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11. Oktober 2019: Von Chris B. K. an Chris _____

Ich finde das Video hier auch ganz interessant anzusehen:

--> https://www.youtube.com/watch?v=1mTwpplTnb4

Da haben sie gestandene vfr Piloten in den Simulator gesetzt und machen lassen in imc.

11. Oktober 2019: Von Mich.ael Brün.ing an Chris B. K. Bewertung: +5.00 [5]

Ein guter Beitrag. Danke!

Das Video zeigt - auch wenn die Stichprobe klein war - wie VFR-Piloten, die sogar teilweise Instrument-Flying-Training hatten ("Hood-Time") durchweg versagen, wenn es um das saubere Fliegen nach Instrumenten geht. Als FI in der PPL-Ausbildung (und auch FI IR) trainiere ich die Schüler zwar immer ein paar Stunden mit der Brille, bin mir aber sicher, dass das nach spätestens 2 Jahren nicht mehr funktionieren wird. Man muss das Fliegen nach dem Künstlichen Horizont immer wieder üben, sonst geht es schief.

Gerade das Fliegen von Kurven ist übrigens das große Problem. Viele sind auf den Kurskreisel und Höhenmesser fixiert, während sie das Querruder immer ein wenig in die Drehrichtung halten. Was passiert? Die Querlage erhöht sich immer mehr. Das kann man in dem Video auch fast jedesmal beobachten. Dann folgt das wilde Ziehen am Höhenruder, weil mit großer Querlage der Auftriebsanteil sinkt und schließlich bohren sie sich in den Boden oder machen den Luftzerleger.

Ich bin mir daher nicht sicher, ob das Schulen der IMC-Umkehrkurve der richtige Weg ist. Ich denke eher, man sollte es wieder aus dem Syllabus nehmen und stattdessen deutlicher die Leviten lesen, dass das VFR-Fliegen bei tiefer Bewölkung auch tödlich enden kann. Diejenigen ohne IR und/oder entsprechende Übung sollten auch im Luftraum G mindestens 1000ft vertikalen Abstand zu Wolken behalten, dann hat man noch genügend Sichereitsmarge auch gegenüber Fetzen, die sich nach unten aus den Wolken lösen. Wenn das nicht mehr gegeben ist, dann rechtzeitig in VMC umdrehen. Keiner muss in der Sicherheitmindesthöhe von unten an die Wolken heranfliegen. Das passiert nicht plötzlich, sondern ist vorhersehbar. Wenn jemand aber doch an das gesetzliche Minimum herangeht, dann sollte er auch sicher in der Lage sein, eine Situation zu beherrschen, in der das Minimum nicht mehr gegeben ist. Sprich: Nur wer IR hat, sollte auch "Marginal VFR" fliegen.

Nicht falsch verstehen, ich will keine schärferen Regeln, sondern nur eine deutlichere Erziehung und klare Richtlinien zur Selbsteinschätzung.

11. Oktober 2019: Von Flieger Max L.oitfelder an Chris B. K.

Interessantes Video. Es zeigt, dass man sich auch mit mehreren tausend Stunden VFR nicht sicherer fühlen darf.

11. Oktober 2019: Von Achim H. an Flieger Max L.oitfelder Bewertung: +1.00 [1]

Verblüffend das Video.

Ich konnte das nie nachvollziehen, da ich schon von der ersten Stunde an das Fliegen rein nach Instrumenten als sehr einfach empfunden habe. Man hat doch alles direkt vor Augen. Schwieriger war nur die Präzision und das Erledigen von verschiedenen Aufgaben zur selben Zeit. Vermutlich sind die Typen da unterschiedlich und man sollte sehr vorsichtig sein als VFR-Pilot...

11. Oktober 2019: Von Chris _____ an Achim H.

Ging mir wie Achim.

Mein IR-Instructor war etwas verblüfft, als das Fliegen in Wolken von der ersten Sekunde an problemlos klappte.

(im Gegensatz zum Landen lernen im PPL, das fiel mir anfangs schwer)

Aber jahrelanges Zocken stählt :-)

11. Oktober 2019: Von Joachim P. an Chris _____ Bewertung: +3.00 [3]

Ich habe erlebt, wie ein Prüfer den Ausbildungsleiter einer Flugschule zur Schnecke gemacht hat, weil der Kandidat beim Prüfungsflug gesagt hat, dass er den AP noch nie benutzt hat. Sein Argument: wie kann es die Flugschule wagen, den Flugschüler loszuschicken, ohne dass er alle im Flieger vorhandenen Ressourcen nutzen kann.... das kann lebensgefährlich sein.

