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Zur Frage des geschäftlichen Anteils: An unserem Platz stehen knapp 80 Flugzeuge, zu 85% E-Klasse. Der Anteil der geschäftlich veranlassten Flüge liegt definitiv unter 5%. Ich mache 50% der gesamten Flugleitung, meine Frau führt die Statistik. Ratet mal wie oft ich ein Taxi bestelle? Im Sommer 1x pro Monat, sonst praktisch nie.
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Hier der Link zur LBA-Bestandsaufnahme.
https://www.lba.de/cln_009/sid_1C1F0E847147C75EFCA27F9697AE9B1A/DE/Oeffentlichkeitsarbeit/Statistiken/Statistik_Luftfahrzeuge.html
Es sind :
6752 E-Flieger 241 G-Flieger 445 I-Flieger
Es ist mehr als schwer, sich vorzustellen, das davon über die Hälfte geschäftlich "genutzt" werden. Die 5 %, die ein Poster weiter oben erwähnte, ist wohl auf ganz Deutschland gesehen ggf. etwas niedrig, aber ich schätze, nicht mehr als 10-15 % incl. der G und I-Flieger.
Hier der Link zum LBA über die Lizenzen, die min. ein IFR enthalten bzw. Hubi. https://www.lba.de/cln_008/DE/Oeffentlichkeitsarbeit/Statistiken/Statistik_Lizenzen.html
Mit 17531 Lizenen ist es auch nicht wirklich viel. Und die Frage, wenn man davon ausgeht, das jeder "Geschäftsflieger" min IFR hat, um Sinnvoll einen Flieger geschäftlich zu nutzen, kann sich nun jeder selber beantworten, wieviel von den oben aufgeführten Fliegern wirklich geschäftlich genutzt werden.
Ich will hier kein Nest beschmutzen, sondern das klar machen, wie groß wir wirklich sind. Mir wäre auch lieber, das jeder Platz IFR-GPS-Approach hätte. Aber sowas ist sehr teuer, dafür kann man viel Kindergärten, Vorschulen bauen und Geld in die Bildung stecken. Das bringt was für alle, ob aber EDFC IFR hat nur eine Handvoll Leute.
Das ist für einen "Volksvertreter" leider keine Zahl, über die er sich Gedanken macht.
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Ich möchte mich nicht an den Spekulationen über den Geschäftsanteil beteiligen, weise aber darauf in, dass es bei uns eine große Anzahl N-registrierter Flieger gibt und dass die FAA IFR Lizenz für viele von uns der pragmatische Weg zur geschäftlich notwendigen IFR ist. Insofern spiegelt die LBA Statistik nicht alles wieder, was sich bei uns abspielt.
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Hat eigentl. nicht zu interessieren, ob privat oder geschäftlich. Genauso könnte man ja auch Kfz-Fahrten untersuchen ob privat oder geschäftlich. Und es gibt ja auch landwirtschaftliche Wege, die von Fahrrädern mitgenutzt werden. Und ich habe sogar schon einen Spediteur 'ne Privatfahrt mit 'nem Lkw machen sehen. Übrigens: Ich bin vor Jahren in einer Woche mit schönem Hochdruckwetter sogar schon mit K-.. von Süd- nach Mitteldeutschland zu einer Arbeitsstelle und zurück geflogen, mit abendlichem Ausflug zusammen mit nem Kollegen zur Nordsee. Eigentlich sollten sich die Leute freuen um jeden, der statt nen Stau zu vergrößern seinen Flieger nimmt. Aber da ist was dran: Lieber schimpfen, daß man stundenlang im Stau steht anstatt mal einen Piloten zu fragen, ob er einen 'mal von A nach B fliegt. Die Meisten sind halt Herdentiere, denen es evtl. sogar ganz gut im Stau gefällt.(Ja, für manche Karre könnte man sich 2 schnelle Flieger kaufen). Und wenn in den Medien auf irgendwelche grossen Flieger wg. CO2 geschimpft wird, schimpft man doch auch gleich mit auf "die Flieger", auf große oder kleine ist dann egal.
Aber es ist was dran, Otto Lilienthal's Traum vom Fliegen ist im Begriff, von irgendwelchen Kleingeistern zerstört zu werden.
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Na dann. Wenn natürlich selbst die Eigner und Piloten den Flugplätzen die praktische Nutzung absprechen... wundert es einen da noch, dass die Politiker, die uns eh auf dem Kiker haben, uns die Plätze dicht machen?
Abgesehen davon, was weiss ein Flugplatz, zu welchem Zweck ich heute wo hin fliege? Ob ich auf einen 100$ Hamburger oder ne geschäftliche Besprechung nach Hamburg oder Salzburg fliege? Und was geht den das an? Die Statistiken in dieser Hinsicht sehe ich als gefährlich an, denn jeder, der den Zweck der Reise nicht ausdrücklich meldet, wäre dann automatisch ein Spasspilot, auch wenn er in Tat und Wahrheit geschäftlich oder auch privat aber zweckgebunden unterwegs ist.
Zweckmässig in diesem Sinne ist wohl kaum nur der reine Busines Verkehr sondern sehr wohl auch wenn jemand zum Arbeitsplatz oder sonst wo hin commutet. Ich würde mal dieser These entgegenhalten, dass der Grossteil der Flüge, die an eine andere Destination wie den Startflugplatz gehen und die nicht Schulung oder Kurzaufenthalt mit weniger als 2 Stunden Aufenthalt am Zielort sind, einen Zweck verfolgt und daher als Reise und zweckgebunden einzuschätzen ist.
