Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Juni
Belgien: Das schleichende Avgas-Verbot beginnt
EASA Part-IS: Geschenk an die Consultingbranche
Cockpithelligkeit – Nerd-Edition!
Turbinenkunde: Warum so durstig?
Zehn Jahre Wartungsstau
Ein intaktes Flugzeug wird zum Absturz gebracht
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

2. Juni 2020: Von Nicolas Nickisch an Ingo-Julian Rösch Bewertung: +1.00 [1]

Um da mal einzuhaken eine schon mehrfach erlebte Situation:

Der Plan war, direkt bei Öffnung des Platzes um X+5 Minuten von einem Info-Platz zu starten.

Ich stehe also auf dem Vorfeld, als kurz nach X die Flugleitung (man beachte gender-neutral) das Gelände betritt, im Tower verschwindet.

Nach kurzem Warten - kein Funkkontakt. Stattdessen sehe ich die Flugleitung mit dem Dienstfahrzeug offenbar in dringenden Dienstgeschäften dem Horizont entgegeneilen. Funkkontakt negativ.

Der Start erfolgt dann letztlich nicht X+5, sondern X+20. Ärgerlich.

Da das ganze mir mehrfach passiert ist, erlaube ich mir die Frage was tun? Starten oder Warten ?

- Der Platz ist lt. AiP ab X offen

- Die Flugleitung ist erkennbar anwesend - wir hatten schon gesagt, dass das nicht zwingend der Tower sein muss

- Am Info-Platz kann mir die Flugleitung nur im AUgenblick höchster Not und zur Abwendung vpn Gefahren Anweisungen geben.

Das wurde m.W. ja in Aschaffenburg vor einigen Jahren demonstriert. ich nehme an, in diesem Falle erschallt im Funk ein Fanfarenchor und das Firmament verfärbt sich blutrot. Wie ist die Geschichte in Aschaffenburg letztlich eigentlich ausgegangen?

Mit den Kompetenzen der Flugleitung dürfte sich auch an sich diese Zustimmung des Platzbetreibers pro Einzel-Start erledigen.

Formla würde ich sagen, ich darf starten auch wenn die Flugleitung nicht im Tower ist und auch keine Handgurke dabei hat

2. Juni 2020: Von Carmine B. an Nicolas Nickisch Bewertung: +0.33 [1]

Ich kann nur für meinen Heimatplatz sprechen. Ich würde zumindest einmal mit dem Flieger die gesamte Bahn abrollen, um Hindernisse und FOD Risiken auszuschliessen, dann starten.

Wenn offen, dann offen.

Gruß,

Carmine

2. Juni 2020: Von Ingo-Julian Rösch an Nicolas Nickisch Bewertung: +2.00 [2]

@Nicolas

Auf dei Anwesenheit des Flugleiters kommt es nach dem Wortlaut des Gesetzes nicht an und es gibt ja Plätze auf denen ohne Flugleiter geflogen werden darf. Vor dem Start sind die Angaben nach § 23 Abs. 1 Nr. 3 LuftVO zu machen. Dies kann per Funk oder auch persönlich geschehen, wobei gemß Abs. 2 die Flugleitung (oder andere, vgl. Gesetz) darauf auch verzichten könntne. Dies wäre sogar konkludent, also durch schlüssiges Handlen denkbar. Je mehr man sich auf konkludentes Handeln beruft, um so schwerer kann es aber mit dem jeweligen Beweis werden.

Bezüglich dem LuftVG würde ich hier jetzt grundsätzlich kein Problem sehen. Der Jurist muss aber ex ante, also vorausschauend immer den sichersten Weg beraten, sprich wenn Du mich für die Zukunft fragst, dann würde ich eine eindeutige Klärung mit dem Flugleiter herbeiführen, mithin ihn zumindest ansprechen und dann starten.

Wenn das Kind ex post in den Brunnen gefallen sind und unter Umständen jemand meint, es müsse sich nun künstlich aufplustern (teils nur wegen derartiger Leute werden manche Dinge überhaupt erst problematisch, die sonst in der Regel einfach pragmatisch geregelt würden, was aber kein Aufruf zum Missbrauch von Freiheiten sein soll) dann könnte man gut argumentieren, dass das alles rechtlich einwandfrei gewesen ist.

Ob dann - und damit ist dann das rechtstheroetische am Ende - der Flugleiter im Dienstfahrzeug als Zeuge plötzlich eine Erinnerung hat, er habe Dir noch zugerufen, der Platz sei noch nicht offen, ob ein verhinderter Luftfahrtminister in Spe meint, er müsse hier die fliegerische Ausreisekontrolle alleine führen und ob dann ein Richter (den Anschein hatte es beim Fall in Aschaffenburg wobei cih die Akte nicht im Detail kenne) sich gar nicht vorstellen kann, wie ohne einen "Lotsen am Tower" vom Flugplatz Hinterdupfing ein sicherer Start möglich sein soll, dies sind alles Dinge, die man erst im Laufe eines Verfahrens sehen würde und deren Folgen niemand seriös abschätzen kann..

Rein nach dem Wortlaut der Norm dürftest Du starten, wenn der Platz offen ist. DIe Bekanntgabe nach § 23 LuftVO ist insoweit eigentständig, wäre aber ebenso zu erfüllen, wenn man nicht eine andere Ordnungswidrigkeit begehen will. Mit dem Start hat dies aber erst einmal nichts zu tun.

3. Juni 2020: Von Nicolas Nickisch an Ingo-Julian Rösch

Danke. Sehr präzise Ausführungen.

An sich wäre ich schon zufrieden, wenn die Flugleitung um X tatsächlich da ist, antwortet und gut ist.

3. Juni 2020: Von Chris _____ an Nicolas Nickisch Bewertung: +1.00 [1]

Ich lese gerade die ausgezeichnete Webseite von Philipp Tiemann "Fliegen in Italien". Und dort steht:

"wenn man die Brennerroute VFR-typisch recht niedrig fliegt, hat man meist keine Chance (so wie streng genommen in der AIP gefordert), nach dem Grenzüberflug bei Padova FIS Meldung abzugeben. Man sollte sich dabei keine großen Sorgen machen. Es hat meines Wissens im Nachhinein damit noch nie Probleme gegeben. Wie auch? Schließlich hat man es ja versucht, aber es war kein Kontakt möglich und das weiß man bei der Flugsicherung."

Die Italiener sind halt cooler....


5 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.28.22
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang