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25. April 2021: Von Sven Walter an Dominic L_________

"Elektroautos selber als Stromspeicher zu nutzen habe ich leider als Konzept immer noch nicht verstanden."

Autos stehen 23 von 24 h herum, haben sie eine Batterie, kannst du die als Wirtschaftsgut/ Speicher/ Puffer einsetzen, da EE nun mal einem Zyklus unterliegen von Tagesgang und Stärke des Windes.

Entscheidend ist das Preismodell dabei: Wer trägt welches Abnutzungsrisiko zu welchem Preis. Wäre es ein Akku aus einem Block, binnen 8 min austauschbar, mit verschiedenen Konkurrenten, Leasing/ Miet/ Kauf-Modellen dafür, wäre es ein totaler Selbstgänger. Ist es aber nicht, also muss man sich das büschn genauer überlegen, wie es ausgestaltet wird. Wer da erstmal skeptisch ist, hat mein volles Verständnis. Wer es indes komplett am eigenen Haus mit PV-Dach und Auto in Eigenregie macht, kann es halt selbst in der Hand behalten.

25. April 2021: Von Dominic L_________ an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Ja, das hab ich natürlich verstanden, aber es gibt doch keine effiziente Möglichkeit, das Netz wissen zu lassen, wann ich auf meine Akkukapazität verzichten kann und wann nicht. Dies bei jedem Steckereinstecken auf einem Display einzustellen, ist doch viel zu kompliziert. Und häufig weiß man es doch selber nicht. Man bedenke: Diese Einstellungen sind nur wenige Cent wert. Kein Mensch geht das Risiko ein, beim nächsten - möglicherweise spontanen - Losfahren keinen vollen Akku zu haben, nur weil man gerade 10kWh, die man für X Cent selber gekauft hat, für X+2 Cent wieder verkauft hat, um das Netz zu stabilisieren. Dann habe ich zwar 20 Cent verdent, zittere aber nun um meine Reichweite.

Sicher, wenn die Reichweiten immer mehr als üppig ausreichen würden, könnte es eine Alternative sein, aber dann muss man doch auch wieder einlenken: Wenn die Batterien wirklich so üppig dimensioniert wären in jedem Auto: Würde man sie dann nicht lieber wieder kleiner machen, um Gewicht zu sparen und diese gesparten Batterien stationär aufstellen? Ich versuche halt wirklich den Sinn zu verstehen, aber so richtig erschließt er sich mir nicht.

Wenn ich an Wasserstoffspeicherung denke, denke ich ehrlich gesagt an riesige Tanks - vielleicht mit Durchmesser 100m oder mehr - die Wasserstoff mit sehr geringen Ausgasungsverlusten speichern können und in denen richtig viel Energie relativ zentral gespeichert werden kann. Ich bin mir nicht sicher, ob das schon Stand der Technik ist. Aber wären sie erst einmal gefüllt, wäre auch die Energieversorgung sichergestellt. Es ist also alles eine Frage der regelmäßigen Überkapazitäten bei den Erneuerbaren, vor allem der Photovoltaik.

Übrigens ist jedes Wasserstoffauto schließlich auch ein bisschen ein Elektroauto. Was spricht eigentlich dagegen, durchaus Autos auch direkt mit Strom zu betanken und auch wieder zu entladen. Dann kann man auch das Netz stabilisieren, kurze Strecken einfach so fahren oder an einer Ladesäule laden (was halt effizienter ist als Wasserstoff), aber wenn das alles nicht klappt, kann man eben auch mit Wasserstoff fahren - genau wie es ja jetzt auch Hybridautos gibt. Das wäre vor allem insofern effizient, als die Speicherung des Wasserstoffs im Auto ohnehin nicht ohne Tücken ist. Generell kleinere Strecken elektrisch zu fahren, aber wenn man vorhat, weiter zu fahren, an die Tankstelle Wasserstoff tanken zu fahren, wäre doch mal ein guter Kompromiss.

So gesehen ist hat man es in der Luftfahrt ja relativ einfach: Da ist es eher üblich, vor jedem Flugvorhaben noch den benötigten Sprit zu tanken. Allerdings müsste man möglicherweise den Rest sinnvollerweise nachher wieder raus tanken...

Und was das Vertrauen auf den Staat angeht: Tja, vielleicht hätte es auch schon völlig ausgereicht, vor 10 Jahren eine realistische CO-Bepreisung vorzusehen, die wirklich zuverlässig und schmerzhaft auf 20 Jahre festgelegt ist. Natürlich kann man keine 20 Jahre genau voraussehen und es wären sicher auch noch Spielräume einzuplanen. Aber wäre gleich ein zackiger Kurs festgelegt worden, hätte die ganze Industrie mal das Denken angefangen, anstatt lieber ein paar Lobbyisten zum weichspülen zu schicken und im Übrigen wird man es schon aussitzen können.

25. April 2021: Von Sven Walter an Dominic L_________

Letzter Absatz - exakt. Das wäre halt kontinuierlich eingepreist worden, wenn erst die KFZ-Steuer abgeschafft und umgelegt worden wäre auf die Mineralölsteuer, Ölheizungen der Steuervorteil gestrichen worden wäre, und dann der Preis jeden Monat 2 cents raufgegangen wäre, mit Gegenentlastung beim steuerfreien Existenzminimum. Aber dank knapper Mehrheiten in der politischen Mitte hat sich das nie durchgesetzt. Der schwarz-gelbe Widerstand gegen die Ökosteuer, und das zu Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, ist mir noch sehr genau im Ohr.

Speicherung: Nun mal ein ganz simples Beispiel, wenn du montags bis freitags täglich pendelts, immer die gleichen 20 km, und beim Arbeitgeber je nach Sonnenstand die PV auf Dach und Firmenparkplatz massiv Strom ausspuckt, kannst du brav jeden Mittag dort aufladen, den Strom "nach Hause fahren" und wieder nach der Fahrt von 20 km wieder einspeisen. Und wenn du Donnerstag abend weißt, Freitag fahre ich nach der Arbeit 300 km zum nächsten Fallschirmsprungplatz, sperrst du halt die Entladung ins Netz, die sonst das Abendhoch der Lastkurve ausgleicht.

Wenn das alle dt. E-Autos machen, werden halt Donnerstagabend mal die Gaskraftwerke doller laufen als sonst. Und an einem sinnigen Sonntag wie heute, an dem man nicht in der Firma ist, wird dann halt mal das Kühllager von REWE ein paar Grad tiefer gekühlt, mehr Wasser im Pumpspeicherwerk hochbefördert und in Pott und Saarland mehr Wasser aus der Grube geholt. Oder mehr Bauxit in Hamburg als sonst verhüttet, weil die Stromabnahme sogar Geld bringt. Und schon haben wir günstigeres Alu für Airbus in Finkenwerder.

Und das war jetzt mal die händische Steuerung, nicht mal das Smartgrid, wo du Preiselastizitäten und Sonne sowie Wind für Tage im voraus planen kannst.

Wasserstoff: Guck dir man an, wie die 46 riesigen deutschen Erdgaspufferspeicher gemacht wurden, meist gespülte Gaskavernen. Die haben wir jetzt schon, neben dem normalen Netz. Es ist jahrzehntealter Stand der Technik.

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCstenkraftwerk_K.I.E.L.#Technik

Steht in dem Link nicht drin, aber für das Kraftwerk, was ein Kohle-Fernwärmekraftwerk, haben die zu den zwei eh vorhandenen Speichern noch einen dritten ausgespült.

Hybrid BEV und H2 ist denke ich einfach zu teuer, preislich, für ein Auto. Technisch hast du recht, aber es kauft ja auch fast niemand eine Brennstoffzelle für sein Einfamilienhaus. Wenn PV 15 k und Batterie fürs Haus 8 k kosten, warum 80 k für eine Brennstoffzelle ausgeben, statt besser zu isolieren und derartig viel zu investieren. Platin etc sind teuer. Gilt dann wohl auch für das Auto, da die Größe der Batterie und der Brennstoffzelle ja die teuersten Einzelkomponenten sind.

