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13. Oktober 2015: Von Alfred Obermaier an TH0MAS N02N Bewertung: +1.00 [1]

"off Topic #2"

Thomas,
sehr einverstanden mit allen Deinen Vorschlägen, nur wie machst das mit dem Affen, den muss doch auch irgendjemand erst mal dressieren (lol).

Das Thema war eben das Medical und so habe ich mich darauf beschränkt.

Für mich ist das Medical immer ein willkommener Anlass einen vollen Gesundheitscheck zu machen. Der Fliegerdoc schickt mir dann so um die 25 Laborwerte die seit 20 Jahren tabelliere. Darin sehe ich dann Abweichungen zur letzten Untersuchung und kann auf diese mit einer angepassten Lebensweise eingehen.
So wurde eine Prädiabetes erkannt und gebannt (habe einfach mal 30 kg abgenommen und halte das MTOM seit 10 Jahren).

Die Kosten fürs Medical (ohne Labor) sind bei mir zweistellig (EASA plus FAA).

13. Oktober 2015: Von Lutz D. an 

Es gibt viele bekannte Fälle 80+ in denen in D Schrittmacher abgelehnt wurden.

Bitte poste eine Quellenangabe zu einem Fall, in dem ein solcher Schrittmacher in Deutschland unter Verweis auf finanzielle Erwägungen abgelehnt wurde. Ein einziger Fall reicht.

13. Oktober 2015: Von Alfred Obermaier an TH0MAS N02N

"Off Topic"

Thomas, vielleicht habe ich mich unvollständig oder fehlerhaft formuliert.

Nach meiner Meinung sollen die Heilberufe ordentlich entlohnt werden, ohne Wenn und Aber. Ob es richtig ist, daß ein Landarzt mit einem höheren Aufwand ein niedrigeres Einkommen erzielt als zB ein Stadtarzt, keine Meinung. Ob es richtig ist, daß eine Facharztpraxis ein höheres Einkommen erzielt als eine Allgemeinarztpraxis oder umgekehrt, keine Meinung. Das müssen die Beteiligten unter und mit sich selbst regeln. Das ist nicht mein Thema.

Die Fehlanreize sehe ich eigentlich nicht auf der Anbieterseite sondern vielmehr im System. Wieso wird Apparatemedizin stärker entlohnt (jedenfalls mein Eindruck und ich lasse mich gerne korrigieren) als der Mediziner der seine Patienten, ich sag mal "annimmt" und diese erfolgreich durch die Krankheit führt. Das wird offenbar nicht entlohnt, jedenfalls mein Eindruck. Irgendwie scheint die Labormedizin auch etwas aus den Fugen geraten zu sein, denn das oder die Verfahren im Falle Schottdorf hinterlässt in der Öffentlichkeit doch ein "gschmäckle". Vielleicht ist auch hier ein Fehlanreiz im System die Ursache.

Mit Wartezeiten hatte ich noch nie ein Problem. Wenn ich ohne Termin erscheine muss ich eben mit Wartezeiten rechnen auch wenn ich Schmerzen habe. Einfach nicht erscheinen geht gar nicht. Soweit ich mich erinnere, beklagten aber schon die alten Römer das ungebührliche Verhalten der Heranwachsenden und das Geschrei der Marktweiber.

13. Oktober 2015: Von  an Lutz D.
Die offizielle Lüge heisst dann natürlich immer "aus medizinischen Gründen wurde davon abgesehen" - so doof sind die Kollegen ja nun nicht.
13. Oktober 2015: Von Lutz D. an 
Also ist das mal wieder nur so eine Geschichte mit unbewiesenen aber sehr schweren Vorwürfen.
13. Oktober 2015: Von Alexander Callidus an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Die Antwort hat oben schon jemand gegeben.

Eine Diskussion um eine Rationierung von Leistungen im Gesundheitswesen ist schwierig. Erstens ist der Sachverhalt nicht ganz einfach, zweitens besteht ein moralisches Dilemma und drittens ein politisches Tabu. Viertens ist jeder Experte, weil er schonmal krank war und schon mal einen Arzt gesehen hat.

Stammtischniveau ist bei diesem Thema unpassend, aber für eine ernste tiefgehende Diskussion ist das Forum (mir) zu öffentlich. Daher halte ich diese hier für nicht sinnvoll.
14. Oktober 2015: Von Christian R. an Dr. Thomas Kretzschmar
...ich würde sogar noch zum Kommentar von Thomas einen Schritt weiter gehen: Nicht nur der 2-jährige Must-have-Check für das Medical macht Sinn für die Fliegerei, sondern ganz allgemein, auch der Jährliche! Jeder, oder fast jeder (?) macht jährlich einen Checkup mit Krebsvorsorge je nach Alter, ich hatte heuer meine erste dahingehend. Und ich befürworte für Piloten ausdrücklich und weitergehend für den KFZ-Führerschein, ich würde es gerne seitens der Politik sogar gerne verlangen! Denn wie es unter uns Piloten 80-jährige gibt, die fit sind, gibt es dieses auch unter Fahrzeugführern, aber auch das genaue Gegenteil. Und ja, da kann es auch einmal 18-jährige geben (Männlein und Weiblein...), die nun mal aufgrund der räumlichen Desorientierung außerhalb von Schuhgeschäften oder Harley-Shops nicht zum Führen eines KFZ per se geeignet sind. Völlig egal ob PKW, LKW, Wohnmobil, 50er-Roller oder whatever. Ok, Gehwagerl könnte man davon befreien...

