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2. Mai 2022: Von Ernst-Peter Nawothnig an Johannes König Bewertung: +7.00 [7]

Ich denke man muss dieses Thema im gesellschftlichen Zusammenhang sehen. Wir lesen und hören doch in zunehmender Frequenz von allen möglichen Verbänden und selbst berufenen Fachleuten die Forderung, ältere Autofahrer regelmäßig nachzuprüfen und zu grounden wenn sich Defizite an Reaktion und Auffassungsgabe zeigen. Erst recht wenn später auch noch körperliche Einschränkungen hinzu kommen. Sowas zeigt sich natürlich wenn man danach sucht, und das lässt der weit verbreiteten deutschen Beamtenmentalität keine Ruhe. Ein Risiko neutral bewerten und bewusst in kauf nehmen gilt in unserer total verrechtlichten Alltagsunkultur als nicht hinnehmbar, es muss ausgemerzt werden. Um bei den Autofahrern zu bleiben: Die eifrigen Gutmenschen und Volksschützer kommen gar nicht auf den Gedanken, die meist harmlosen Blechschäden der Alten gegen deren Verlust an Lebensqualität plus den gar nicht zu leistenden Betreuungsmehraufwand abzuwägen, wenn man Millionen alte Autofahrer "sediert". Sie kommen auch nicht auf die Idee, dass man altersabgestuft Nachtfahrten, Autobahnfahrten und Fernfahrten über XX km vom Wohnort ausschließen könnte. Sie haben auch noch nie davon gehört, dass die meisten Autofahrer ihre Defizite kennen und solche Risiken vermeiden. Nein, es muss geregelt werden, die Leute sind auszusortieren, Aufwand und Kollateralschäden zählen nicht.

Diese rigorose Geisteshaltung trifft nun auf die Tatsache, dass in unserer Kleinfliegerei rein demografiebedingt die Altersunfälle zunehmen. Ich behaupte in den letzten 10 Jahren stark steigend, aber das ist eine gefühlte Aussage ohne statistischen Beleg. Man muss sich also nicht wundern, dass solche Forderungen aufkommen, und die aus dem BWLV wird nicht die letzte sein.

In meinen 14 Jahren als Flugleiter habe ich einige Kandidaten erlebt .... aber der Vereinsvorstand hat niemandem Vereinsmaschinen verweigert. Mit dem berechtigten Argument, dass auch viele Jüngere kaum besser fliegen. Vereins-Charter setzt nun voraus, dass man alle 60 Tage geflogen ist und über 90 Tage am Boden erst ein Checkflug mit Fluglehrer erfolgen muss. Das funktioniert ausreichend.

Bleiben einige problematische Privateigner. Eigentlich müsste man sagen, es ist ihre Privatsache wenn sie verunglücken. Drittschäden kommen fast nie vor -- aber um ihre Passagiere ist es doch schade, oder? Mir fällt keine praktikable Lösung ein.


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