@Reinhardt: ;)
@ Sabine / Max
Euer Streit kann nicht entschieden werden, weil es natürlich solche und solche Journalisten, solche und solche Zeitungen gibt. Aber grundsätzlich hat Sabine schon einen Punkt - der Newswert eines gut funktionierenden, gut instand gehaltenen Verkehrssystems ist gleich null. Der Feuerball in Nachbars Garten und der verbrennende Kunstflugmeister hingegen hat einen immensen Nachrichtenwert. Deshalb lesen wir häufiger von letzterem.
Dann liest man ja oft hier, über tausende Straßenverkehrstote pro Jahr wird kaum, über die wenigen GA-Toten hingegen immer berichtet. Nun, erstens stimmt das für die Straßenverkehrstoten gar nicht, denn die regionalen Zeitungen berichten meist sehr ausführlich über tödliche Auto-/Motorradunfälle. In überregionalen Blättern hingegen findet das selten bis nie einen Niederschlag - das ist aber auch nicht so erheblich, weil Spiegel, Faz & Co im Vergleich zur "Rheinischen Post", "WAZ" und all den anderen deutschen Regionalblättern. keine entscheidende Reichweite haben.
Und weiter: Ich bin gar nicht so sicher, ob wir uns eine kenntnisreiche GA-Berichterstattung - gerade bei Unfällen - wünschen sollten. Natürlich regen wir uns immer auf, wenn die Berichte ungenau oder einfach nur unhaltbar sind. Aber ganz ehrlich, wollen wir statt: "Der Motor fiel aus und der Pilot schaffte es nicht zum Platz zurück" lieber lesen: "Der Pilot traf die völlig falsche Entscheidung zu einer Umkehrkurve, außerdem sollte der Gesetzgeber tätig werden, um längere Mindeststartbahnen und Sicherheitszonen vorzuschreiben, da Motorausfälle im Anfangssteigflug eine signifikant höhere Eintritts- und Unfallwahrscheinlichkeit haben"?
Oder anstatt von: "Der Pilot wurde von schlechtem Wetter überrascht, verlor die Orientierung und flog in dichtem Nebel gegen einen Berg" könnten wir dann etwa lesen: "Unfälle in schlechtem Wetter sind eine häufige Ursache in der Privatfliegerei, die immer mit falscher Flugvorbereitung unverantworlicher Privatpiloten zu tun hat. Die Pflicht zur Protokollierung der Flugwettervorbereitung sollte gesetzlich verankert werden".
Na Prost Mahlzeit. Unter den Bedingungen, dass Medien auch zukünftig eher das Unfallgeschehen übergewichten werden, scheint es mir sinnvoller, dass da reißerische Überschriften von Explosionen und Feuerbällen sprechen, als dass da mal jemand der erschreckenden Unfähig- und Sorglosigkeit vieler Piloten auf den Grund geht.