Ein CPL-Kollege aus USA erzählte mir, dass sie den linken Tank einer C172 absichtlich leer flogen und im rechten Tank ausreichend (ca. 40 Liter) AVGAS behielten. Das ganze fand im High-Key (2.000 ft über dem Platz statt). Falls der Motor gestottert hätte, wären die Optionen gewesen, schnell mit der Boost Pump auf den rechten Tank umzuschalten oder im worst-case in den Platz reinzusegeln. Ergebnis war, dass nichts ist passiert ist und der Motor ruhig bis zur Landung weitergesummt hatte. Nach der Landung war im leeren Tank kein Überschwappen festzustellen. Er wäre vollkommen trocken gewesen.
Ich habe aus den Erzählungen erwartet, dass die Benzinpumpe Luft zieht. Tat sie wohl nicht. Falls mir jemand erklären kann warum, gerne an dieser Stelle.
Es gibt bei Luftfahrtbedarfshandlungen den FUEL FINGER mit kalibrierbarer Skala, dass heißt zu jedem Füllstandssprung von 10 Litern notiert man sich die Füllhöhe. Wir haben einen anderen, als oben beschriebenen Weg gewählt und einen Tank relativ leer geflogen und den Rest über die Drainage in einen Kanister abgelassen. Dann an die Tankstelle und in jeweils 10l-Stufen nachgefüllt und wieder nachgemessen.
Jetzt steht eine sehr gute Maßeinheit zur Verfügung und ich beobachte mit erstaunen, wie viel wir in der Vergangenheit immer zu viel an Treibstoff mit der "Pi mal Daumen" - Sichtprüfungsmethode mitgenommen haben. Wenn man schon fast das Bodenblech sieht, ist man ohne Peilstab durch die optische Täuschung immer versucht mehr als nötig einzufüllen.
Für eine FR172K mit 128,5L Tank und 3,5L nicht ausfliegbar sieht das ungefähr so aus:
D-EXXX
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Skala
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10 L
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1,5
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20 L
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3
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30 L
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4,4
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40 L
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5,8
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50 L
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7
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60 L
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8,3
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70 L
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9,5
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80 L
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10,8
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90 L
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12
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100 L
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13,3
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110 L
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15
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120 L
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16,8
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128.5 L
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volltanken
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Funktioniert auch mit einem handelsüblichen Metermaß / Zollstock.