Lohnt sich vielleicht als gepanzerter Prototyp Beschussklasse 7 für eine Grüne Kanzlerin ;-). Dann sind Image, Ziele und Hightech mal in einer Luxuskarosse vereint...

25. April 2021: Von Michael Söchtig an Dominic L_________ Bewertung: +1.00 [1]
Ich habe seit September schon 15.000 km. Also insofern bin ich da auf dem Weg (grundsätzlich bevorzuge ich allerdings Fahrrad und Bahn).

PV auf dem Dach ist geplant. Bei der Entscheidung zwischen PPl und Solaranlage hat allerdings die PPL gewonnen... Ansonsten ist es zwar auch ein Ökostromvertrag aber die zugrunde liegenden Marktmechanismen sind nun ja fragwürdig. Wichtig ist dass der Strom wirklich produziert wird.

Aber: Wir haben einen Neubau mit Wärmepumpe. Im Winter hatten wir Minus 19 Grad, selbst damals zog die Wärmepumpe nur gute 2kW pro Stunde an elektrischer Energie.

Mit dem Strom aus der Steckdose kann man also problemlos heizen und problemlos Auto fahren. Warum man dann nicht endlich massivst die Netze ausbaut (zu langsam zu wenig) und auf jedes Dach PV baut ist mir unerklärlich.

Geht jetzt etwas durcheinander. Was ich nur sagen will: Man sollte Klimaschutz als Lösung und Chance, nicht als Bedrohung ansehen.
25. April 2021: Von Stefan Jaudas an Sven Walter

"EIKE"? Echt jetzt? Also doch eine reine Glaubensfrage. Und wer nicht 100% dem reinen wahren Glauben anhängt, bekommt halt ein Eitkett wie EIKE angehängt.

Schade, dass ich in diese "Diskussion" eigestiegen bin ...

25. April 2021: Von Flieger Max L.oitfelder an Stefan Jaudas
Diese Diskussion wird im Off-Topic Ranking einen Spitzenplatz einnehmen ;-)
25. April 2021: Von Dominic L_________ an Sven Walter

Es stimmt, dass die Brennstoffzellen ziemlich teuer sind. Im Grunde wäre eine Kolbenmotor, der Wasserstoff verbrennt, eine viel bessere Lösung. Natürlich ist der Wirkungsgrad schlechter, aber ist auch VIEL billiger und kleiner bei großer Leistung. Oder vielleicht doch sogar eine Wasserstoffturbine? Ich finde, man muss da relativ offen sein für Lösungen, die zwar nicht ganz so effizient sind, aber dafür die effizienten, nur halt nicht IMMER gut funktionierenden Lösungen (e-Auto und lange Strecken oder eben Flugzeuge), unterstützen können.

Jedenfalls ging es mir nicht so sehr um die Brennstoffzelle, es ging mehr um den Wasserstoff, da er nun einmal einen interessanten Energiespeicher darstellt. Ich frage mich, wie der Wirkunsggrad einer Wasserstoffturbine wäre. Hier gibt es was dazu, aber es ist natürlich keine unabhängige Quelle: https://www.windkraft-journal.de/2020/08/31/turbinen-fuer-die-nutzung-von-wasserstoff-als-brennstoff-konzipiert/152577

40% wäre ja schon phänomenal. Das Problem der Turbine bleiben natürlich die enormen Kosten, daher bleibt der Kolbenmotor interesant.

25. April 2021: Von Stefan Jaudas an Flieger Max L.oitfelder

Durchaus ...

Immerhin haben die dann dieses Mal relativ früh den Stecker gezogen was die Messe angeht. Ich vermute mal, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich würde auch vermuten, dass die Zahl der für den Sommer angemeldeten Aussteller auch eher überschaubar war.

