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Das neue Heft erscheint am 30. März
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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19. Mai 2019: Von Julian Koerpel an Hubert Eckl Bewertung: +8.00 [8]

Wenn ich mir das Video so ansehe, dann hat ATC mehr Entscheidungen getroffen bzw. zu diesen geführt als der Pilot selbst. Ich kenne den Piloten nicht, aber er scheint subjektiv eher nach dem Motto "schauen wir mal was kommt" zu agieren, anstelle sich vorzubereiten.

Aus der Ferne nur schwer zu beurteilen, aber ich hätte bei den zur Verfügung stehenden Tools erstmal geschaut, wie das Wetter auf der SID aussieht und diese nur akzeptiert wenn ich

a) sicher bin, dass das Wetter auf dieser SID kein Faktor ist

b) mit ATC besprochen habe und gecleared wurde, eine VFR Departure mit entsprechender Hindernis/Geländefreiheit zu fliegen.

Sorry, will den Piloten hier nicht angreifen, aber mir erscheint das als nicht sehr professionell - entspricht zumindest nicht meinen pers. Standards (bei 2200h total / 600 IFR)

"Lieber am Boden und träumen in der Luft zu sein, als in der Luft und zu wünschen am Boden zu sein"

Happy Landings,

Julian

19. Mai 2019: Von Sven Walter an Julian Koerpel Bewertung: +5.00 [5]

"Aus der Ferne nur schwer zu beurteilen, aber ich hätte bei den zur Verfügung stehenden Tools erstmal geschaut, wie das Wetter auf der SID aussieht und diese nur akzeptiert wenn ich

a) sicher bin, dass das Wetter auf dieser SID kein Faktor ist

b) mit ATC besprochen habe und gecleared wurde, eine VFR Departure mit entsprechender Hindernis/Geländefreiheit zu fliegen.

Sorry, will den Piloten hier nicht angreifen, aber mir erscheint das als nicht sehr professionell - entspricht zumindest nicht meinen pers. Standards (bei 2200h total / 600 IFR)"

Tja, wenn er wie er im Video erwähnt wohl keinen neuen FPL filen will, dann muss er mit dem arbeiten, was er lange, lange vorher eingereicht hat. Beim Gesamtplan geht's dann um einen Tankstopp im Balkan, Non-Schengen-Einreise, hochvariables konvektives Wetter. Bei einem kleineren Platz könnte man sicher kurz zu ATC persönlich gehen, aber hier? Reiner Tankstopp, zwischen den Systemen rein, was reinzieht ist großflächig und schlimmer, Maschine ist gut ausgerüstet, Skopje hat nicht soviele Flugbewegungen, Gewittern ausweichen ist nunmal das normalste von der Welt. Er hat Luft nach oben und Terrain dargestellt verfügbar (wobei ich wahrscheinlich viel früher rausgezoomt hätte auf dem G650, um "the big picture" latenter zu sehen, aber Zoomkomfort scheint so das invididuellste an Geschmack überhaupt im Cockpit zu sein, meiner Erfahrung nach).

@ Hubert: 360° mit Autopilot kann er garantiert mit heading bug ohne Probleme nachführen - nur reicht da eine Ablenkung durch ATC mit unbekannten Wegpunkten, und schon schafft er eine Fehlerquelle. Er ist VMC in dem Moment und büschn Handfliegen schadet ja nie. Orbit for altitude.

Mir ist das zuviel "armchair quarterbacking" oder "Monday morning quarterbacking". ATC ist vermutlich primär Steiggradienten von Airlinern gewohnt, aber Skopje hat 20% der Passagiere von EDDS, bin gerade zu faul, nach der Anzahl der Flugbewegungen weiter zu googeln als Wiki. Da sollte im Abflug bei Zellen in Platznähe in VMC ohne weitere Störung ein Abflug auf dem ursprünglichen Flugplan möglich sein.

