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27. August 2019: Von ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister an Mario Adam Bewertung: +1.00 [1]

jetzt mal eine frage an die hochfliegenden IFR-piloten ohne durckkabine:

was wäre wenn ein pulsoximeter (puls und sauerstoffsättigungsdetektor) so konfiguriert ist, daß er bei enstprechender

kalibrierung dem piloten auf das headset eine warnung gibt, bevor die sättigung Ozwei unterschritten wird? es muß nicht im

pannel installiert sein, man trägt es wie eine uhr.

ich bin gerade dabei, mit einem institut so ein gerät anzupassen. man trägt es wie eine uhr und ist unabhängig vom

finger reinstecken in das pulsoximeter im pannel, wenn eins installiert ist. im vorfeld der hypoxie kann das schon mal

vergessen werden.

einfach mal eure meinung bitte!

mfg

ingo fuhrmeister

27. August 2019: Von  an ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister Bewertung: +1.00 [1]

Gibt es von Garmin bereits (ist eine Funktion der Delta PX). Allerdings zu einem - naja - nennen wir es "Garmin-Preis".

Da ich so ein Ding mal geschenkt bekommen habe, kann ich aus der Praxis berichten:
Das Kernproblem ist, dass die Messung des PO2 am Handgelenk nur zuverlässig funktioniert, wenn die Uhr relativ straff am Arm sitzt. Das empfinde ich persönlich als sehr unbequem und trage meine Uhr nicht so. Wenn ich das Uhrband locker mache so wie ich normalerweise Uhren trage, dann funktioniert die Messung nur ab und zu mal.

Auch ein Finger-Pulsoxi muss ja relativ stramm am Finger sitzen - deswegen hat man es aber (ausser auf der Wachstation) nicht immer am Finger sondern steckt es nur für die Messung drauf.

Ich persönlich halte nix davon, dies aus mehreren Gründen:

  1. Was ist mit den anderen (Co, Pax)?
  2. Rechtlich? Was wenn jemand einen Schaden erleidet?
  3. Ausfall der Technik?
  4. Wer kalibriert es dir?
  5. Welchen Sättigungsgrad stellst du dir vor? Nicht umsonst gibt es EASA/FAA Regeln bzw. generell 10.000ft. (zB. nimmt das Farbsehvermögen bereits ab 5-6.000ft ab,...)
  6. Sind dir die Auswirkungen auf den (deinen) Körper bekannt? (Farbsehen, Riskobereitschaft, Atmen- und Pulsfrequenz,...)

Abgesehen vom rechtlichen Aspekt würde ich es nicht machen. Aber ich habe leicht reden mit Druckkabine... ;)

vielen dank f. die antworten.

also - ich habe ein anderes system, zwar nicht erfunden, aber es benötigt keinen druck, wie beschrieben.

es ist ein geschlosssenes system, das die hautstelle mißt. die funktion ist nur auf diese beiden parameter

beschränkt und würde individuell auf den piloten mit angaben über ruhepuls, evtl. puls v belastungs EKG

und einem normal saturiertem blut abgestellt. hier müßte der bluteigner seine einwilligung zur verwendung

der blut/Ozwei-werte dann erteilen.

mir kommt es darauf an, daß die grenzwerte bzw. körpereigenen grenzwerte vor erreichen dem piloten mitgeteilt

werden, nicht bei überschreiten.

auch bin ich grad dabei, die CO-warnung mit zu integrieren und die warnungen, egal welche über BT ans BT-headset

zu melden.

preis würde bei weit unter eur 1k,-- liegen

mfg

ingo fuhrmeister

27. August 2019: Von  an ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister

also - ich habe ein anderes system, zwar nicht erfunden, aber es benötigt keinen druck, wie beschrieben. Es ist ein geschlosssenes system, das die hautstelle mißt.

Da hab ich micht wohl ungeschickt ausgedrückt: Auch das Garmin-System benötigt keinen Druck. Der Sensor muss aber Plan und ohne Luftspalt auf der Haut aufliegen. Dafür muss ein "Uhr-artiges-Gerät" relativ straff am Handgelenk sein

27. August 2019: Von ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister an  Bewertung: +2.00 [2]

florian...das mit dem straff hab ich schon gerafft....