Wir haben alle das gleiche Problem - ein Lockdown jagt den nächsten, und die Impfsituation ist etwas, sagen wir mal, unübersichtlich.

Da sieht man lieber zu, dass man Ausgaben für wacklige Veranstaltungen vermeidet.

Aber vermeiden wir lieber das Thema "Impfstrategie der Bundesregierung" - das wäre der nächste Off-Topic-Pfad ... *seufz*

25. April 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas

Nö, mich hätte mal deine Quellenlage interessiert, getroffene Hunde bellen ja am Lautesten. Entweder du hast hier die Bedenkenträger-PR der EVUs wiedergegeben, vielleicht auch Focus oder Welt, auf jeden Fall nicht den Technikteil der FAZ oder die wissenschaftlichen Institute.

Deine Argumente waren allesamt deckungsgleich mit dem, was man so geballt von EIKE bekommt. Muss ja nicht stimmen.

25. April 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas

Ging halt nicht im September oder so, sonst hätte bei Impfzahlenprognose die Veranstaltung durchgezogen werden können.

"Aber vermeiden wir lieber das Thema "Impfstrategie der Bundesregierung" - das wäre der nächste Off-Topic-Pfad ... *seufz*"

Ich vermute, da sind wir uns so einig, dass das keine Kontroverse wäre. Oder? Absolutes Regierungsversagen.

26. April 2021: Von Norbert S. an Michael Stock Bewertung: +0.33 [2]

" Da nicht für ! "

„Da nicht für“ und „dafür nicht!“ bedeuten, dass derjenige sich nicht extra hätte bedanken müssen, sondern das Getane oder Gesagte selbstverständlich war und keine großen Mühen, Opfer oder Umstände verursacht hat. In dem Sinne kann „da nicht für“ als Entlastung des Dankenden verstanden werden, dass sein Dank angekommen ist und keine Gegenleistung eingefordert wird, da die geleistete Unterstützung oder der geleistete Dienst nur eine Kleinigkeit war. „Da nicht für“ und „Dafür nicht“ sind auch Aufforderungen an den Dankenden, dass er oder sie kein Aufheben und keinen Wirbel, um die erhaltene Hilfe, Leistung oder Unterstützung machen soll. (ex "Bedeutung Online")

26. April 2021: Von Michael Stock an Norbert S.

???

26. April 2021: Von Stefan Jaudas an Sven Walter

Ja. Absolutes Regierungsversagen. Wie eben beim Anderen Thema auch. Und nicht nur Impfversagen, sondern eben auch Quarantäneversagen, Digitalversagen, usw., usw. - 15 Monate Zeit gewesen, sich da was zu überlegen und zu planen, aber außer "kostenlose" FFP2-Masken für 2,5 Milliarden Euro ist nicht viel rumgekommen. Oder es wird nur nicht kommuniziert.

Mir schwant ja schon, dass dann das Thema "Impfangebot für jeden" mit der angekündigten "Freigabe der Impfungen ab Ende Mai" dann "erfolgreich erledigt" sein wird. Das Chaos möchte ich mir jetzt nicht vorstellen, das dann ausbrechen wird. Dabei hätte man 15 Monate Zeit gehabt, das über die 4 Prio-Stufen hinaus zu planen. Man hätte 15 Monate Zeit gehabt, etwas Besseres zu haben wie die 116117.de.

Weil, durchgeplant funktioniert das mit Sicherheit wesentlich besser wie ein Oklahoma Land Run. Wir haben ja jetzt schon "Sooners" ...

Aber eh egal, in 4-8 Wochen haben wir möglicherweise die vierte Welle mit der indischen Mutante.

26. April 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas

Da wäre ich jetzt bei Verimpfung durch Betriebs- und Hausärzte gar nicht mal so pessimistisch. Bin Samstag geimpft worden und die hatten da verdammt viel "rent a cops" herumstehen für die Orga (Impfzentrum Mainz). Das fällt in den Betrieben und bei den Hausärzten komplett weg. Meine Hausärztin bekommt derzeit 12 (!) Dosen die Woche, wenn die Zahl an Lieferdosen jetzt massiv raufgehen, geht das ratzfatz.

