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12. November 2023 10:07 Uhr: Von Yury Zaytsev an Joachim P. Bewertung: +3.00 [3]

Tendenziell würde ich später eher Verein B bevorzugen, auch wenn die Entfernung weiter ist, aber die Auswahl (respektive Vielfalt) der Flugzeuge ist einfach deutlich größer.

Nur aus Interesse, was macht für dich die Auswahl aus? Ich meine, man braucht (vor allem direkt nach der Ausbildung) eine langsame, einfache, günstige Maschine mit genug Platz zum komfortablen Rumfliegen (C172) und etwas Schnelles, um ans Ziel zu kommen (DR400 / DA40 / ...). Alles andere kommt später.

Vielleicht bin ich ja einfach nur blöd, aber das Umschalten zwischen den Flugzeugen erfordert schon etwas Aufwand. Nur um einen Vergleich zu ziehen, es ist viel mehr als nach einem VW Golf einen Ford Focus zu fahren, beide mit Automatik. Man muss die Geschwindigkeiten und die allgemeinen Prozeduren wiederholen, dazu kommt immer wieder etwas maschinenspezifisches (kein Avionik Master, andere COMMs / NAVs, immer wieder andere CDI / HSI von mechanisch zu G5, ...) und erst nach ein paar Platzrunden bin ich wieder fit. Wenn man glaubt, dass man nach der C150 ohne Verstellpropeller und Einziehfahrwerk nach 50 Stunden PPL in eine Money mit EFIS einsteigt und alles gut wird, dann ist das ein Denkfehler. Dann kommen eben Endorsements ins Spiel...

In meiner Flugschule hatten wir 4 weitgehend identische C172 und ich bin wirklich froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Mit einer der Maschinen war immer was los, aber der Wechselaufwand war gering und es gab immer was zu fliegen.

Auch das man dort vielleicht zwischendurch mal kostengünstig mit einer M-Klasse fliegen kann, hat seinen Reiz.

Aber dir ist bewusst, dass du dafür eine separate nationale Lizenz brauchst? Und das macht aus meiner Sicht erst Sinn, wenn man die PPL-Ausbildung abgeschlossen hat, also während der Ausbildung ist das kein Faktor.

Und dass Fluglehrerstunden nix kosten, sehe ich sehr kritisch. Ist das dann alles verbindlich oder werden nach Laune Termine gecancelt? Wie viel Zeit nimmt sich der FI für Dich vor und nach dem Flug?

Das ist übrigens der wichtigste Punkt, den noch niemand direkt angesprochen hat. Ein guter Lehrer und ein FI-Berechtigter sind oft in einer Person vereint, aber das muss leider nicht sein, gerade bei Vereinen und auf 120% ehrenamtlicher Basis kann es ganz anders laufen. Auf jeden Fall bezahlt man sofort mit Flexibilität und Verbindlichkeit, dazu kommt oft Zeitdruck und im schlimmsten Fall ist der Lehrer einfach kein guter Pädagoge.

In der Flugschule habe ich insgesamt 5 Lehrer erlebt, auch wenn ich hauptsächlich mit einem geflogen bin (Checkflüge, Vertretung, Endorsements). Alle waren aus meiner Sicht gut bis sehr gut, nur zwei passten einfach nicht zu meiner mentalen Organisation.

Bei den Vereinen, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, habe ich leider bisher von 5 Lehrern aus meiner Sicht nur 2 richtig gute kennengelernt und die beiden am Ende waren immer unter Zeitdruck und wenig verfügbar, was dann hieß, dass mit Briefing und Debriefing war es maximal dünn, wenn überhaupt was da war. Und bei 0 bis 30 Euro pro Stunde will und kann ich denen keinen Vorwurf machen.

Spricht doch alles dafür, einen Kurs in Spanien zu machen, ohne komische Zeiteinschränkungen, und dann bei beiden Vereinen zu chartern ;-)

12. November 2023 11:48 Uhr: Von Alexander Callidus an Yury Zaytsev

"Flugschule ... 5 Lehrer ... Alle waren aus meiner Sicht gut bis sehr gut. Bei den Vereinen ... von 5 Lehrern ... nur 2 richtig gute ...Und bei 0 bis 30 Euro pro Stunde will und kann ich denen keinen Vorwurf machen."

Da sammeln wir unterschiedliche Eindrücke, meine waren genau andersrum. FI schulen m.E. im Verein nicht aus fianziellen Gründen. DIe Jugendbildungsstätte Juist hat 150 (einhundertfünfzig!) ehrenamtliche Fluglehrer.

12. November 2023 12:04 Uhr: Von Charlie_ 22 an Alexander Callidus Bewertung: +4.00 [4]

Meiner Ansicht nach ist das das Hauptproblem beim Fliegen lernen – einen wirklich kompetenten, aber auch menschlich integeren, Fluglehrer zu finden, der auch didaktisch etwas drauf hat.

Die Schwierigkeit dabei: Als Anfänger kann man das nicht beurteilen, man weiß eben nicht was man nicht weiß. Darum sollte man den Rat erfahrener Piloten einholen deren Urteil man vertrauen kann/will.

Ich habe in fast 30 Jahren PPL und diversen Ausbildungen (PPL, CVFR, NVFR, IFR, Aerobatic, MEP, CRI, US-PPL ....) alle Klassen von FIs erlebt. Von höchst kompetent (mein erster Fluglehrer) bis vollkommen inkompetent ("wenn es im Sommer heiß ist musst Du schneller fliegen sonst fällst Du runter"). Es gibt Fluglehrer (selbst erlebt) die einem Anfänger nicht beibringen wie man ein Flugzeug richtig trimmt, wie man das Seitenruder richtig einsetzt ... und mit dem roten Hebel stehen auch viele auf Kriegsfuß ("am besten immer ganz vorne lassen, sonst geht der Motor aus")

Von 100 Anekdoten die ich zu diesem Thema erzählen könnte war die empörendste, dass ein FI meine Frau ihren ersten Soloflug und ihren ersten Überland-Soloflug machen ließ ohne jemals mit ihr eine Notlandeübung gemacht zu haben ... Kommentar: "Bist Du jetzt der Fluglehrer oder ich?".

Wie gesagt, ich hatte großes Glück als ich den PPL machte, aber es war auch so, dass mein Vater den FI kannte und ihn mir empfohlen hatte. Den ersten Start und die erste Landung durfte ich ohne Eingreifen des FI machen und nach 5 Stunden gab es eine ausführliche Trudeleinweisung. Etwas das kaum noch jemand macht, mir aber sehr viel Selbstvertrauen gebracht hat.

Wenn ich heute noch mal anfangen würde – ich würde viel Zeit auf die Auswahl des FI verwenden.

12. November 2023 12:34 Uhr: Von Willi Fundermann an Charlie_ 22 Bewertung: +3.00 [3]

"Den ersten Start und die erste Landung durfte ich ohne Eingreifen des FI machen..."

Kompliment! Das hat bei mir deutlich länger gedauert.

"...ausführliche Trudeleinweisung. Etwas das kaum noch jemand macht..."

Was sicherlich auch daran liegt, dass die meisten Schulflugzeuge nicht (mehr) für Trudeln zugelassen sind.

12. November 2023 12:36 Uhr: Von Charlie_ 22 an Willi Fundermann

Okay, ich bin ja vorher ab meinem 10. Lebensjahr oft mit meinem Vater geflogen ... und habe den PPL mit 34 gemacht! Die Basics waren mir also bekannt ... Aber der FI hat das auch super gemacht und hat nie eingegriffen ... im Gegensatz zu einem zweiten FI (vor dem ersten Solo) der ununterbrochen ins Steuer gegriffen hat .. eine echte Unsitte, die mehr verunsichert als hilft.

12. November 2023 12:39 Uhr: Von Charlie_ 22 an Willi Fundermann

>> Was sicherlich auch daran liegt, dass die meisten Schulflugzeuge nicht (mehr) für Trudeln zugelassen sind.

Ich glaube eher, dass kaum ein FI noch ein Kunstflugrating hat oder Erfahrung mit Trudeln. Fast alle C-150/152 und viele C-172 sind ja für das Trudel zugelassen. PA-28 etc. natürlich nicht.

12. November 2023 12:48 Uhr: Von Willi Fundermann an Charlie_ 22 Bewertung: +1.00 [1]

"Fast alle C-150/152 und viele C-172 sind ja für das Trudel zugelassen. PA-28 etc. natürlich nicht."

Und auch nicht z.B. bei DA 20, DA 40, Aquila und Bristell. Bei denen sind nicht mal Steilkurven über 60° bank zugelassen! Und, Du hast natrürlich recht: die meisten Fluglehrer "dürfen" es auch nicht.

12. November 2023 16:54 Uhr: Von Bernhard Tenzler an Willi Fundermann Bewertung: +1.00 [1]

Evidenzbasiert ( tödliche Spin Unfälle im Rahmen der Ausbildung) hat z.B. die FAA entschieden, dass der Schwerpunkt der Ausbildung auf die Vermeidung von Flugzuständen, die Stall/ Spin verusachen können, zu legen ist.

12. November 2023 17:14 Uhr: Von Johannes König an Willi Fundermann
Mir ist auch unklar, wozu man in der Schulung Steilkurven über(!) 60 Grad fliegen sollte. Der Schüler muss Kurven bei 45 Grad fliegen können, alles darüber ist bei schwächer motorisierten Mustern auch oft nicht mehr stabil fliegbar.
12. November 2023 17:16 Uhr: Von Sven Walter an Bernhard Tenzler

Spin ja, Stallvermeidung nur für "größere" Maschinen. Power on - und Power off - Strömungsabrisse sind selbstverständlich weiterhin Ausbildungs- und Prüfungsinhalte. Was mit unseren gutmütigen Trainingsmustern ja auch harmlos ist.