Und noch einen Vorteil hat das Medical: Ich mache meinen Check tatsächlich! Und habe noch den Vorteil, das der Fliegerdoc gleich zum Hausarzt mutiert. Für mich absolut perfekt, weil der hat alle Unterlagen, weiß die komplette Geschichte und kann entsprechend agieren. Und kennt dazu noch den HNO und Fotzenspangler, plus den Orthopäden. So gibt es keine Medikamente ohne entsprechende Rücksprache. Kann nicht besser laufen oder? Zudem halbieren sich die Medicalkosten eigentlich: Weil das große Blutbild kost auch so einiges, das EKG auch, usw...und so läuft zumindest ein Teil auf eine reguläre Untersuchung. Passt doch alles, quasi win-win :-).
14. Oktober 2015: Von Dr. Thomas Kretzschmar an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]
Hab mich bei den Kardiologen in meinem Einzugsbereich erkundigt. Von denen kann sich keiner vorstellen, dass es für einen notwendigen Schrittmacher Ärger mit den Krankenkassen gibt. Der würde einfach eingebaut, ohne wenn und aber.
14. Oktober 2015: Von Christian R. an Dr. Thomas Kretzschmar
Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, dass sich DOC´s kurz vor einer OP noch Blondinenwitze erzählen. Aber das es bei euch Fleisch- und Blut-Mechanikern jetzt auch "einbauen" heißt und nicht "einsetzen", dass wußte ich noch nicht...:-).
14. Oktober 2015: Von Alexander Callidus an Dr. Thomas Kretzschmar Bewertung: +1.00 [1]
Es ist doch nicht so, daß eine kerngesunde Hundertjährige auf einmal schrittmacherpflichtige Rhythmusstörungen bekommt und dann nach Schrittmacherimplantation nochmal 5 Jahre hochzufrieden ihren Lebensabend genießt.

Eine kerngesunde Hundertjährige hat nach Sterbetafel noch eine mittlere Lebenserwartung von x Jahren, sagen wir 3.
Sie hat sehr, sehr alte Gefäße und ein nicht mehr gesundes Herz, bei dem mit Schrittmacher entweder die HErzfunktion durch Resynchronisierung wieder etwas verbessert werden kann oder bedrohliche Rhythmusstörungen eines vorgeschädigten Herzens vermieden werden können. D.h. Verbesserung von schwer krank auf weniger krank. Das Narkoserisiko ist allein wegen des Alters massiv erhöht, zusätzlich nocheinmal wegen mit Sicherheit bestehender Begleiterkrankungen.

Nur mal ein mögliches Zahlenbeispiel:
Lebenserwartung mit SM 1 Jahr, ohne SM 2 Monate. Dreißig-Tage-Mortalität der Schrittmacherimplantation durch die OP/Narkose in dieser Situation 20%. Risiko einer gravierenden Verschlechterung des Gesundheitszustandes/dauernder Pflegebedürftigkeit nochmal zusätzlich 20%.

Leute mit einfachen Antworten vor.
14. Oktober 2015: Von Lutz D. an Alexander Callidus

Aber Alexander,

das sind doch jetzt zwei paar Schuhe. Mir ging es überhaupt nicht um medizinethischen Fragestellungen, um die Frage der endlichen Ressourcen und um deren gerechte Allokation oder auch nur um die von Dir vorgebrachte Frage, ob das Einsetzen eines Herzschrittmachers bei einer 100jährigen überhaupt medizinisch sinnvoll ist. Das alles lässt sich diskutieren, ich bin sogar der Meinung, dass das viel zu wenig thematisiert wird und teilweise mit Denkverboten belegt ist.

Aber egal wie man dazu steht, ist die von Björn vorgebrachte Behauptung, bei über 80jährigen sei schon heute der Fall, dass Herzschrittmacher aus Kostengründen nicht verbaut würden und dass zur Begründung eine LLüge angeführt wird, eine sehr sehr schwerwiegende Anschuldigung an Medizin und Gesellschaft. Für so etwas sehe ich üblicherweise gerne Belege.

Wenn das tatsächlich heute schon stattfindet, ist das m.E. unakzeptabel - nicht, weil diese Grundlinine nicht vertrebar wäre, aber weil es dann verdeckt und ohne gesellschaftlichen Konsens (und ohne Rechtsgrundlage) zu einer solchen Vorgehensweise gekommen wäre.

