Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Eindrücke von der AERO 2025
Im Test: uAvionix AV-30 und tailBeaconX
Sky Pointer vs. Ground Pointer
Neue FAA-Regelung für Zertifikatsinhaber
Wartung und Mondpreise
Unfall: Abgelenkt und abgekippt
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
2014,08,06,10,4513455
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

  30 Beiträge Seite 2 von 2

 1 2 

7. August 2014: Von Andreas KuNovemberZi an Hofrat Jürgen Hinrichs
"Der Schub bleibt mit der Höhe bei konstanter Leistung aber nicht konstant, da der Wirkungsgrad des Antriebsstrangs über die Höhe nicht konstant bleibt."

Hallo Jürgen,

der Schub nimmt auch bei gleich beliebendem Wirkungsgrad proportional zur Geschwindigkeit ab: P = F * v
Ein Kolbenmotor produziert eben Leistung und keinen Schub.
Daher ändert sich mit konstanter Leistung (sagen wir: 65 %) Schub und somit AoA mit der Höhe.

Viele Grüße,
Andreas

P.S.: ich fand Deinen Beitrag klasse!
Manchmal hofft man ja, dass ein Thread ein Ende findet - aber über Deine Antwort habe ich länger gegrübelt und halte sie - Pardon - für falsch.

Das Wesen des Schubs ist eine Kraft, in N oder kN gemessen. Wenn ich sie rückwirkend aus Beschleunigungsdaten für meine DA40D bestimme, liegt sie etwa bei 2 bis 2,2 kN (übrigens frustrierend, wenn man die Daten über den Daumen mit einem VW Golf und dessen Beschleunigungsdaten vergleicht: Der liegt eher um die 4 kN beim 0 auf 100 km/h Sprint - so effizient ist unser Luftgerühre also leider nicht).

Natürlich sinkt der Schub mit der Geschwindigkeit. Wattsekunde = Joule = Newtonmeter - bei gleicher Leistung kann ich logischerweise weniger Newton bei mehr Metern in der gleichen Zeit liefern.
Aber der Widerstand sinkt ja auch, und nur hierfür brauche ich meinen Schub. Der Widerstand sinkt proportional mit der Luftdichte, meine Geschwindigkeit steigt mit der Wurzel aus der Luftdichte. Wie wir aus dem Theorieunterricht von der minimalen Kurvengeschwindigkeit wissen: Der Auftrieb steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, sodass wir wieder im Lot sind, sprich, den gleichen AoA bräuchten.

Also: Ja, Schub nimmt mit der Geschwindigkeit ab, aber nein: Daraus ergibt sich nicht ein anderer AoA, wenn die Geschwindigkeitszunahme sich nach den physikalischen Gesetzen aus der abnehmenden Luftdichte ergibt.

Die Ursache dürfte wirklich der Wirkungsgrad sein:
- Mein Prop hat 1,87 Durchmesser. Macht bei 2300 rpm 2300*1,87m*pi/60 =225 m/s an den Blattspitzen. Da reden wir schon von 0,65 Mach an der Außenkante, und die Schallgeschwindigkeit sinkt mit Höhe, und die Vortriebskomponente (meine Vorwärtsgeschwindigkeit in der Luft) müssen meine Blattspitzen ja auch noch durch die Luft pflügen. Immerhin sind 120 kt auch 0,18 Mach am Boden (die Zahlen dürfen natürlich nicht einfach addiert werden).

- Unser Luftquirl tritt die Luftmoleküle in den Allerwertesten und schubst sie nach hinten. Größere Höhe, weniger Luftmoleküle. Durch die höhere Geschwindigkeit (aber nur mit der Wurzel aus der Luftdichtenabnahme zunehmend) schubse ich zwar die Moleküle eines längeren Luftschlauchs je Sekunde nach hinten, aber dieser Faktor nimmt eben nur mit der Wurzel zu, den anderen Teil für eine Konstanz in der Leistungsabgabe müsste ich durch höhere Beschleunigung der Luftmoleküle erreichen. Propeller für Höhenflugzeuge versuchen, durch größere Rotordurchmesser diesen Effekt zu kompensieren.

Hier wird der Rotax hinter 2.8 Meter Propdurchmesser geklemmt, was die Fläche des Luftschlauchs, den ich durchquirle, schon einmal mehr als verdoppelt.

Deswegen bleibe ich bei der Überzeugung, dass es sich bei der Abnahme der IAS in der Höhe um ein komplexes Konstrukt auf Basis des Wirkungsgrades handelt, dass nicht einem einfachen, physikalischen Gesetz oder einer universellen Formel folgt, sondern vielmehr aus verschiedenen Designkomponenten des Flugzeuges entsteht.
Die "Gegenthese" zu meinen Ausführungen ist übrigens ganz einfach zu formulieren:
Wenn wir die Anzeige im Staurohr, also unsere IAS, als proportional zum dynamischen Widerstand sehen, und im konstanten Reiseflug dynamischer Widerstand und Schub identisch sein müssen (induzierten Widerstand mal außen vor) - dann folgt aus abnehmendem Schub (durch höhere TAS) ein geringerer, möglicher dynamischer Widerstand, der kompensiert werden kann.
10. August 2014: Von Wolfgang Lamminger an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +2.00 [2]
Erinnert mich irgendwie an meinen Theoriekurs zum CPL/ATPL im Fach "Aerodynamik". Aussage des Dozenten:

"wir stellen uns die gesamte Aerodynamik mal als Würfel aus Seife mit 1 Meter Kantenlänge vor. Hier im Unterricht kratzen wir mit den Fingerspitzen über den Quader: was unter den Fingernägeln hängenbleibt ist unser Wissen für das Fach 'Aerodynamik'"

14. August 2014: Von  an Alexander Callidus
Leute, macht es doch nicht so kompliziert! Man braucht keinen "Grip" des Propellers, andere Anstellwinkel oder Wirkungsgrade. Es ist oben schon alles gesagt, nur noch nicht von allen, also z.B. nicht von mir. Und, glaube ich, noch nicht in dieser Zusammenstellung:

Bei konstanter IAS sind auch alle Luftkräfte konstant, also Widerstand, Auftrieb und damit auch Anstellwinkel. In größeren Höhen steigt aber die TAS. Und die Vortriebsleistung ist natürlich

Widerstand * TAS,

nicht mal IAS.

Wenn die Leistung aber doch konstant bleiben soll, das war Voraussetzung bei der Aufgabenstellung, dann muss mit steigender TAS der Widerstand kleiner werden, und dementsprechend auch die IAS. So einfach ist das.

Anders ausgedrückt: Wir werden zwar mit der Höhe schneller, aber nicht so viel schneller, wie es sich aus dem Dichteverhältnis ergeben würde. Genauer: das Verhältnis

TAS_oben / TAS_unten

wäre bei konstantem Widerstand

Quadratwurzel aus rho_unten / rho_oben

Das würde aber eine Erhöhung der Vortriebsleistung ebenfalls um den Faktor

TAS_oben/TAS_unten

erfordern, die nach Aufgabenstellung nicht stattfindet. Wir werden also so viel langsamer sein, dass

Widerstand_neu * TAS_oben_tatsächlich

den alten Leistungswert erreicht bei kleinerer IAS.


  30 Beiträge Seite 2 von 2

 1 2 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.28.22
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang