Hallo Tobias,
bei der Geschwindigkeit, in der du das durchgezogen hast, könnte man wirklich neidisch werden.
Ich hatte auch den Hinweis bekommen, "in maximal drei Wochen bist du da durch".
Ich habe dann mit "Reserver" 5 Wochen geplant und bin nach 5 Wochen "ohne" abgereist.
Folgende Dinge sollte man im Auge behalten.
1. TSA Fingerprinting
Du darfst nich frühler Anfangen, bevor du deinen Aufenthaltsstatus bestätigt bekommst. Das kann nach Ankunft 3-4 Tage dauern.
2. Theorieprüfung
Du kommst ja nach Flug ziemlich übermüdet an, 2 Tage Jetlag Umstellung ist eine Gute Idee, bevor man die Prüfung schreibt (muß nicht!)
3. Sprechfunk in Florida
Ich habe erlebt, dass alle Deutschen, die ich getroffen habe, wie ich selbst auch Schwierigkeiten beim Sprechfunk haben. Die Phrasologie wird nicht eingehalten, es wird alles brutal abgekürzt, es gibt einen Florida Dialekt, an den man sich gewöhnen muß. Die Frequenz ist immer brechend voll. (Hört mal selbst rein: lieveatc.net KSGJ Tower Approach). Die Geduld der Controller ist sehr begrenzt. Ich habe erlebt, dass eine Startfreigabe komplett zurückgenommen wurde wegen Problemen beim Funk.
4. Approaches
Sehr oft bekommt man gar nicht die Approches, die man fliegen möchte, manchmal nur einen. Dann hat man gleich eine Menge Zeit verloren. Am Wochenende besonders schlimm, weil alles voll ist. Man steht sehr oft ca. 15 Minuten in der Schlange, bevor man überhaupt starten kann. (Ein bekannter hat deshalb seine ganzen Stunden in der Nacht gemacht).
5. Wetter
For 2 Wochen gab es Thunderstorms, da ging 4 Tage gar nichts, selbt IFR nicht. Die Fluglehrer empfehlen dann sehr stark nicht zu starten (Risk Management)
6. Prüfer
Man kann generell keine Prüfer mehr auf Termin bestellen z.B., bevor man nicht von der Flugschule als prüfungsreif abgezeichnet wurde, da immer zuviele Prüfungstermine doch nicht wahrgenommen wurden. Es kann dann schon mal 1 Woche vor oder zurück gehen, wenn man einen Termin möchte.
7. IFR Mindestzeiten
Es gibt grundsätlich 2 Wege: Part61 und Part141. Part141 wurde von den Fluggesellschaften gefordert, es hat einen sehr strukturierten Lehrplan und weniger Pflichtstunden. In den Foren liest man jedoch, dass fast alle Part141 verlängern müssen.
Die meisten machen Part61 mit 40 Pflichtstunden IFR (unter der Haube oder IMC). In meinem Fall habe ich etwa 2/3 der Flugzeit IFR Stunden gehabt. 1/3 für Start Landungen Taxi etc. Dann benötigt man für die 40 Stunden etwa 60-70 PIC Stunden.
Die Mindeststunden sind aber wie beim PPL oft nicht ausreichend, durchschnittlich kommen so 10 nochmal drauf.
Bei der Prüfung muß man auch bei Wind die Holdings und approaches sauber fliegen (100 ft Höhe, 10° Heading, 10kt Speed ist die maximale Toleranz) Die Workload: Höhe ändern, gleichzeitig Heading ändern, gleichzeitig Funk, gleichzeitig GPS einstellen, ohne die Toleranzen zu verletzen ist möglich, erfordert aber schon sehr viel Routine und jeder entwickelt seinen Workflow.
3 Stunden IFR mit dem Six-Pack ohne Autopiloten, die Toleranzen zu halten, 4-5 approaches zu fliegen ist für den IFR Anfänger sehr anstrengend (war es für mich auf jeden Fall).
Dies sind meine ganz subjektiven Erfahrungen, die ich gerne mit Euche teilen möchte. Ich glaube mit einem optimalen Setup ist eine schnelle Lizenz möglich, dann muß aber ab der 1. Sekunde, wie Tobias es beschreibt, alles stimmen. Ich kann dir nur zu Deinen schnellen Erfolgen gratulieren!