11. Oktober 2019: Von Tobias Schnell an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +3.00 [3]

Keinesfalls sollte man das VFR-into-IMC-Szenario verharmlosen oder gar als "passiert halt"-Situation einstufen.

Auch ich schule regelmäßig VFR- und IFR-Schüler unter der Haube oder in IMC. Gerade in den letzten Wochen gab es hier viel schönes, freundliches, eisfreies, aber trotzdem solides IMC zum trainieren. Zugegeben, der Stressfaktor ist natürlich wesentlich (!) geringer als beim ungeplanten IMC-Encounter eines VFR-Piloten. Aber: Nur sehr selten kommt es vor, dass ein Schüler selbst in den ersten Stunden soweit die Kontrolle verliert, dass man tatsächlich eingreifen muss. Verbale Intervention ("nicht fixieren"), oder mal kurz drücken, um einen Level-bust zu verhindern - ja, aber eine Steilspirale recovern?

Ich denke deshalb schon, dass man das Instrument-Training im PPL-Syllabus behalten sollte. Wenn es richtig gemacht und vielleicht auch während der späteren Übungsfluge ab und zu refresht wird, ist das schon ein Tool, um im Fall des Falles die Panik zu mindern und sich die entscheidenen Sekunden Nachdenken zu nehmen, um zu entscheiden, was nun der richtige "course of action" ist.

Meiner Erfahrung nach tun sich Kandidaten (oder auch ich selbst!) in einem FNPT (keine Ahnung, wie es in so einem Redbird-Sim ist) übringens wesentlich schwerer als in einem realen (langsamen, stabilen) Trainingsflugzeug. Das Flugzeug liefert doch auch in IMC noch "cues" wie Fahrt- und Motorgeräusche, Ruderdrücke etc., die das Halten der Fluglage einfacher machen. Von daher würde ich diese Simulator-Videos für nur bedingt aussagefähig halten.

11. Oktober 2019: Von Chris _____ an Joachim P.

"Zur Schnecke machen" ist typisch deutsch und überflüssig, aber inhaltlich hat der Prüfer einen guten Punkt.

Natürlich sollte man alle Ressourcen nutzen. (es mag Ausnahmen geben, aber wenige)

Amelia Earhart ist - einer Theorie zufolge - verunglückt, weil sie sich mit einem Navigationsinstrument nicht richtig auskannte.

Hier ein Beispiel, welches fast sicher kontrovers gesehen wird: wenn mein Airspeed Indicator ausfällt, werd ich den Teufel tun und "nach Gefühl landen". Natürlich geht das im Prinzip, aber mit ungenauer Airspeed muss ich zwangsläufig schneller anfliegen und lange schweben, brauche also eine lange Bahn bzw. gehe auf meinem Heimatplatz (600m) gewisse Risiken ein. Und es ist m.E. nicht elegant zu übersehen, dass das GPS ja auch die Ground Speed anzeigt und man diese nutzen kann. Bei Windstille direkt, und bei Wind einfach mittels eines Vollkreises Windrichtung und -stärke abschätzen, dann überschlägig schätzen welche GS im Final Vref entspricht, und so anfliegen.

11. Oktober 2019: Von Karpa Lothar an Tobias Schnell Bewertung: +2.00 [2]

Bei solchen Übungen mit FI ist der Stress erheblich niedriger als alleine - fail safe sitzt ja nebenan (wenn ich ihm und seinen Fähigkeiten vertraue, was nicht selbstverständlich ist).

alleine kann die Belastungsgrenze schnell erreicht und überschritten werden - und dann sind Wahrnehmungen und Reaktionen eingeschränkt....

11. Oktober 2019: Von Tobias Schnell an Karpa Lothar Bewertung: +4.00 [4]

Bei solchen Übungen mit FI ist der Stress erheblich niedriger als alleine - fail safe sitzt ja nebenan (wenn ich ihm und seinen Fähigkeiten vertraue, was nicht selbstverständlich ist)

Genau das schrieb ich. Ist trotzdem IMHO kein Grund, das Rad auf die mir aus meiner eigenen Zeit als Flugschüler bekannte "Siehst Du die Wolke da drüben? Wenn Du da rein fliegst, bist Du tot"-Doktrin zur IMC-Unfallvermeidung zurückzudrehen.

