... neben den Aspekten des Überlebens und Sterbens auf See finde ich interessant (sorry OT):
1) Zwei Profis im Cockpit machen noch kein gutes Team (Stichwort CRM)
"Beide Piloten kommunizierten freundlich und gegenseitig hilfsbereit miteinander, aber nicht wirkungsvoll produktiv die Steuerführung bzw. die Flugdurchführung unterstützend. Der mögliche Nutzen einer Zweimann-Cockpitbesatzung wurde ggf. gerade aufgrund der beiderseits vorhandenen sehr hohen Gesamtflugerfahrung und dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Erfahrung des anderen nicht erreicht."
2) Bemerkungen der BFU zum Umgang des LBA mit dem in Deutschland neuen Thema "Offshore Rettung"
"Auch in Bezug auf die Luftraumordnung über der Nord- und Ostsee gibt es bisher im Gegensatz zu den europäischen Nachbarländern keine speziell erlassenen Maßnahmen. Im Vergleich wurden vor Jahren in den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Großbritannien Helicopter-Routes, Helicopter Protection-Zones, Instrumentenanflüge im unkontrollierten Luftraum usw. eingerichtet bzw. genehmigt."
"Empfehlungen und Regularien anderer europäischer Länder wurden aufgrund fehlender Rechtsverbindlichkeit von Seiten des LBA ausdrücklich nicht berücksichtigt. Aus Sicht der BFU steht diese Haltung gegenüber Erfahrungen anderer Länder und frei verfügbaren Publikationen über den Offshoreeinsatz von Hubschraubern im Widerspruch zu einer verantwortungsvollen Aufsicht über ein entsprechendes Luftfahrtunternehmen."
"Aus Sicht der BFU zeigen die vom LBA genehmigten Flugbetriebshandbuch-Ergänzungen fehlende oder für Offshore unübliche Verfahren und die Ausführungen gegenüber der BFU einen Mangel in der Aufsicht und dem Verständnis für den in Deutschland aufgrund der erneuerbaren Energien neu entstehenden gewerblichen Flugbetrieb mit Hubschraubern über See."
"Die Analyse der Fakten zeigte, dass dieser Unfall vergleichbar ist mit mehreren Flugunfällen der Vergangenheit in Staaten mit Offshore Öl- und Gasförderung. Die in diesen Staaten erlangten Erkenntnisse, gezogene Lehren und Empfehlungen fanden bisher jedoch in Deutschland seitens der Aufsichtsbehörde oder in dem betroffenen Unternehmen keine entsprechende Berücksichtigung."