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20. September 2017: Von Chris _____ an Rolf _PA46 Bewertung: +5.00 [5]

Hallo zusammen,

ich hole diesen alten Thread kurz wieder hoch, um mich bei denen zu bedanken, die (in diesem und anderen Threads) ihre Tipps gegeben haben. Meine Umschreibung des US-PPL inkl. IFR auf den europäischen hat geklappt, und ich kann immer noch sagen, dass ich nie eine Flugschule besucht habe (weder USA noch hier) - nichts gegen Flugschulen, das war einfach mein Weg. Auch habe ich keinerlei schriftliches Material gekauft - eine kopierte Liste der Theoriefragen, zwei Fluglehrer, dieses Forum und "good old Google", also insbesondere die SERA/Part NCO-Seiten waren meine einzigen Quellen.

Was habe ich gelernt? Viel, allerdings wenig was das Fliegen betrifft, mehr was die Bürokratie in D betrifft.

Der Aufwand (Zeit+Geld) ist gewaltig und in dieser Höhe dem Zweck (privat ein wenig rumfliegen) nicht angemessen. Die vorhandene US-Berechtigung nimmt einem eigentlich nur die Pflicht, Flugschulstunden (Theorie+Praxis) nachzuweisen, und reduziert die Zahl der Theorie-Prüfungsfächer. Nichts vom ganzen Rest wird einem geschenkt. Am ärgerlichsten ist das beim Medical und Englischtest, am teuersten ist das bei den Prüfungsflügen.

ZÜP, Englischtest, US-Verifikation, Flensburg, Medical (Hausarzt+Augenarzt), BFR/IPC, Theorieprüfung, zwei Prüfungsflüge (VFR+IFR), Korrespondenz mit Landesbehörde und LBA. Alles davon kostet, nicht alles leuchtet ein (ich habe ein Physikstudium, in USA gelebt und studiert, Flugschein + IFR dort gemacht, für eine US-Firma gearbeitet, aber muss einen Englischtest machen - hallo? Ich habe ein US-Medical, warum zum Geier reicht das nicht für einen EASA-Schein?).

Am meisten kostete die Eingewöhnung auf die Flugzeuge, mit denen ich die Prüfungsflüge gemacht habe. Da man D-reg. nur auf einem Schulungsflugzeug mit Fluglehrer als "Schüler" üben kann und mir der Zugang zu einem N-reg. Flugzeug im Einzugsbereich meiner Landesbehörde fehlte, musste ich extra dafür in einen Club eintreten und mich auf die dortige CAMO-gewartete C172 mit ihrer etwas speziellen Avionikanordnung eingewöhnen. Der Club ist allerdings regional zu weit entfernt, als dass mein Verbleib dort sinnvoll wäre, also hat dieser Umstand hohe Einmal-Zusatzkosten verursacht. Die IFR-Prüfung habe ich dann auf einem N-reg. Flieger gemacht (Danke Bernhard!), den ich auch in Zukunft fliegen will (so ich darf) und der von der Entfernung her gut gelegen ist (aber eben in einem anderen Bundesland). Gut, ich war auch ein wenig "eingerostet" und mir dessen bewusst, so dass ich etwas mehr Training in Anspruch genommen habe (was sicher auch sinnvoll war und mir natürlich die Fliegerei in D und EU näher gebracht hat).

All das (Eingewöhnung auf zwei Flugzeuge für zwei Checkflüge) und der Umstand, dass beide Prüfungen (VFR+IFR) wetter-, wartungs- und terminbedingt mehrfach verschoben wurden, führten zu relativ vielen Trainings-Flugstunden vor den eigentlichen Prüfungsflügen, die dann überraschend harmlos waren.

Die Gesamtkosten sind sicher interessant für mögliche andere Piloten in der gleichen Situation, also will ich das mal grob abschätzen.

Rund 15 Flugstunden spezifisch für die Eingewöhnung in die Flieger, das deutsche System (FIS/Radar usw) und die konkrete Prüfungsvorbereitung sowie -flüge. Zuzüglich entsprechenden Nebenkosten wie Clubaufnahmegebühr usw. kamen da sicher ca. 3500 EUR zusammen.

BFR/IPC, Medicals, Englischtest, Behördengebühren, Prüfergebühren usw - ich hab's nicht im einzelnen aufgelistet (auf Wunsch mache ich das noch), aber es kamen sicher nochmal 2000 EUR dazu.

Billig isses also nicht. Und das ist schade, denn so begrenzt es die Zahl der Flieger doch sehr stark.

Und ich habe nun leider die Situation, dass ich (wie ihr alle hier) Stunden sammeln und dokumentieren, regelmäßige Nachchecks machen muss usw. (Nur wer's nicht weiß: in USA muss man das nicht, und die fliegen kein bisschen weniger sicher! - bei denen wird das durch sinnvolle Currency Requirements abgefangen).

Was würde ich bei Wiederholung jetzt anders machen? Ich würde stärker auf den N-reg. Flieger setzen und notfalls ein wenig suchen, um die Landesbehörde zu einem Prüfer zu motivieren, mit dem ich darüber reden kann, den VFR-Prüfungsflug auf N-reg im anderen Bundesland zu machen. Oder notfalls den Flieger für die Prüfung hochfliegen. Meine Eingewöhnung auf ZWEI Fliegern hat die Kosten nämlich deutlich nach oben getrieben.

Zweites Fazit: wer es sich leisten kann und will, gleich einen N-reg Flieger kaufen und mit dem so lange per FAA-PPL fliegen, wie es irgendwie geht. (ich habe das nicht getan, u.a. weil ich den Flieger per heute nicht wirtschaftlich auslasten könnte, Charter ist für mich bei allen Nachteilen aktuell noch deutlich billiger).

Also nochmal dankeschön!

C


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