14. Oktober 2015: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Das kann ich nachvollziehen. Finanzielle Erwägungen spielen in der Medizin (leider) derzeit noch keine große Rolle. Die von Dir vermisste Klarheit halte aber ich für schlecht: Eine sehr ähnliche Situation besteht bei dem Komplex von maximaler medizinischer Versorgung und Sterbehilfe. Dort gibt es Probleme, moralische Fragen und gesetzliche Regelungen. Der Alltag aber sieht anders aus. Einen gesellschaftlichen Konsens gibt es nicht, weil es keine gesellschaftliche Diskussion gibt. Die kann es nicht geben, weil die Politik mir hineinspielt. So sind die Handelnden (Ärzte, Angehörige) auf ihr eigenes Gewissen zurückgeworfen und handeln in einer Grauzone.

Das ist mir aber sehr viel lieber als die Klarheit gesetzlicher Regelungen wie beispielsweise in den NL oder die Bundestagsdebatte hier, weil ich das für einen Dammbruch halte, der das sozial verträgliche Frühableben gesellschaftsfähig macht.

Back on topic: Scheißwetter.
14. Oktober 2015: Von Dr. Thomas Kretzschmar an Alexander Callidus
Wenn die 100-jährige noch am Leben teilnimmt, und es eure Mutter wäre, was wäre euch 1 Jahr zusätzliches Leben wert (Wenn man nicht als Angehöriger das Altenheim bezahlen muss und die Kosten gerne nicht mehr hätte)?
14. Oktober 2015: Von Dr. Thomas Kretzschmar an Christian R.
...Blondinenwitze sind vor und während einer OP noch zu harmlos;-)
14. Oktober 2015: Von Alexander Callidus an Dr. Thomas Kretzschmar
In meinem Beispiel ein Jahr nur "krank" statt "schwerst krank" bei einer Operationsmortalität von 20% plus 20% Risiko, daß sie dieses Jahr als Schwerstpflegefall dahindämmert? Das ist noch keine medizinische und keine finanzielle Entscheidung.
14. Oktober 2015: Von  an Dr. Thomas Kretzschmar
Das Thema ist leider in vielen Bereichen mit einem öffentlichen Redetabu belegt und trotzdem findet es regelmässig seinen Platz in den entsprechenden Fachorganen. Selbst in den Fachjournalen nähert man sich dem Thema lieber mit eher politisch korrekten Formulierungen, statt die Sau zu benennen. Wer erinnert sich denn zum Beispiel noch an den abgewürgten Anfang einer Diskussion vor einiger Zeit nach Veröffentlichung des entsprechenden Altenberichts? Zitat aus dem Ärzteblatt PP10, Februar 2011, Seite 68: DER ALTENBERICHT; Wesentliche Ergebnisse des 6. Altenberichts der Bundesregierung im Überblick: 1. Billigere Behandlung: „Altersdiskriminierende Muster“ bei Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Herzinfarktpatienten über 65 Jahre erhalten eine kostengünstigere Behandlung als jüngere.

In dem Zusammenhang finde ich den Vorstoss in den USA, immerhin ein Land in dem Führerscheine in aller Regel nur eine 2 Jahre Gültigkeit haben, interessant, das Medical für VFR faktisch abzuschaffen. Dort scheint man offenbar der Überzeugung zu sein, dass das Medical keinen ausreichenden Nutzen darstellt.
14. Oktober 2015: Von Lutz D. an Alexander Callidus

Hinsichtlich Grauzone sehe ich Deinen Punkt, teile ich im Prinzip auch, aber er setzt natürlich den ethisch handelnden Arzt voraus. Und da fängt es ja schon an - wessen Ethik?

Ich sehne mich auch nicht nach einer Gesellschaft der Vollreglementierung und ohne eine gewisse Entscheidungsfreiheit und Abwägungsmöglichkeit, aber vermutlich entstehen durch die von Dir genannte Grauzone nicht nur positive Aspekte für Patienten, Angehörige etc.

14. Oktober 2015: Von Malte Höltken an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]
Viertens ist jeder Experte, weil er schonmal krank war und schon mal einen Arzt gesehen hat.

Ja, genauso wie (hier) jeder Ingenieur, Fluglehrer, Flugzeugbauer, Fluglotse oder Motorenbauer ist, der in der Lage ist über fünf Minuten Kurs und Höhe zu halten...
16. Oktober 2015: Von Achim Gross an Dr. Thomas Kretzschmar
Wie sinnvoll und aussagekräftig ein Medical ist zeigt der Tod eines Piloten im Oktober 2015 bei AA. Der wurde sogar alle 6 Monate untersucht. Wenn der Arzt das nicht mal überblickt, wie kann er dann Geld für 2 Jahre im Voraus verlangen und nicht mal eine Geld zurück Garantie für die Hinterbliebenen einräumen ;-)

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