"Vom 14.3.: "Laut den Angaben des italienischen Nationalen Gesundheitsinstituts ISS liege das Durchschnittsalter der positiv-getesteten Verstorbenen in Italien derzeit bei circa 81 Jahren. 10% der Verstorbenen seien über 90 Jahre alt. 90% der Verstorbenen seien über 70 Jahre alt. ...
80% der Verstorbenen hatten zwei oder mehr chronische Vorerkrankungen. 50% der Verstorbenen hatten drei oder mehr chronische Vorerkrankungen. Zu den chronischen Vorerkrankungen zählen insbesondere Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, Atemprobleme und Krebs"....
Bei weniger als 1% der Verstorbenen habe es sich um gesunde Personen gehandelt, d.h. um Personen ohne chronische Vorerkrankungen. Nur circa 30% der Verstorbenen seien Frauen.
And your point is? "Es trifft ja nur eh schon kranke?"
Ein Spruch unseres Allgemeinmedizin-Profs vor Jahrzehnten: "Jedes Lebensjahrzehnt sammeln Sie eine Diagnose". Such Dir die Prävalenz der oben genannten Erkrankungen an, Frag Deine Eltern nach Diagnosen - oder die über 50jährigen hier im Forum können sich selbst fragen.
Wenn jemand eine chronische Vorerkrankung und eine Covid-Infektion hat und jedes für sich überleben würde, zusammen aber nicht, ist das Virus trotzdem für den Tod verantwortlich.
und hier noch ein paar Appetithäppchen:
Vom 23.3.: "Der Präsident der Internationalen Ärzte-Gesellschaft, Frank Ulrich Montgomery, hält Ausgangssperren wie in Italien ebenfalls für „unvernünftig“ und „kontraproduktiv“." ...
Vom 24.3. "Großbritannien hat Covid19 von der Liste der gefährlichen Infektionskrankheiten entfernt, da die Mortalitätsrate »insgesamt tief« liege."
Das Problem ist nicht nur, daß Menschen an der Virus-Pneumonie sterben, sondern, und das ist im Moment die größere Sorge, daß das Gesundheitssystem überlaufen wird und dann eben auch andere sterben, weil die Resourcen aufgebraucht sind.
Vom 25.3.: "Professor Julian Nida-Rümelin, ehemaliger deutscher Kulturstaatsminister und Professor für Ethik, weist daraufhin, dass Covid19 für die gesunde Allgemeinbevölkerung kein Risiko darstelle und extreme Maßnahmen wie Ausgangssperren daher nicht zu rechtfertigen seien.
So verkürzt und mit der zitierten Begründung ist die Aussage an Niedertracht nicht zu überbieten: weil es nur eh' schon chronisch Kranke trifft (=das ältere Drittel der Bevölkerung), ist es übertrieben, darauf Rücksicht zu nehmen. Vielleicht hat er ja gemeint, daß eine Ausgangssperre nur für Alte gelten sollte, weil die von vor der Haustür rumlaufenden jungen Leuten nicht gefährdet seien, solange sie selbst zuhause blieben. Das schreibst Du aber nicht.
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Stanford-Professor John Ioannidis zeigte anhand der Daten des Kreuzfahrtschiffes Diamond Princess,
Die Kommentare unter dem Blogeintrag hast Du gelesen?
Der Fall Italiens zeigt, dass 99% der testpositiven Verstorbenen eine oder mehrere Vorerkrankungen hatten, und selbst bei diesen nannten nur 12% der Totenscheine Covid19 als kausalen Faktor. [EDIT: Dieses Beispiel beeindruckt mich am meisten]
Das sollte es nur, wenn die Todesrate in Bergamo Februar und März 2020 bei nicht mehr als 110% von Februar und März 2019 liegt.
Kontaktverbote ein massiver und unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheitsgrundrechte und damit vermutlich „allesamt rechtswidrig“ seien."
So what?
oder die Qualitätsmedien haben in den letzten Wochen nicht besonders sorgfältig recherchiert.
In der FAZ und NZZ findest Du sloche Standpunkte durchaus zitiert und manchmal sogar als Kommentar der HErausgeber.
Im ersteren Fall... bin ich gespannt, wie sich das auflöst.
Ich glaube, es wird kein Horrorszenario eintreten, es werden halt ein paar anstregende Tage. Selbst Straßburg relativiert sich, wenn Du berücksicktigs, daß man ohne Probleme Patienten in andere KH Frankreichs verlegen könnte.
Aber am 26.3. ist man schlauer als am 16.3.. Und man muß sich der Verantwortung stellen, wenn man eine Strategie fordert, die mit einem Risiko von x% (sagen wir 10%), xxxxx mehr Tote produziert im Vergleich zu einer Strategie, die mit 99%iger Sicherheit zu weniger Toten führt, aber zu wirtschaftlichen Einbußen.