19. Mai 2019: Von  an Sven Walter Bewertung: +3.00 [3]

Mir ist das, wie bereits angedeutet, komplett egal, wie andere ihre Flüge durchführen. Ist doch seine Sache. (Ich wäre nicht gestartet).

Nur eine Frage sollte gestattet sein: Was soll man aus solchen Videos lernen? Und das ist doch die wesentliche Motivation wenn man yt nach solchen Filmen durchsucht - was kann ich für meine Flüge daraus lernen?

19. Mai 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an  Bewertung: +1.00 [1]

> Nur eine Frage sollte gestattet sein: Was soll man aus solchen Videos lernen?

Björn hat klar benannt, was er selber aus der Veröffentlichung lernen möchte: Hinweise zum Umgang mit dem Radar, darüber ging es ja auch viel im Thread hier.

Ich persönlich entdecke in dem, was an Kritik an Björn geübt wird, meine eigenen Fehler wieder (für die es übrigens schnulle ist, ob man VFR oder IFR fliegt - es sei denn, man lernt bei IFR, dass bestimmte Basics jetzt ganz anders seien).

Meine Muster, die ich in Björns Video(s) wiederentdecke:

- Richtig gegruselt hat es sich bei mir in dem Moment aus Video 1, indem erst ein Blitz im Stormscope erscheint, Björn wohl korrekt seine Einschätzung zum Beobachtungszeitpunkt wiedergibt: "Nagut, könnte ja auch eine Fehlzündung bei einem Auto sein", und das nächste Bild etliche Entladungen vorne links zeigt. Dieses "Muss ja nicht stimmen, könnte auch harmlos sein" gibt es ja nicht nur bei Stormscopes

- Die kleinen Fehlerchen wie "Wir haben Heading 270" (Ja, im O-Ton so auf Deutsch, Video 2) - kenne ich auch von mir

- Wenn ich 2 oder 3 Legs habe, ist mit ziemlicher Sicherheit Leg 2 und Leg 3 nicht so gut wie Leg 1 geplant und abgewogen, denn erst mal Leg 1 hinter sich bringen, dann ist man schlauer. Am ersten Stopp geht das Internet dann aber nicht, und außerdem muss man jetzt wirklich los, und zudem hat man ja eh gerade gesehen, dass sowieso alles anders kommt, als man denkt, also ist Leg 2 jetzt nur die Fortsetzung des Lebens mit dem Ungeplanten von Leg 1 - also ab in die Luft und weiter geht es!

19. Mai 2019: Von B. Quax F. an Julian Koerpel Bewertung: +11.00 [11]

Ich kenne den Piloten nicht, aber er scheint subjektiv eher nach dem Motto "schauen wir mal was kommt" zu agieren, anstelle sich vorzubereiten.

Ja absolut, eines der wichtigsten Dinge für mich. Es gibt Menschen, und das ist völlig OK die brauchen unmengen an Daten um sich ein festes Mentales Bild von dem zu machen was kommt (eher von dem, was man glaubt was kommen wird). Wenn dann im Flug eine Abweichung vom erstellten "Plan" auftritt, reagieren diese Menschen oft sehr unflexibel, da Vorstellung und Realität nicht zusammen passen.

Ein Beispiel, Start in Friedrichshafen, 0 Grad Grenze Irgendwo bei 5.-6.000 Fuß. Im FLP des Piloten (ich war nur Pax) steht FL070. Werde vor dem Start gefragt was ich machen würde? Antwort: gleich 3.000 Fuß requesten und im "sicherem" Plusbereich bleiben (keine Enteisung vorhanden).

ATC gibt uns kurz nach dem Start die Freigabe auf FL070, Pilot bestätigt brav und wir erreichen FL070 bei -2 Grad und IMC. Wir sehen Teilweise schon fast den blauen Himmel. So ziemlich die ungünstigste Postition, gerade knapp unter den Tops und bei den Temperaturen kann man auf das Eis warten. Entweder man steigt dann weiter und versucht oben raus zu kommen (wäre nicht meine Wahl gewesen, weil wir keinen Sauerstoff mit hatten und die Tops dann doch oft höher sind als erwartet) oder man gibt 2.000 Fuß auf, um in Plus gerade zu kommen.

