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1. Dezember 2016: Von Alexander Callidus an Wolfgang Winkler

Es wäre interessant, ob die dort erstellten Produkte nicht auch in einem "frei verfügbar"-Modell dem Rest der Welt zur Verfügung gestellt werden könnten. In der Hoffnung natürlich, dass Dein Unternehmen, welches seine Produkte und Dienstleistungen gegen Entgelt anbietet (= verwerflich), möglichst bald vom Markt verschwinden möge.

Fast jedes Unternehmen hat den Untenehmenszweck, sich selbst zu nützen. Muß mich das kümmern?

1. Dezember 2016: Von Malte Höltken an Alexander Callidus Bewertung: +7.00 [7]

Fast jedes Unternehmen hat den Zweck den Lebensunterhalt der Unternehmer, Angestellten und deren Familien zu sichern. Ja, das sollte uns kümmern.

Wikipedia und Linux bestehen aus Leistungen, die aus Enthusiasmus zur Verfügung gestellt werden, ähnlich wie die Segelflugschulung und Jugendarbeit in vielen Vereinen. Das Angebot kann man nutzen, aber nicht einfordern. Ich habe kein Recht zu verlangen, Deine Arbeitsleistung kostenlos zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wenn Du sie freiwillig gibst ist es etwas anderes.

Da es offensichtlich freie Kartenabieter gibt, kann man diese ja nutzen, wenn man möchte. Zu fordern, daß daher jeder seine Daten, Wissen oder Arbeitsleistung - so stupide sie auch sein mag - kostenlos zur Verfügung zu stellen hat und überdies zu hoffen, daß die Anbieter und Aufbereiter dieser Leistungen darüber insolvent gehen sollen - mit allen sozialen Aspekten des Arbeitsplatzverlustes - halte ich für ziemlich unverschämt. Das nämlich ist im Grunde der Wunsch nach Enteignung und Kastration von Grundrechten.

1. Dezember 2016: Von Achim H. an Malte Höltken

Man muss von niemandem etwas fordern, Malte, denn wir leben in einer Marktwirtschaft und freien Gesellschaft. Nichtsdestotrotz kann man Überlegungen über die generelle Entwicklung des Marktes anstellen und da zeichnen sich nun mal deutliche Trends ab.

Volkswirtschaftlich ist es nicht sonderlich sinnvoll, wenn 10 Anbieter unabhängig voneinander freie Daten (AIPs) abtippen, korrigieren und pflegen und dann meinen, sie hätten jeweils ein wertvolles Wirtschaftsgut geschaffen. Das einzige was jeder von denen geschafft hat, ist eine künstliche Eintrittshürde in den Markt überwunden zu haben.

Die wissensbasierte Ökonomie hat andere Gesetzmäßigkeiten, Mercedes & Co sind dagegen geschützt, dass jemand Autos produziert und verschenkt (auch wenn Tesla das praktisch tut). Nach dem alten Spruch, dass wir Zwerge sind, die auf den Schultern von Riesen stehen, erlaubt dies verstärkte Innovation und deutlich höhere Returns. Kann man doof finden (ein mir bekannter ehemals größter Telefonbuchunternehmer sah das so).

Der größte Ökonom aller Zeiten (Selbstdarstellung, die ich nicht bezweifle) prägte den Begriff der "Schöpferischen Zerstörung" als Definition des Unternehmertums.

1. Dezember 2016: Von Alexander Callidus an Malte Höltken

Ich weiß nicht, wem Deine Replik gilt. Es gibt sehr viele Unternehmer, die den Sinn ihrer Tätigkeit nicht nur im Eigennutz, sondern (auch) in einer Funktion für Beschäftigte und sogar die Allgemeinheit sehen, ja. Dies ist aber keine notwendige Bedingung für / Definition eines Unternehmens. Dies wäre eine romantische Verklärung unseres Wirtschaftssystems.

