Hallo,
Vorlesung an der ehrwürdigen Uni in München von einem mittelalterlichen Dozenten/ Prof aus Hamburg zum Thema "Klimakleber ...". Er fand das Verhalten der Klimakleber sehr in Ordnung und verteidigte die Vorfälle in Sylt und Hamburg. "Es müsse etwas geschehen damit die Reichen im Lande aufwachen oder einen Denkzettel bekommen".
"Die Reichen" sind wir. Wir alle. Auch der Herr Professor. Auch seine Studenten. Jeder Einzelne davon. Global gesehen, und das tun diese Leute ja angeblich. Allerdings gibt es auch noch viel Reichere als uns. Die dieses Thema ganz nebenbei komplett gar nicht interessiert.
"Denkzettel", und der dringend nötig und verdient? Eine sehr problematische Einstellung, einzelne Bevölkerungsgruppen als vermeintlich "Schuldige" und allein "Schuldige" an allem Schlechten dieser Welt herauszupicken und mit "Denkzetteln" bedenken zu wollen. Wie nennt man das nochmal?
Besonders schlimm fand er, dass Bayern solches Verhalten unter Strafe stelle.
Nur Bayern? In anderen Bundesländern ist es erlaubt einer angeblich heren Sache wegen allerhand Straftaten zu begehen? Also Hausfriedensbruch, Eingriff in die Sicherheit des Luftverkehrs, schwere Sachbeschädigung, Nötigung, bandenmäßig und organisiert, u.v.a.m.? Komisch, warum stehen die dann u.a. wegen eines Jets auf Sylt vor Gericht?
Eine Diskussion fand nicht statt. Die Mehrzahl der Studiosi verließ die Vorlesung vorzeitig.
New World, habe ich irgendwas verpasst?
Eine Diskussion ist bei solchen Veranstaltungen erfahrungsgemäß nicht erwünscht. Nur "Selbstkritik". Gut, dass da die Mehrzahl der Studiosi entweder schlau genug waren, oder zumindest Besseres zu tun hatten. Es besteht also noch Hoffnung.
Ich empfehle da gerne die Lektüre von Hans Goslings Factfulness und Vince Eberts Lichtblick. Da gibt es auch jeweils Kapitel dazu, dass der Gegenentwurf zu "Reichtum", also allgemeine Armut, kein einziges Problem löst.
Und um noch einen draufzusetzen, als Soundtrack "Annabelle, ach Annabelle" von Reinhard Mey.