(und manchmal, das sei exkursiv angemerkt, zu harmlos - ein Sackflug in einer P92 ist so gutmütig, dass er schon wieder gefährlich ist, weil man fast nur am Ablesen der Sinkrate erkennen kann, dass man dringend mehr Auftrieb braucht, so gut ist er noch zu steuern)

12. November 2023 17:22 Uhr: Von Stefan Weßels an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

(und manchmal, das sei exkursiv angemerkt, zu harmlos - ein Sackflug in einer P92 ist so gutmütig, dass er schon wieder gefährlich ist, weil man fast nur am Ablesen der Sinkrate erkennen kann, dass man dringend mehr Auftrieb braucht, so gut ist er noch zu steuern)

Das gilt auch für die P2008, zumindest mit gesetztem Klappen. Ohhne schmiert sie sofort über die linke Fläch ab.

12. November 2023 19:57 Uhr: Von Yury Zaytsev an Alexander Callidus

Da sammeln wir unterschiedliche Eindrücke, meine waren genau andersrum. FI schulen m.E. im Verein nicht aus fianziellen Gründen. DIe Jugendbildungsstätte Juist hat 150 (einhundertfünfzig!) ehrenamtliche Fluglehrer.

Ich habe versucht, mich vorsichtig auszudrücken, aber es scheint mir nicht gelungen zu sein. Es gibt sicher schlechte Lehrer in kommerziellen Flugschulen und gute Lehrer in Vereinen. Und es ist klar, dass das Geld beim Verein nicht die Motivation sein kann. Ich wollte nur sagen, weil eben wenig bis gar keine Vergütung fließt und die Zusammenarbeit auf der Basis einer anderen Motivation stattfindet, muss dem Schüler klar sein, dass von seiner Seite vielleicht noch mehr Selbstständigkeit und Flexibilität erforderlich ist.

Nur um das konkret zu machen, in einem Verein, wo nur 2 FIs tätig sind und das nebenberuflich, kann es sein, dass einer einen Geschäftstermin vorgeschoben bekommt und kurzfristig keine Vertretung organisieren kann. Dann fällt die Stunde aus und das kann ich verstehen. Bei einer gewerblichen Flugschule erwarte ich schon, wenn ich da hingeflogen bin, dass im Fall der Fälle die Vertretung organisiert wird.

Ansonsten bei den Lehrern, die ich nicht so toll fand, war es schwierig mit der Methodik und dem Plan. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass sie einfach viel mehr Schüler hatten, als sie bewältigen konnten, oder ob sie vielleicht selbst nicht perfekt organisiert waren, aber es war alles andere als ein persönlicher Lehrplan und eine Aufgabe nach der anderen abzuhaken. Am Ende war das für mich eine Sackgasse, weil ich eben nicht ausgebildet war, konnte ich das nicht selbst mit einbringen. Die Lösung war dann, eine Flugschule für einen Kompaktkurs zu bezahlen und dann hat es geklappt. Mit der Erfahrung hätte ich es jetzt auch im Verein geschafft, aber das brauche ich jetzt nicht mehr :-)

Also nochmal, ich will nicht sagen, dass alle Vereine oder Lehrer schlecht sind. Im Gegenteil, ich habe gesagt, günstig muss nicht gleich schlecht sein. Vielleicht ist auf Juist alles ganz anders. Ich meine nur, dass es solche Eventualitäten auch gibt und dass es wichtiger ist, dass sich der Poster ein gutes Bild von den Lehrern macht.

12. November 2023 21:44 Uhr: Von Steff D. an Charlie_ 22
Ich bin kein Verfechter der These : Alt = Schlecht/unsicher

Aber „will“ man jenseits der 40.000FH und 30.000 cylces, die eine Schul-Cessna inzwischen locker hat, noch intensive Manöver wie ein Spin ausprobieren?

Trotz SID (die nur die wenigsten wirklich durchführen) und guter Wartung. Wing-Bolzen tauscht man ja hin und wieder durch, spätestens im Rahmen der Rissprüfung der Flächenbolzenaufnahme, aber irgendwann ist auch das beste Aluminium an seine Cyclegrenze angekommen und hat genug Biegungen gesehen….

Mal abgesehen davon, das auch ein erfahrener FI kein Garant ist, diesen Flugzustand sicher zu beenden.

Dann vllt in ein Lehrgang investieren, der auch dafür geeigneteres Material einsetzt.

Das Problem ist ja doch meistens, die alten Schul-Cessnas sind super zu fliegen, eigentlich fast schon Idiotensicher zu bedienen , aber auch oft 50 Jahre alt mit bewegter Geschichte. Neues Gerät ist oft für Spins garnicht mehr erprobt und zugelassen. Es fehlt einfach die C152 in neu.

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