Wir haben um die 55.000 Hausärzte. Rechne die zugesagten Lieferdosen mal um pro Praxis, dazu wird das sicherlich in wenigen Wochen à la USA auch für 12 - 16 Jährige gehen. Mal angenommen, die geben das in 3 - 5 Wochen frei, dann kommen wir auf ganz andere Tageszahlen.

Die Betriebsärzte machen jedes Jahr sonst die Impfungen für Influenza. Biontech braucht keine -70°C mehr. BASF und noch wer anders machen das ja bereits mWn. Die kommen da diszipliniert, unbürokratisch auf ganz andere Zahlen.

Wir dürfen halt nur nicht nachlassen, was Nachbarstaaten, befreundete Demokratien etc anbelangt. Denn ja, die Mutationen werden uns leider noch lange beschäftigen.

27. April 2021: Von Stefan Jaudas an Sven Walter

Das ist das Problem. Auch Betriebs- und Hausärzte können ohne Impfstoff nicht impfen. Mein Hausarzt hatte für letzte Woche genau eine (!) Ampulle Astra bekommen. Von daher hat seine Praxis die Annahme weiterer Impfwünsche eingestellt.

Und bei der 116117.de hat man auch keine Chance. Selbst Leute mit erhöhter Priorität werden abgebürstet, wenn sie nicht das "richtige" Alter angeben können. Das kann dieses System offensichtlich gar nicht ... ich frage mich, was die fraglichen Bundesländer der KBV für diesen Service bezahlen ...

Ganz großes Kino.

Wenn das so weitergeht, dann ist AERO 2022 auch schon Geschichte.

27. April 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Tja also in RLP klappt das Online recht gut und unbürokratisch. Wenn man geduldig genug ist für die Antwortmail.... dass die beide Termine fest zusammen vergeben mindert den Mehraufwand auch.

Die Zahlen sind auf zeit.de ja ganz transparent dargestellt, leider nicht graphisch sondern tabellarisch, was die Details angeht. Aber da kommt jetzt schon Schwung rein in den Mai, Juni und Juli.

Und genau da finde ich, dass sie in der Kommunikation kapitale Fehler machen: Wenn man es immer besser absehen kann, stärkt das den Durchhaltewillen. Ist wie die Kilometerzahl beim Marathonlauf, kann vorne ganz schön frustrierend sein, hinten weckt es den Kampfgeist.

27. April 2021: Von Michael Söchtig an Sven Walter Bewertung: +3.00 [3]

Wobei ich dieses "nur Draufhauen" auch nicht mehr hören kann. Während USA und GB praktisch GAR NICHT exportieren, hat sich die EU als verlässlicher Partner präsentiert. Das hat mittelfristig natürlich auch eine wirtschaftliche Komponente. Wie sehr man sich von AZ offenkundig hat an der Nase herumführen lassen, dafür fehlt mir aber auch das Verständnis.

Generell kann man aber sagen - man hätte auch 100 Milliarden Dosen bestellen können, wenn der Impfstoff nicht produziert ist, dann hilft das auch nicht.

Ich will jetzt nicht behaupten dass es alles toll wäre - ist es nicht - aber man sollte auch etwas fair und realistisch bleiben. Es wurden Impfstoffe noch nie so schnell entwickelt. Vom Startup zur Massenproduktion ist dann ja doch etwas schwierig. Und es war teilweise auch Pech, wenn Curevac schneller gewesen wäre oder Sanofi funktioniert hätte, dann wären wir auch schon weiter.

27. April 2021: Von Sven Walter an Michael Söchtig Bewertung: +1.00 [1]

Wobei ich dieses "nur Draufhauen" auch nicht mehr hören kann. Während USA und GB praktisch GAR NICHT exportieren, hat sich die EU als verlässlicher Partner präsentiert. Das hat mittelfristig natürlich auch eine wirtschaftliche Komponente. Wie sehr man sich von AZ offenkundig hat an der Nase herumführen lassen, dafür fehlt mir aber auch das Verständnis.

