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es kommt doch wohl darauf an, mit wieviel Sprit er losgeflogen ist ... aber lasst uns nicht spekulieren, so interessant es manchmal auch sein mag , sondern Geduld üben und den Unfallbericht abwarten.
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Es gilt hier: abwarten auf den Unfallbericht!
Es scheint tatsaechlich so zu sein, dass der Lear24 (im Gegensatz zum Lear23) nicht single pilot geflogen werden darf. Das hat aber zunaechst ueberhaupt nichts mit dem Unfall zu tun!
Ein flame out durch Spritmangel waere leicht festzustellen. Der fuel flow bei diesen alten Triebwerken ist sehr hoch at low altitude, das ist ein komplett anderes Konzept als bei Kolbenmotoren. Beispiel: In flight idle auf sea level ist der fuel flow beim Lear 24 so hoch wie im cruise @ FL450. Ich weiss nicht, ob dieses Flugzeug RVSM zugelassen ist (wahrscheinlich nicht - zu teuer) und ob das routeing von Berlin heraus ueberhaupt Flughoehen ueber FL290 ermoeglicht hat. Hier muss man dann auch schon bei einem Flug von 30 Minuten die Tanks recht voll haben, um IFR Spritreserven zu haben.
Jets haben nicht so ohne weiteres ein "emergency", auch ein (einseitiger) Triebwerksausfall in jeder Phase des Fluges sollte nicht zu einem crash fuehren.
Die Flugunfall-Untersuchungsteams wissen genau, was sie tun und arbeiten (ohne vorher zu Spekulieren) eine "Checkliste" ab und sammeln Fakten. Auf deren Ergebnisse sollten wir warten.
Dem Pilot und Pax meine besten Wuensche fuer eine schnelle Genesung! Happy Landings, Guido
https://www.jetadvisors.com/gates-learjet-24f/
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Dem kann man ich mich nur anschließen - danke für die Infos bzgl. des Fuel-Flows.
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Beitrag vom Autor gelöscht
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Heulen beim Spritmangel die Triebwerke nochmal laut auf oder fahren die einfach runter? (ernstgemeinte Frage). Die Augenzeugen berichteten ja, dass der Jet plötzlich ziemlich laut wurde?!
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Nein sie heulen nicht auf beim flame out. Zeugenaussagen sind erfahrungsgemaess sehr unzuverlaessig...
Wuerde die Aussage dennoch stimmen, koennte dies auf einen Triebwerksausfall hindeuten, wenn mehr Leistung auf dem "guten" Triebwerk gesetzt wird.
Ob Triebweke bei Aufprall funktioniert haben oder nicht, laesst sich leicht feststellen. Zumal das Flugzeug (nach den Photos) ja nicht zu stark zerstoert wurde.
Interessantes Detail zur Kabinen-Tuer: Lear hat diese in 2 Teilen so ausgelegt dass sie nach oben und unten geoeffnet werden kann. Somit hat man auch Zugang zur Kabine, wenn die Maschine auf dem Ruecken liegt.
Die Experten der Unfalluntersuchung finden das alles raus, die wissen was sie tun.
Happy Landings,
Guido
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ohne direkten Bezug zum Lear Crash: in den sechziger Jahren hat es in USA mehrere Unfälle mit B727 gegeben, die kurz vor der Bahn gecrashed sind. Grund war ein zu hoher, unstabilisierter Anflug mit idle power und speed bei Vref, sink rates bei 3000ft/min (speed brakes extended). Nach Erreichen des Gleitwegniveaus kurz vor der Bahn (bei ca.500f tGND) dauerte es zu lange bis die Motoren aus dem Leerlauf wieder volle Leistung annahmen (ca. 8 s) und der Abfangbogen des Manövers lag leider unter der jeweiligen Elevation. Bei diesen Unfällen heulten auch die Triebwerke kurz vor dem Crash auf, da wohl letztlich max Power gesetzt wurde, es aber nicht mehr half. Dies führte zur Entwicklung des Flight Idle / Ground Idle neuerer Triebwerke.
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Interessant ist vielleicht auch ein Learjet35 Unfall in Nürnberg im Jahre 2001.
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"Schafft es das verbleibende Triebwerk einen ohne großen Höhenverlust rauszureißen? "
Ich kenne ja nun nicht die Zulassungskriterien für einen alten Learjet, aber ein Verkehrsflugzeug schafft das. Ein modernes (zB Airbus 320) fliegt auch einen single engine Anflug mit Full flaps und erbringt beim Durchstarten den nötigen Steiggradienten (und mit Maximalgewicht dann eben mit einer Stufe weniger Klappen).
