Die teutsche Unterthanen-Krux an der Sache ist ja, dass Part NCO.OP.135 mit angelsächsischem Bedacht die Formulierung "all available meteorological information appropriate to the intended flight" gewählt hat und eben nicht (über)definiert, was exakt darunter zu verstehen ist (weil das auf der Ebene international mit den heutigen Strukturen auch gar nicht ginge).
Die im deutschen Denken im vorauseilenden Gehorsam eingebrannte Gerichtslogik auf der abstrakten Annahme eines menschenunabhängigen Buchgesetzes mit ihrem lediglich "Regeln gegen Realität" legen, könnte einem im Zweifelsfall also einen Strick daraus drehen, sollte es irgendetwas relevantes gegeben haben, was man übersehen, nicht gekannt oder nicht angeschaut hat.
Der aufgeprägten übermässigen Angstkultur gegen mögliche Risiken lässt sich in Deutschland (weil das Problem wohl eher lokal betont wird) bei einem vielleicht irgendwann mal stattfindenden entsprechenden RampCheck begegnen = indem man dem RampChecker einfach antwortet mit "ich habe meine Flugwetterplanung mit meinem DWD Abo gemacht". Für mich ist das DWD Abo ein einfaches Mittel einer möglicherweise auch empfunden profilneurotisch angehauchten Belehrung "Portal XY kann man dafür aber nicht verwenden" präventiv zu begegnen und es hat den Vorteil, dass ich mich um keine weitere Dokumentation kümmern muss. Dass ich natürlich einen ganzen Strauss anderer Wetterinformationsquellen benutze, ist für den Check dann auch meist nicht relevant.
Zum Thema "kommt das vor beim RampCheck", kann ich nur berichten, Ja. Bei den weit überwiegenden RampChecks, bei denen es primär um die Papierlage eines Flugzeugs oder des Piloten geht, nach meiner Erfahrung tatsächlich eher nicht. Hat man allerdings einen Check im Nachgang eines Fluges bei dem ein Passagierausstieg bemerkt wurde und Dinge wie die 90-Tage-Regelung zur Abfrage kommen, kann die Frage nach der Wettervorbereitung schon mal kommen und ich habe den Eindruck dass wird wie das berühmt-berüchtigte Kontrollieren des Warndreieck und Verbandskasten im Strassenverkehr, wennn man halt sonst nix gefunden hat, gehandhabt.
Fazit: Für meine Seelenruhe sind die 79,50 Euro für das jährliche DWD Abo angemessen ausgegeben und Nein, ich kenne auch keine preiswerte Alternativ-Quelle.
*Disclaimer: Wer irgendwelche Gesellschaftskritik oder Sarkasmus/Zynismus findet, darf sie kommentarlos behalten*