Die Verträge mit AZ sind schlicht amateurhaft, fürwahr. Hart zu bleiben bei der Haftung war gut. Aber man hätte finanziell ganz anders und früher in die Vollen gehen MÜSSEN, war das nicht im Juni, dass die 750 mia (!) € Hilfspaket mit Vergemeinschaftung von Schulen festgezurrt haben, aber dann nicht mal degressiv Impfmittel mit siagen wir 100 € pro Dosis ab Oktober, 90 ab November usw runter gegangen wären, oder mit 500 mio Zuschuss für jede Produktionsstätte, selbst wenn das Vakzin nicht zugelassen worden wäre? Die Exportkontrolle - tja da gibt's den schönen alten Reziprozitätsgrundsatz im Völkerrecht, wenn du mir keine Lipide gibst, geb ich dir kein Endprodukt etc. Aber das kann ich ernsthaft nicht beurteilen, wie da die genauen Abhängigkeiten sind. Wenn ein Teil nur aus Österreich, eins nur aus England kommt, die USA aber alles haben (halb aus dem Kopf, halb fiktiv), dann weiß ich nicht, ob das opportun oder Blödsinn gewesen wäre. Da sehe ich eher Defizite bei der Presse, da kompetent drüber zu berichten. Die meisten Fehlentscheidungen von vor einem Jahr kann man wirklich verzeihen, außer dem Datenschutz, als absehbar wurde, wie erfolgreich beispielsweise Taiwan und Südkorea waren, hin oder her. Mit milderen Mitteln 60 - 90% weniger Tote zu haben ist ein "no brainer". Eigentlich.

Generell kann man aber sagen - man hätte auch 100 Milliarden Dosen bestellen können, wenn der Impfstoff nicht produziert ist, dann hilft das auch nicht.

Stimmt. Aber man kann aus berechtigter Hoffnung trotzdem die Fabriken und Grundstoffe bauen oder massiv bevorraten für den ganzen Erdball, und degressive ökonomische Anreize schaffen. Das bekommt jedes Proseminar VWLer von 19 Jahren besser hin als GroKo und Brüssel. Wenn es dann schief geht, muss man halt die Cojones haben zu sagen, wir haben Andi Scheuer seine 500 versenkten Millionen auch im Amt verziehen, da sind ein paar Fabriken, gebaut von heimischen Firmen, nix weiter als ein paar Streuverluste. Die Bundeswehr haben wir ja von den 50ern bis 1989 auch nicht gebraucht, aber gehabt.

Ich will jetzt nicht behaupten dass es alles toll wäre - ist es nicht - aber man sollte auch etwas fair und realistisch bleiben. Es wurden Impfstoffe noch nie so schnell entwickelt. Vom Startup zur Massenproduktion ist dann ja doch etwas schwierig. Und es war teilweise auch Pech, wenn Curevac schneller gewesen wäre oder Sanofi funktioniert hätte, dann wären wir auch schon weiter.

Stimmt. Aber: Bei 750 mia € für die ökonomischen Folgen hätte man auch einen Bruchtteil gemäß Portfoliotheorie als Eier in mehreren Körben zum Markt transportieren können.

Mein Held der Geschichte: Der Bürgermeister dort....

https://de.wikipedia.org/wiki/Fudai_(Iwate)#Tsunamis_und_Gegenma%C3%9Fnahmen

27. April 2021: Von Michael Söchtig an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]
Zustimmung soweit. Bei Biontech mit dem Werk in Marburg hat man es immerhin richtig gemacht.