Hat jemand die Forderung erhoben, Jeppesen oder werimmer solle seine Leistungen kostenlos zur Verfügung stellen und sehenden Auges insolvent gehen? Wenn aber nun bisher kostenpflichtige (Dienst)leistungen jetzt legal kostenlos oder viel billiger oder besser zur Verfügung stehen, müssen sich eben bisherige Anbieter ein neues Geschäftsfeld suchen. Das gilt für den Brockhaus, die Schriftsetzer, die Druckvorstufe, die Hersteller von Telefonzellen ebenso wie für die Deutsche Foto-, Rundfunk- und Fernsehindustrie. Auch das ist die Definition unseres Wirtschaftssystem.

Volkswirtschaftlich aber ist eine kostenlose oder sehr preiswerte Ressource auch dann für die Gesamtheit besser, wenn man die Leute berücksichtigt, die von einem höheren Preis profitieren würden. Dann wäre es sinnvoll, für die verbleibende, weiterhin erforderliche Dienstleistung zu bezahlen.

Wenn ich die ELektrogeräte für die Küche selbst über Kistenschieber besorge, spare ich ca 35-45%. Von diesen mehreren Tausend Euro gebe ich gerne dem Küchenbauer was ab für eine schönere Küche, sogfältigere Arbeit und einen nicht zu knapp bemessenen Lohn.

1. Dezember 2016: Von Malte Höltken an Alexander Callidus Bewertung: +3.00 [3]

Achim, die kreative Zerstörung ist ja nur die Beschreibung eines "natürlich" ablaufenden Prozesses und wenn am Ende diesen Prozesses steht, daß die Daten ausschließlich frei verfügbar sind, dann wird sich das automatisch ergeben, eine Pflicht die Produkte ausgleichsfrei zur Verfügung zu stellen - so wie Jacob es propagiert - braucht es dabei nicht. Auch auf Basis des Wandels können sich neue Geschäftsideen entwickeln und teilweise neben alten bestehen. Oder sie setzen sich eben nicht durch.

Volkswirtschaftlich bin ich mir überdies nicht sicher, ob ein Mangel an Wettbewerb, auch wenn die Produkte sich nur in der Farbe unterscheiden und ansonsten die gleiche Qualität liefern, wirklich sinnvoller ist als ein Gesunder Wettbewerb der Technologie fördert, ob nun durch Aufteilung des Markes im Wettbewerb oder Neuerschließung eines Markes durch neue Wettbewerber.

Alexander, der erste Satz galt Dir, der Rest war ein allgemeiner Beitrag zur Diskussion. Natürlich gibt es auch (öffentliche) Unternehmungen für die das nicht gilt, aber auch hier ist das Unternehmen nicht selbstzweck. Die Kritik von Wolfgang bezog sich allerdings eindeutig auf die Forderung, Daten und Leistungen müssten ohne Gegenleistung zur Verfügung gestellt werden, und daß Firmen oder Organisationen die neben der kostenlosen herausgabe von Leistungen dies nicht tun würden besser nicht existierten. Das hat auch nix mit Romantisierung von Unternehmertum zu tun, sondern damit, daß die meisten Unternehmer sehr wohl um ihre Verantwortung wissen und dementsprechend handeln und oft bereit sind das Unternehmen zu wandeln wenn es notwendig wird. Ich persönlich kenne kein einziges Unternehmen, das zum reinen Selbstzweck aufgestellt ist.

Hat jemand die Forderung erhoben, Jeppesen oder werimmer solle seine Leistungen kostenlos zur Verfügung stellen und sehenden Auges insolvent gehen?

Ja, im ersten Beitrag schreibt Jacob:

Bleibt nur zu hoffen, dass es diesbezüglich auch bald kostenfreie Anflugkarten gibt und kommerzielle Anbieter wie Jeppesen, RogersData usw bald der Vergangenheit angehören.