Ganz klar ist dieses: Ein Flugplatz mit vernünftiger Einrichtung, das heisst zumindest ganzjährig nutzbar und mit Zoll, allenfalls Nachtflug und IFR, ist für jede Stadt ein attraktivitätssteigernder Faktor, da er eben diesen Verkehr zulässt. Eine Stadt, die aktiv solche Infrastruktur vernichtet bzw kurzsichtig genug ist, mittels Milchbüchleinrechnung den Nutzen eines solchen Platzes über dessen reine Kosten und nicht der totalen Wertschöpfung für den Standort betrachtet, ist als Wohn- oder Wirtschaftsstandort meines Erachtens nach tunlichst zu meiden.
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Das von Ihnen genannte Ausmaß an Ausstattung kostet unheimlich. Die GA benötigt also eine Infrastruktur mit abgestuften Plätzen. Man sollte sich Beispiele an der Autbahn-Infrastruktur nehmen:
Es sollte m.E. Plätze geben, die weiter nichts sind als eine Wiese oder ein Asphaltstreifen. Mehr nicht. Keine weitere Dienstleistung oder sonstige Einrichtungen sollten vorhanden sein. Allenfalls ein Telefon in eine Zentrale. selbst Beleuchtung finde ich optional, würde dann von der genehmigten Betriebszeit abhängen.
Diese dienten als Ergänzung zu allen anderen Plätzen
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Gibts doch schon lange in den USA flächendeckend. Unicomplatz mit FOF. Tankstelle mit Selbstbedienung. Ziehst deine Kreditkarte durch, tippst noch deine Flugzeugkennung ein. Pistenbeleuchtung geht mit 5 klicks auf der Unicomfrequenz an. Die Frage nach genehmigten Betriebszeiten versteht dort niemand. Ist allein Sache des Piloten ob er dort mit VFR night reinkommt oder nicht.
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Das sind genau die Plätze, die wir hier brauchen.
Mal in die Runde: wie können wir sowas erreichen? Wen müsste man ansprechen? Politik? Verwaltung? Gerichte? Gesellschaft?
Politik stelle ich mir hart vor: da ist doch jeder Luftfahrtbefürworter leicht in die "Der hilft ja nur den Reichen" Ecke verschwunden. Das ist sicher - selbst für unsere Freunde - ein zu heisses Eisen (dass das natürlich Unfug ist, ändert da nichts dran).
Mithilfe der Verwaltung könnten wir versuchen, die bestehenden Gesetze so auszulegen, dass sie nicht mehr so übertrieben restriktiv angewandt werden, sondern im Gegenteil möglichst freizügig sind.
Gerichte? Kann ich vielleicht als Pilot gegen einen Flugplatzbetreiber (oder die Genehmigngsbehörde) klagen, weil er durch Öffnungszeiten steuer- (also gesellschaftlich-) mitfinanzierte Infrastruktur willkürlich einschränkt?
Gesellschaftlich müssen wir alles tun, fliegen aus der Reichenecke rauszuholen und die Faszination weit in die Köpfe und Sehnsüchte der Menschen zu tragen. Reportagen, Magazine, Mitfluggelegenheiten so viele es geht, damit die Akzeptanz für die Fliegerei steigt.
Als vielversprechendsten Ansatz kann ich mir durchaus den Verwaltungsweg vorstellen. Wie käme man denn an die Leute ran? Kann ein Magazin wie PuF vielleicht mal ein Interview mit den Verantwortlichen in einer Bezirksregierung führen? Bessere Ideen?
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Eine Chance das zu schaffen haben wir nur dann, wenn wir der nicht selbst fliegenden Bevölkerung die Fliegerei so darstellen wie sie ist. Und das bedeutet, dass wir kräftig gegen die falsch darstellende Berichterstattung in den Massenmedien – irrtümlich als „Qualitätspresse“ bezeichnet – an arbeiten müssen!
Also Werbung schalten, Gute Artikel schreiben, Internetseiten machen, und vor allem Leute mitnehmen und sie sachlich in die Fliegerei einführen. Man sollte keine Gelegenheit auslassen Werbung für die Selbstfliegerei zu machen. Es gibt an jedem Flugplatz Kinder, die mit dem Papa oder der Mama (oder beiden) am Zaun stehen und zusehen. Einfach einen Schnupperflug anbieten und die Gelegenheit nutzen alle Falschdarstellungen und Klischees richtig zu stellen.
Gut, das kostet zwar immer ein bisschen, aber es ist besser auf diese Art Stunden zu sammeln, als sinnlos alleine um den Kirchturm zu fliegen. ;-)
Also ich noch ein eigenes Flugzeug hatte, habe ich das sehr oft gemacht. Denn es waren sehr oft interessierte Zuschauer am Platz, und die haben einen kurzen und kostenlosen Schnupperflug bekommen. :-) Und dann kamen ungläubige Fragen wie:
• Dürfen Sie einfach so starten? • Müssen Sie den Tower nicht um Erlaubnis fragen? • Müssen Sie keinen Flugplan aufgeben? usw.
Und als Antwort auf den Verbrauch: „8,1 l auf 100 km bei 270 km/h Durchschnitt, und das mit Technik von 1960 (Mooney M20A). Vergleichen Sie das mal mit ihrem Auto!“
Es ist immer wieder schön falsche Klischees zu zerstören! :-)
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