Was ich für viel gefährlicher halte: Früher ist man daheim geblieben, weil man sich in schlechtem Wetter schlicht sehr leicht verflogen hat. Diesen Faktor kann man heute weitgehend ausschließen, und das senkt die Hemmschwelle bei manchen doch erheblich.

11. Oktober 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Chris B. K.

Ich habe jetzt auch 4G in der Pampa und konnte das Video sehen.

Interessant, und natürlich mit künstlichem Horizont realistischer als die Ilinois-Studie. Aber etwas mehr Darstellung, durch welches simulierte Wetter es da ging, wäre schon zur Einordnung hilfreich. Das Maß, in dem da im Film der Horizont binnen 1 Sekunde um 20 Grad sich verstellt, erscheint mir schon irgendwie unrealistisch - auf jeden Fall für den Flug durch Stratus oder auch Nimbostratus. Irgendwo wird von Windscherungen gesprochen...

Ich weiß nicht, wie "die Umkehrkurve" geschult wird. In meiner Ausbildung war es ein reines "Fliege unter der Haube verschiedene Banks und Kurse". Die "Lehrumkehrkurve" ist m.E. völlig unpraktisch und akademisch. Sie geht ja irgendwie so: "Fliege X Sekunden geradeaus, dann mache y Sekunden Standardbank nach links, dann x Sekunden Standardbank nach rechts". M.E. muss das in die Hose gehen. Erstens ist es viel zu kompliziert. Zweitens wird Otto Normalpilot sein Tablet vor sich haben. Und da sieht er, welchen Track er geflogen ist und kann ohne Malen nach Bank & Sekunden auf den Kurs zurückfinden. Drittens kann das Szenario "erst mal gerade aus" ja passen, kann aber auch extrem falsch sein. Ob im Fokus steht "Bloß erst mal Höhe gewinnen wegen Terrain im Allgemeinen", oder "vor Dir ist ein Berg, nichts wie beidrehen", oder ob geradeaus weiter die beste Antwort im Falschen ist, kann man m.E. nicht festlegen. (Wer jetzt "Geradeaus weiter" als "Immer noch nicht wahrhaben wollen: Geht nicht" versteht, nehme folgendes Beispiel: Du bist aus dem Bergland kommend in die Staubewölkung eingeflogen und hattest am Anfang noch den Tunnel zwischen den Wolken, der dann endet. Die Vorstellung nach dem IMC-Einflug, 2 Minuten später wieder an genau der gleichen Stelle zu sein, muss nicht bedeuten, dass es dann hier noch wolkenfrei ist. Was sicher noch da ist: Der Berg).

Kurzum: M.E. sollte es in der Schulung darum gehen, das "Warum nicht" zu vermitteln, aber zugleich möglichst viele Minuten Überleben in IMC zu ermöglichen. Und am besten ist daher m.E., darüber zu sprechen, wie Einflug in IMC geschieht, warum manche sagen: "Das muss niemandem passieren", und andere "das passiert unter den und den unglücklichen Umständen fast jedem", und was man daraus lernt.

14. Oktober 2019: Von M Schumacher an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Hi Georg,

Danke für den Link. Genau, mir waren da allerdings die Ergebnisse der Piloten hängen geblieben, die früher die Kontrolle verloren hatten und nicht der Durchschnittswert von 178 Sekunden. Aber war von mir dann natürlich eine unkorrekte Verkürzung.

Finde ich sehr spannend den verlinkten Artikel von der amerikanische AOPA von 2016. Im gleichen Jahr ist übrigens der Safety Letter der deutschen AOPA zur räumlicher Desorientierung erschienen, und da empfehlen sie auch noch die Umkehrkurve und nicht die 4C.

Die Umkehrkurve nach Einflug in IMC ist nicht das Teardrop-Verfahren was du beschreibst, sondern einfach 180 Grad zurück auf den Gegenkurs, was zwangsläufig zu einer seitlichen Abweichung der Grundkurse führt. Du hast da vollkommen Recht, Teardrop wäre viel zu komplex.

Ich kann die Ergebnisse im von Chris BK verlinkte Video sehr gut nachvollziehen. Bevor ich IR gemacht habe, war ich 28 Jahre nur VFR und dabei noch viel in Segelflugzeugen unterwegs, unter der Haube das letzte mal vor 22 Jahren beim CVFR. Ich musste mich unglaublich konzentrieren für das Instrumentenfliegen und wollte immer wieder meinem Gefühl folgen...


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