Wenn sich wirklich eine gleichwertige günstige Möglichkeit ergibt, ja, dann muß ein Unternehmen seine Geschäftsmodelle überdenken. Aber bisher habe ich da kaum gleichwertige günstige Lösungen gefunden. Das was Du in der Anschaffung von Linux sparst legst Du für Einrichtung und Service drauf. Das, was Du bei der Nutzung von OpenOffice sparst gibst Du durch Kompatibilitätsprobleme wieder aus. Gerade bei Software sind die initialkosten - ähnlich wie beim Flugzeug - nur ein Teil der Investition. Das, was Du dadurch sparst daß Du Elektrogeräte von der Ladefläche kaufst gibst Du durch mangelhafte Gewärleistung oder Installation wieder aus.

Ein Produkt oder eine Dienstleistung möglichst billig anzuschaffen ist nicht immer der optimale Weg. Letztlich kranken an dieser Maxime so viele öffentliche Investitionen und Projekte. Unterm Strich ist der "Billige Jacob" nämlich oft die teurere Variante.

Aber das ist alles nicht der eigentliche Punkt. Niemand verbietet es, Daten kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Nur die Befürworter der "Freien Information und freien Kunst" verlangen, daß dies jeder mache - egal ob bei Karten, Wetterservive, Musik, Software oder Forschung. Und genau das nimmt dem Leistungserbringer die Wahl seine Leistung auch zu verkaufen. Darum geht es.

1. Dezember 2016: Von Stephan Schwab an Malte Höltken Bewertung: +1.00 [1]

Nur die Befürworter der "Freien Information und freien Kunst" verlangen, daß dies jeder mache - egal ob bei Karten, Wetterservive, Musik, Software oder Forschung. Und genau das nimmt dem Leistungserbringer die Wahl seine Leistung auch zu verkaufen. Darum geht es.

Nicht jeder Mensch / Unternehmen soll das tun.

Es geht eher darum, daß Grundlagen frei verfügbar sein sollen. Es wird dann ein Wettbewerb um die bestmögliche, angenehmenste, schönste, etc. Nutzung dieser Grundlagen möglich und das führt oft zu einer Fortentwicklung von irgendwas.

Warum sollte jemand der Besitzer eines Anflug-Designs sein? Die Höhen der Hindernisse und das Bodenprofil gehören ja auch keinem - oder?

Warum sollte man für die Benutzung eines Instrumentenanfluges bezahlen und dann aus Kostengründen nach Sicht anfliegen? Das Prinzip für alles und jedes immer die Nutzer direkt an den Kosten zu beteiligen hat Grenzen und führt meist zu Kosten, die man ohne diese Idee nicht hätte.

Wie wäre es mit Hotelparkplätzen als Beispiel? Die sind teuer, weil natürlich die Kosten für die Schrankenanlage und das Abrechnungssystem zu bezahlen sind. Und warum? Damit andere Leute den Hotelparkplatz nicht nutzen. Es gibt andere Lösungen. Aber das mit der Schrankenanlage ist ja so schön einfach...

In USA gibt es ein nettes Prinzip, welches auch woanders Anwendung finden sollte. Wenn etwas mit öffentlichen Geldern finanziert wurde, dann muß es frei verfügbar sein. Das hat dann auch zur Folge, daß die US-Bürger mit ihren Steuern und Abgaben nützliche Dinge für die gesamte Welt bezahlen. So kommen wir in Europa dann z.B. in den Genuß von Wettervorhersagen (GFS) für Europa, die in USA gerechnet wurden.

1. Dezember 2016: Von Alexander Callidus an Malte Höltken

Wir können sicher hier keine sinnvolle politische Diskussion führen. Aber: die Forderung war eben gerade nicht, dass Jeppesen ihre leistungen kostenlos zur Verfügung stellt. Sondern, dass Jeppesen überflüssig werde, da die Zugrundeliegenden Daten kostenlos seien.

Deine konkreten Beispiele: glaub' es: meine Küche ist mit installierten Geräten ein paar tausend Euro billiger als aus einer Hand. Dafür Recherche- und Bestellaufwand 2-3 Stunden plus Installationskosten gibt einen selbst für mich sehr guten Netto-Stundenlohn.

Das Argument der höheren/ausgeglichenen TCO von Linux finde ich eher zufällig. Linux ist ein Werkzeug wie jedes andere auch, eines aber mit Sicherheit: einfacher einzurichten.


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