Die Behauptung, man müss mal in einem Segelflugzeug dringesessen haben - bzw. sogar einen ganzen Tag "mitgemacht" haben, um sicher mit den Seglern zu koexistieren, ansonsten solle man solche Plätze bei gutem Wetter eher meiden (Lutz), ist entweder überheblich-elitär [...]
Chris, das ist überhaupt kein Vorwurf an Dich, aber Deine und die Fragen von einigen anderen Foristen bestätigen meine Ansicht, dass das eine gute Idee wäre. Das Konzept des über-den-Tellerrand-schauens ist in der Fliegerei ja auch sonst nicht unüblich: Fluglotsen lernen die Grundzüge des Pilotenhandwerks, Schlepppiloten müssen Starts im geschleppten Flugzeug machen etc.
Und nochmal: Das ist keine Strafe - das macht Spaß. Garantiert! Du wirst es nicht bereuen!
Aber für den Fall, dass Du Dich doch nicht durchringen kannst, hier mal der Versuch einer Hilfestellung:
Nach dem, was Sven und andere geschrieben haben, muss ich an einem Tag mit gutem Wetter davon ausgehen, dass auf der Segelseite des Platzes (wie weit draußen?) sehr viele Segelflugzeuge in der Luft sind (bis in welche Höhe?)
Praktisch unbegrenzt, sowohl was Entfernung als auch Höhe angeht. Segelflugzeuge fliegen routinemäßig Strecken von vielen hundert Kilometern jeden Tag, bis zur Konvektionsbasis und manchmal auch darüber. Wie im Motorflug gibt es natürlich im Platzberech eine Häufung durch An- und Abflüge und Trainingsbetrieb, aber es ist einfach unmöglich, hier einen Bereich zu definieren, außerhalb von dem man "safe" wäre.
dass keiner von denen mich hört und ich keinen von denen höre
Jetzt hast Du drei Pulks von jeweils 5-10 Flugzegen, die in drei Aufwinden, aber in unterschiedlichen Höhen (die meisten übrigens mit metrischen Höhenmessern, die evtl. auch noch auf QFE eingestellt sind) im 5 km-Umkreis vom Flugplatz kurbeln. Das ist das Szenario, das ich im Kopf hatte, als ich schrieb, Du würdest den Funk überschätzen. Was möchtest Du da sinnvoll mit wem funken?
Ich muss denen aber ausweichen, und dass mache ich (konservativ) am liebsten weiträumig. Wie fliege ich also am besten an, wenn ich von der Seglerseite her komme?
Wegbleiben von der direkten Platzrunde unterhalb ca. 2000 ft agl, und natürlich auch keinesfalls tiefer über den Platz fliegen. Beim Überflug generell eher über das approach- als das departure end der Bahn fliegen. Ansonsten hilft nur Rausschauen. Luv- und Leeseite, wie weiter unten vorgeschlagen, sind da keine hilfreichen Begriffe. Segelflieger machen ihre Strecken nicht mit dem Wind! In niedriger Höhe fliegt man aber eher gegen den Wind vor, so dass man im Lee eher sicherer wäre.
Was die Windenstarts betrifft, soll ich davon ausgehen, dass die Segler mich rechtzeitig im Endanflug sehen und das Seil einholen?
Örtliche Betriebsregeln sollten das sicherstellen. Falls doch ein Windenstart stattfindet, während Du im short final bist, sofort den Anflug abbrechen und von der Windenseite wegdrehen. Windenseile können auch reißen und sonst wo hin fliegen, z.B. quer über die Bahn - da hat dann niemand mehr die Kontrolle darüber.
Oder kann ich dazu irgendwas beitragen? Mit den Flügeln wackeln im Final, damit die mich sicher sehen?
Das halte ich nicht für hilfreich.