27. August 2019: Von Ulrich Dr. Werner an ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister Bewertung: +2.00 [2]

Sehr geehrter Herr Fuhrmeister


Als Flugmediziner hat mich die Frage ebenfalls seit Jahren beschäftigt. Potentielle Kunden neben der motorisierten GA über 12000 ft sind insbesondere die Segelflieger, zahlenmäßig ggf. sogar in der Überzahl.


Die Technik ist im Bereich der Medizin bereits in jedem Onlineshop (oder Fachhandel) verfügbar. Sie kann aber deutlich mehr Geld als der 08/15 Fingerclip-Pulsoxymeter kosten. Und es gibt praktische Anwendungsenschränkungen.


Handelsübliche Sensoren gibt es für das Ohrläppchen und die Fingerkuppe/Fingernägel. Beides ist verfügbar als Einmal-Sensor in Klebetechnik. Einen solchen Fingersensor könnte man unter einem Handschuh einsetzen (wichtig im Bereich Segelflug, in den Höhen ist es kalt), mit dem Pulsoxy am Handgelenk. Ideal wäre ein Handschuh mit eingebautem Sensor. Theoretisch kann man auch an anderen Körperstellen messen, Sensoren dafür existieren, sind aber teilweise experimentell und teuer.


Ein solches Produkt ist: https://www.medstore24.eu/de/zubehoer/fingersensor-ring.html?combi_id=26&gclid=EAIaIQobChMI1urlgM2i5AIVweF3Ch1SIgeDEAYYAyABEgIFDvD_BwE
Ein weiteres, runterscrollen nach „Flexsensoren“: https://www.sanimed.de/medizin-technik/monitoring/pulsoximetrie-i-kapnometrie/nonin-sensoren.html

Selbst bluetooth Technik ist verfügbar, jedes handelsübliche Haedset kann eingebunden werden.

Die Anwendungseinschränkung ist die Funktionsstabilität. Bei körperlicher Bewegung und bei Durchblutungsstörungen (Kälte beim Fliegen, Krankheit beim Patienten) werden die Messsignale inkonsistent. Und gerade Finger/Fingerkuppen und Ohrläppchen sind da exponiert.
Ein Produkt, optimiert für Luftfahrer, hätte nach meiner Bewertung sowohl fachlich Sinn als auch einen Markt.

Mit Fliegergruß
Ulrich Werner

hallo herr doktor,

vielen dank für die ausführliche darlegung des med. sachverhalts. daher jetzt meine expliziete frage:

1. ist das ohrläppchen denn so durchblutet, daß man pils und sauerstoff messen kann?

2. muß das gewebe mechanisch unter druck sein, daß beides gemessen werden kann?

diese beiden fragn sind momentan in der beantwortung f. unser neues projekt von bedeutung.

vielen dank!

mfg

ingo fuhrmeister

Ich bin zwar kein Mediziner, aber darfst mich auch Doktor nennen :-) und ich sage dir, das Ohrläppchen ist geeignet. Und besser ist kein Druck.

Denn Pulsoximeter messen typischerweise zwei Infrarotlinien und vergleichen die - das Verhältnis der Extinktionen ergibt direkt (naja, mehr oder weniger) das Verhältnis Hb-Gesamt zu HbO2. Dann noch auf die Pulsation triggern (also Hintergrund wegnehmen), und es resultiert das Verhältnis Hb zu HbO2 in der Arterie. Druck könnte die Arterie übrigens abklemmen, das wäre kontraproduktiv.

28. August 2019: Von Ulrich Dr. Werner an ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister Bewertung: +3.00 [3]

Hallo Herr Fuhrmeister

Leider [oder zum Glück :-) ] lässt sich Pils nicht am Ohrläppchen messen, dazu muss nach wie vor in ein Röhrchen gepustet oder das Ohrläppchen angestochen werden. Der Puls aber ist gut messbar. Es reicht die kapillare Durchblutung, Arterien werden nicht benötigt (sind den Kapillaren aber natürlich vorgeschaltet).

Druck ist nicht per se erforderlich, den gibt es nur, damit der Clip am Ort hält. Die Klebesensoren arbeiten ohne Druck. Die sichere Auflage des Sensors am Messort ist aber des Pudels Kern. Jegliche Bewegung oder Abstandsveränderung Sensor/Oberfläche führt zu den besagten möglichen Messstörungen. Und so ist Druck dann wieder hilfreich für die Messung, kann aber unangenehm für den Träger des Sensors sein.

Viele Grüße

Ulrich Werner


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