Ich denke die meisten Fehler wurden eigentlich schon vor der Pandemie gemacht. Man sollte jetzt analysieren was man wirklich weltweit einkaufen muss und wo eine Eigenproduktion doch lohnt. Quasi wie Sockelbergbau und Stahlproduktion in Duisburg. Ersteres braucht man wirklich nicht mehr (zumindest nicht für Steinkohle) - aber letzteres ist meist defizitär aber wird man dennoch nicht komplett abwickeln wollen. Und ähnlich wie dort wird man auch bei Arzneimitteln/chemischen Grundstoffen Elektronikbauteilen usw jetzt hoffentlich mal hinterfragen ob man wirklich überall von Indien China USA und Co abhängig sein will.

Andererseits kann man auch nicht alles unwirtschaftlich selber machen.

Bin sicher diese Pandemie wird unzählige Bereiche noch 20 Jahre beschäftigen. Hoffe ich zumindest.
27. April 2021: Von Sven Walter an Michael Söchtig

Jepp. Bezogen auf die Pandemiegefahren würde ich jetzt indes mal wegen Zoonosen eher auf Massentierhaltung gucken. Nüchtern-analytisch, nicht ideologisch, auch da werden externe Kosten eingepreist. Statt Sockelbergbau hätten wir unsere Wohnhäuser mal besser isolieren sollen, jahrzehntelang, Kohle kommt ja offenbar immer noch irgendwo her. Dafür lieber was in die Marine investieren oder halt auf Halde legen als Puffer, machen wir ja beim Öl seit Helmut Schmidt genauso.

Was die Abhängigkeiten angeht, erinnert sich noch wer an die Festplattenknappheit nach den Überschwemmungen in Thailand? Da gibt es vermutlich einige Sektoren, wo man vor 80 - 150 Jahren teilweise noch strategischer, mangelorientierter dachte. Weniger Grafikkarten dank Kryptowährung klingt ja nach einem äußerst lösbaren Problem, Chipherstellung für wehrtechnische Nutzungen hingegen sind schon deutlich heikler.

28. April 2021: Von Stefan Jaudas an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

Sorry, ich kann das mit "Taiwan" oder "Südkorea" und dem "bösen Datenschutz bei uns" nicht mehr hören. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

Taiwan und Südkorea sind Inseln - real bzw. effektiv. Und das zudem mehr oder weniger vor feindseligen Ufern. Die kann man ganz toll abschotten. Wir haben gleich 9 Grenzen. Taiwan und Südkorea sind ethnisch ausgesprochen homogen. Migrationsbewegungen unbedeutend. Wir haben (for better and worse) offene Grenzen. Sorry, die ganzen Randbedingungen sind da ganz andere. Dass da der Staat auch noch ganz gerne die Bürger beschnüffelt, ist da nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Aber Sie haben recht, was die Impfstoffbeschaffung angeht. Da wurde ganz massiv an der ganz falschen Stelle gespart. Verbunden mit bürokratischer UnzulEUnglichlichkeit.

Aber auch "bei uns" auf nationaler Ebene. Wenn Sie da von 500 Mio pro Impfstofffabrik reden, die "kostenlosen" FFP2-Masken für 2,5 Mrd. EUR wären dann gleich 5 solche Fabriken gewesen. Oder 56,8 Mio. Dosen Biontech-Pfizer zum hohen israelischen Preis von 44 EUR mit priviligiertem Liefertermin. Oder dicke Tablets für die Hälfte aller Schüler. Oder. Oder. Oder ...

Zoonosen gut und schön - aber Corona kam jetzt nicht aus der Massenhaltung von Fledermäusen ...

28. April 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Nur weil Covid-19 nicht aus der Massentierhaltung kam, ist es nicht so, dass Virologen auf Kongressen und in Publikationen nicht ständig davor warnen, dass dies auch äußerst wahrscheinlich ist für eine andere Zoonose. Genauso, wie sie vor exakt diesem jetzigen Übertragungswege gewarnt haben. Daher: So untragbar die "wet markets" sind, so wenig sollten wir die Hybris haben, auszuschließen, dass auf einer dänischen Nerzfarm, niedersächsischen Hühnerzucht oder in einem bretonischen Putenstall die nächste Pandemie wartet.