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Mit grossen Verkehrsflugzeugen kenne ich mich nicht aus.
Business Jets haben einen grossen Leistungsueberschuss und ein Motorausfall ist normalerweise leicht zu beherrschen (im Vergleich zu light piston twins). Der Lear 24 ist nach part 25 zertifiziert und garantiert sogar einen single engine go-around. Allerdings muss der Pilot schnell reagieren, exakt fliegen (speed und pitch) und die Konfiguration (z.B. flaps) entsprechend der checkliste aendern. Wichtig ist bei jets , dass jeder approach "stabilisiert" ist in Bezug auf Sinkrate und airspeed.
OHNE Zusammenhang mit dem Lear 24 crash in Denmark.
Happy Landings,
Guido
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Die Polizei auf Bornholm hat nun einen Haftantrag gegen den Piloten gestellt, wegen Gefährdung anderer durch Fliegen ohne die notwendige Berechtigungen/Kenntnisse, und wegen versuchten Betrug in Verbindung mit der Bezahlung von einer Betankung bei einem früheren Aufenthalt auf Bornholm.
Nur zur Info und ohne Wertung von: https://www.fyens.dk/article/2159783:Indland-Fyn--Politi--Pilot-paa-ulykkesfly-skal-faengsles
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O O......
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Ohne Pilotenschein auf einen Platz zu fliegen, auf dem ich noch 30.000 USD Schulden nach Benutzung einer nicht gedeckten Kreditkarte habe, erscheint mir aber sehr abenteuerlich... Fast ein bisschen zu abenteuerlich. So bescheuert ist doch keiner, oder (Ingo, Walter und Max natürlich ausgenommen)?
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Nicht 30.000 USD sondern 30.000 DKK (= ca. 4.000 €). Entspricht eher einer Tankfüllung.
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Der Artikel auf der dänischen Website erhebt ziemlich schwere Vorwürfe. Ich will hoffen, dass das alles entkräftet werden kann. Wenn auch nur die Hälfte davon wahr wäre, wäre es ein gefundenes Fressen für die Gegner der allgemeinen Luftfahrt.
Aber unabhängig von diesem konkreten Fall frage ich mich, wie die Community sich verhält, wenn man ein Angebot für einen "aufregenden" Mitflug erhält. Wir waren wahrscheinlich alle schonmal in einer ähnlichen Situation, ein Pilotenkollege, mehr oder weniger gut bekannt, bietet einen Mitflug an. Gründe hin oder her, "Kostenbeteiligung" mal außen vor. Wenn es ein ungewöhnliches Fluggerät ist, sagt wohl kaum einer Nein. Aber hat sich jemand jemals Lizenzen zeigen lassen oder gar die Bordpapiere kontrolliert? Ich wäre jedenfalls nicht auf die Idee gekommen...
Mal ein hypothetisches Konstrukt:
Flugzeug SPA, "Pilot" auf dem linken Sitz hat zwar eine Lizenz, aber keine gültige Berechtigung, Pilot auf dem rechten Sitz ist FI und hat die gültige Berechtigung für das Flugzeug, weiß aber nicht, dass der links gar nicht die Voraussetzungen für PIC hat, weil er sich einfach nur daneben gesetzt hat. Es kommt zum Crash wegen Spritmangels, was als grobe Fahrlässigkeit und Verschulden des PIC gewertet werden kann. Die Versicherung zahlt nicht. Und jetzt? Ist der FI trotz Unwissens PIC für diesen Flug und hat den Schaden "an der Backe"?
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Der Pilot in Command ist dafuer verantwortlich (bei privaten Fluegen). Und dieser ist im Flugplan angegeben.
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...oder du willst als PPL-Pilot spaßeshalber mal den UL-Schein machen und stellst fest, daß der UL-Lehrer eine fliegerisch eine atemberaubende Niete ist und u.a. bei einer Überziehübung sich einspreitzt, in Panik brüllt und zur Rakete greifen will. Ich persönlich steige nur noch zu Leuten ein, die ich halbwegs kenne.
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Na das ist ja mal ein dicker Hund: Keine Lizenz, CoA seit 7 Jahren abgelaufen, Flugzeug vor 3 Jahren abgemeldet, Minimum Crew nicht an Bord, die Tanks trocken wie ein Martini...
Aber hat sich jemand jemals Lizenzen zeigen lassen oder gar die Bordpapiere kontrolliert? Ich wäre jedenfalls nicht auf die Idee gekommen...
Ich auch nicht, das werde ich in Zukunft ändern.
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