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13. April 2019: Von Sven Walter an Wolfgang Kaiser Bewertung: +2.00 [2]

Du formulierst ja bewusst offensiv, daher nur ein paar Gedanken:

Hätten wir im Kalten Krieg uns einfach gesagt, wir brauchen mehr Autonomie, mehr Dezentralisierung, bei möglichst wenig Geldverschwendung. Und ohne den Morgenthau-Plan (Agrarstaat) in der Alt-BRD aus eigener Motivation durchzusetzen, was hätten wir alles machen können, OHNE das BSP erheblich zu mindern, unser Land lebenswerter zu machen und ganz beiläufig robuster zu machen? Mit der gemeinsamen Klammer "Antikommunismus", "Autarkie", "lebenswertere Ballungsräume" wäre das m.E. eigentlich auch vergleichsweise ideologiefrei möglich gewesen.

Es geht um Lebensqualität und Wirtschaftswachstum. Wir dachten mal, Wachstum gibt's nur über erhöhten Energieverbrauch. Dass das Quatsch ist, zeigen genug Analysen, wie auch Alltagslösungen. Man kann Energie- und Wasserverbrauch bei besserer Dämmung, Solarthermie und lokaler Wertschöpfung hervorragend drosseln. Statt jahrzehntelang Bergschäden im Ruhrpott oder im Saarland zu finanzieren, hätte man auch den örtlichen Dachdecker, Heizungsbauer oder Maurer produktiv einsetzen können. Mit den heutigen Optionen nochmals PV auf's Dach des EFH, schon sind wir seit den sagen wir 80ern deutlich unabhängiger von Kleptokratien im Vorderen Orient oder der Sovietunion/ heute Russland. Auch für die üblichen Berufspendler per PKW reichen ältere Batterietechnologien locker aus, um in einem Messerschmidt-Kabinenroller mit Formel 1 - Monocoque und Airbags wie in einer AH-64 sicher und energetisch vorteilhaft mit tollen Beschleunigungswerten am Firmenparkplatz vorzufahren. Die Reichweite hatten die vor Jahrzehnten. (und der Zweitwagen sprich das Familienauto hätte locker unsere Autoindustrie erfolgreich weiter genährt - denn für Urlaubsfahrten oder Vertreterjobs sind E-Wagen totaler Dummfug).

Auch Pedelecs und Elektroroller sind weißgott nicht Hightech, was bereits in den 70ern funktioniert hätte. Man hätte also einfach statt dieser beknackten Flottenverbrauchs-CO2-Brüsselvorgaben einfach den Mindestabsatz von 10% E-Fahrzeugen vorgeben müssen, dann hätten das die Hersteller über elektrifizerte Tretroller und Lastenfahrräder ausgeglichen. Und dann wäre das Know-How für Massenproduktion früher vorhanden gewesen, "wir wollten ja nur die nächste Ölkrise verpassen, nicht "vom Russen" abhängig sein, Verkehrslärm verringern und trotzdem das Familienauto wie auch das Vertreterauto als Verbrennungsmotor belassen".

Einfach Kopenhagen und Amsterdam von vornherein zum Vorbild nehmen bei Fahrrädern. (Das argentinische Steak von Florian "trau keinem Schaudel" als Mitochondrienkraftwerk der Radpendler ist so mit das beknackteste, was ich in diesem Forum je gelesen habe. Und ich kenne noch ein paar alte Absonderungen von Gregor Fischer. Aber klar, war nur zur Illustration von Extrembeispielen...).

Statt den Elterntieren, die die Brut täglich zur Privatschule chauffieren, schafft man Schulradwege im Viertel, parallel zur Hauptstraße, mit Schritttempo für's Auto und Vorfahrtsstraße für die Radler. Kostet kaum Geld, trennt den Verkehr, daher erhöhte Sicherheit, alles nix, was nicht bereits vor Jahrzehnten gegangen wäre. Lebenswertere Innenstädte mit Fußgängerzonen, besserem Umsatz für Einkaufszentren etc - nix davon wird durch progressivere Verkehrspolitik verhindert, im Gegenteil. Ich hab mal die Zahl gelesen, dass die Durchschnittsautofahrt im Ruhrpott 3,5 km ist. Na Mahlzeit, das geht per Rad schneller. Dass ein Verbrennungsmotor auf dem flachen Land oder im Urlaub quasi alternativlos ist, gilt/ galt bis jetzt.

Preise, die die Wahrheit sagen beim Naturverbrauch, reines Verursacherprinzip, erlauben trotzdem und gerade Investitionen in das Wichtigste, was wir haben bei dem Ziel zur höheren Wertschöpfung und Lebensqualität: Hirn.

Sprich Bildung und Meritokratie, statt ungehemmten Konsumerismus.

Atomenergie: Die Brückentechnologie ist ja offenkundig eigentlich beherrschbar, aber schiefgegangen ist es bis jetzt oft genug, die Altlastenfrage ist nicht geregelt und hätte man reale Rückstellungen für Schäden bilden müssen, wäre es sehr, sehr teuer. Das haben genug Menschen auch ohne Instrumentalisierung durch MfS oder KGB erkannt.

Akute Probleme mit leichteren Lösungsansätzen (Waldsterben: Paar Entschwefelungen an Großfeuerungsanlagen plus geregelter Kat, Rhein: Abwässer reinigen, Ozonloch: FCKW substituieren) sind natürlich leichter umzusetzen als etwas latent sich Aufbauendes, in weiter Ferne Liegendes, was leicht die Ausrede nach sich zieht "ja aber was wir alleine machen, nützt ja nix". Dann machen alle nix, und alle löffeln die Suppe aus.

Ne, wir können genug im Kleinen machen. Verkehrswende mit höherer Lebensqualität. Warme Dusche, warmes Wohnzimmer bei geringerem Energieeinsatz. Verlängerte Garantiefristen zur Vermeidung von Elektromüll. Ende von Müllexport. Dann werden noch krassere Auswirkungen halt gemildert oder kommen später.


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