Die Kontaktverfolgung auf diesen Insel- und Halbinselstaaten war indes deutlich besser. Und ja, das hing am Datenschutz. Wenn du bei uns das öffentliche Leben durch eine verfolgbare App offen gehalten hättest, hättest du außer den Massenveranstaltungen fast nix schließen müssen. Man hat sich dagegen entschieden, bewusst, aber man sollte die Folgen immer im Kopf behalten.

Reicht ja die Daten nur dem jeweiligen Leiter der Gesundheitsbehörde (sprich gut 700 Menschen in D für Kreise und kreisfreie Städte) zu geben, der das jeweils ausgedruckt dem Mitarbeiter geben kann. Mindeststrafe bei Missbrauch 1 Jahr oder mehr, dann ist jeder bei Missbrauch zu anderen Zwecken als Kontaktverfolgung seinen Beamtenstatus los. Was meinst du, wie wenig Missbrauch wir gehabt hätten. Ja, es ging Datenschutzkonform und ja, es ging auch EU-rechtskonform was die Freizügigkeit angeht.

Die homogene Bevölkerung ist hier unbeachtlich, je nachdem, wo du die Grenze der Einreise setzt. Wenn die europäischen Außengrenzen dicht sind, kann man das früh und besser verfolgen.

Aber volle Zustimmung zur EU.

P.S.: Taiwan und Südkorea hatte ich gewählt, weil es größere Demokratien sind. Singapur ist recht autokratisch, aber weiß Gott nicht homogen und hat extrem viel internationalen Verkehr, bekanntermaßen.

28. April 2021: Von Stefan Jaudas an Sven Walter

Ja, da wäre auch datenschutzkonform mehr drin gewesen. Durchaus. Aber deutsche Verwaltung und persönliche Konsequenzen bei (selbst nur fahrlässigem) Fehlverhalten in einem Satz? Bis hin zur Entlassung? Das werden wir wohl nicht mehr erleben ...

Das weit größere Problem bei der Massentierhaltung sind nicht die Zoonosen (die sind eher singuläre Ereignisse), sondern die Resistenzen. Da gehören Antibitioka einfach verboten. Muss man aber irgendwie international hinbekommen - weil, es nutzt ja nichts, wenn deustches Fleisch dann antibitokafrei produziert wird, aber Importe billigst mit A. hergestellt und dann teuer mit falschen Papieren importiert werden.

Hat aber alles nichts mehr mit der AERO zu tun. Außer dass sich die resistenten Keime mindestens bis zur AERO 2199 zurückhalten mögen ...

28. April 2021: Von Sven Walter an Stefan Jaudas

Ja, da wäre auch datenschutzkonform mehr drin gewesen. Durchaus. Aber deutsche Verwaltung und persönliche Konsequenzen bei (selbst nur fahrlässigem) Fehlverhalten in einem Satz? Bis hin zur Entlassung? Das werden wir wohl nicht mehr erleben ...

Daher muss das ja von der Politik kommen.

Das weit größere Problem bei der Massentierhaltung sind nicht die Zoonosen (die sind eher singuläre Ereignisse), sondern die Resistenzen. Da gehören Antibitioka einfach verboten. Muss man aber irgendwie international hinbekommen - weil, es nutzt ja nichts, wenn deustches Fleisch dann antibitokafrei produziert wird, aber Importe billigst mit A. hergestellt und dann teuer mit falschen Papieren importiert werden.

Da rennst du bei mir offene Türen ein. EU-intern ginge das aber. Alles andere geht auch, sogar WTO-konform.

28. April 2021: Von Michael Söchtig an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]
Ich finde es übrigens schön wie sachlich man hier diskutiert. Eigentlich sind das ja Themen die gut zum Kloppen geeignet wären.

Der Thread mag einen Off Topic Preis gewinnen aber dafür stimmt die Diskussionskultur...

Zurück zur Aero: Mein Gefühl sagt mit eigentlich dass wir in diesem Jahrzeht mehr Innovationen sehen werden als lange zuvor.

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