... während man den Transponder eher in der E-Klasse vertreten sieht. ...
In dieser und bereits geführten Diskussionen zum Thema Transponder - ADS-B - Flarm könnte der Eindruck entstehen, dass "Transponder" eine Errungenschaft nur der "E-Klasse-Flieger" sind.
Nur zur Klarstellung: Transponder sind Luftfahrtstandard schon seit vielen Jahrzehnten und zwar von Airlinern (A-, B-Klasse) über Business-Jets und Turboprops (C- und I-Klasse) bis zu Flugzeugen der "General Aviation" im Bereich Multi-Engine und Single-Engine, genauso wie Touring-Motor-Glider und im UL-Sektor (F-, G-, E- K- und M-Klasse).
In der Entwicklung haben Transponder ursprünglich nur ein "Target" ausgesendet (Mode A), dann auch die Höhe (Mode C) und seit über 10 Jahren auch "weitere Informationen" mit Mode S. ADS-B ist seit Mitte 2020 verbindlich in Europa für IFR-zugelassene Flugzeuge mit mehr als 5,7 Tonnen Abflugmasse und einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 250 KTS und in USA ist ADS-B vorgeschrieben für alle Flugzeuge, die sich in Lufträumen mit Transpoderpflicht bewegen. Auf "freiwilliger Basis" werden nach meiner Sicht auch zunehmend Transponder bzw. Flugzeuge auf ADS-B umgerüstet, wo es derzeit noch nicht "vorgeschrieben" ist.
Von daher darf man schon das System Transponder (mit Mode A/C/S und ADS-B) als DEN Luftfahrtstandard ansehen.
FLARM ist eine sicherlich begrüßenswerte Entwicklung, stammt aber aus dem reinen Segelflugbereich und wurde speziell dafür aus Kosten- und Stromenergiegründen entwickelt, später teils im Motorflug übernommen. Dort zunächst aber wohl aus den Vereinen und Flugplätzen heraus, die Segel- und Motorflug im Mix betreiben.
Schade ist bei dieser Entwicklung, dass - obwohl beide der Kollissionsvermeidung dienen - zwei Systeme nebeneinander und inkompatibel zueinander existieren. Nur durch die Entwicklung der Hersteller, die beide Systeme integrieren, kann man beides auf einem Anzeigegerät sichtbar machen (so als wenn man einen VHS- und einen Betamax-Rekorder an einen Fernseher anschliessen würde ;-)
Es kann doch - im Sinne der Sicherheit und letztlich globalen Standardisierung - nicht anders sein, als ADS-B zum Standard zu erklären und "Nebensysteme" wie Flarm über kurz oder lang abzulösen. Und letztlich - wie in USA - ADS-B IN und OUT verpflichtend für alle Luftraumnutzer vorzuschreiben.
Wem nützt es denn, wenn sich beispielsweise in EDDG der anfliegende Airliner mit ADS-B und der Segelflieger des ortsansässigen Vereins mit Flarm eben NICHT sehen, obwohl beide jeweils mit einem KOLLISSIONSWARNSYSTEM ausgerüstet sind? Dass Flarm zum weltweiten Standard in Verkerhrsflugzeugen wird, daran glaube ich einfach nicht...