mit dem Tod des Kindes der Preis auch für maximale Dummheit zu hoch ...
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Natürlich ist das dumm, strunzdumm. Meine obige Unterstellung, daß es um einen geregelten Besuch (Besuchsregelung in der Folge einer Beziehung) geht, halte ich weiterhin für sehr plausibel. Stimmt das, dann sieht man, wie schnell auch die professionellsten Piloten (wie der Verunglückte unzweifelhaft einer war) an ihre emotionalen Grenzen kommen können - ganz einfach, und dann sehr, sehr dumme Entscheidungen treffen.
Es geht (jetzt) nicht um Mitschuld, sondern um die Mitigierung der stressenden Faktoren - das ist das einzige, was wir selbst angehen können.
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