Wir gehen also in den Reiseflug über und ich harre der Dinge die da kommen mögen. Nach 10-15 setzten wir an der Flügelvorderkannte Eis an. Pilot schaut mich an und fragt "was machen wir jetzt?". Die Antwort: das was ich vor dem Start vorgeschlagen habe. Gesunken auf 3.000 Fuß und nice ohne Eis weiter geflogen.

Die "Moral" von der Geschichte, da wo wir waren, war ich schon und konnte ganz sicher sagen das wir da nichts zu suchen hatten. Das andere, der Pilot hat an seinem FLP festgehalten weil er Teil seines "Projezierten" Flugverlaufs war und hatte dadurch Schwierigkeiten ab zu weichen.

Aus der Ferne nur schwer zu beurteilen, aber ich hätte bei den zur Verfügung stehenden Tools erstmal geschaut, wie das Wetter auf der SID aussieht und diese nur akzeptiert wenn ich

a) sicher bin, dass das Wetter auf dieser SID kein Faktor ist

Auch dazu eine kleine Geschichte, EDDM irgendwann im Hochsommer, eine "Zelle" die halb Deutschland in West/Ostausrichtung bedeckt. In der Zeit wo wir im depature Sektor waren, musste jede, wirklich jede Maschine die von Tower kam einen Avoid HDG requesten, und nicht so 10-20 Grad, nein 40-50 Grad. In Summe konnten in dieser Zeit über 10 Maschinen die SID nicht fliegen. Bis heute habe ich mich immer gefragt warum ATC so viele Flieger auf eine SID schickt, die definitiv nicht frei ist (1-3 OK aber spätestens dann hätte man die clearance für die anderen ändern können). Die Frequenz war dadurch dramatisch überlastet und erinnerte mehr an die Po Ebene an einem Sommerabend voll Gewitter. Aber Du hast absolut recht, nur weil ATC ein Wetterradar hat und defintiv sehen konnte dass das nicht gehen wird, sind all diese Piloten auf die SID gegangen ohne sich Gedanken zu machen bzw. eine andere Clearance zu verlagen. Die sind einfach los und haben "mal geschaut" und dann im Flug das gemacht was nötig war um da nicht rein zu müssen. So handhabe ich das auch und habe dabei kein all zu schlechtes Gewissen ;-)

b) mit ATC besprochen habe und gecleared wurde, eine VFR Departure mit entsprechender Hindernis/Geländefreiheit zu fliegen.

Das ist absolut richtig, es gab eine ähnliche Situation vier Wochen vorher, nur mit Abflug Richtung Süden. ATC hat gefragt welche Bahn wir wollen (es stand Wetter im Osten und Süden) und hat einen VMC departure vorgeschlagen. Diesmal blieb dieses Gespräch aus und wurde von mir auch nicht Initialisiert, obwohl ich am Boden schon sehr genau wußte dass es der Weg nach Osten auf die SID nicht gehen wird. Da hätte man versuchen können einiges am Boden zu klären. Herr Brill hat mal einen sehr schönen Artikel darüber geschrieben, wie er das mit einem Controller versucht hat, aus zu diskutieren. Es endete kurz gesagt darin, das er auch auf die SID (mit CB drauf) ist und 2 Minuten nach dem Start den HDG requestet und bekommen hat den er am Boden wollte und nicht erhielt. Wer weiß ob sowas Böswilligkeit ist oder Verfahren dahinter stehen, machmal ist besser in der Luft zu sein ;-)

Sorry, will den Piloten hier nicht angreifen, aber mir erscheint das als nicht sehr professionell - entspricht zumindest nicht meinen pers. Standards (bei 2200h total / 600 IFR)

Bin mit vielen Piloten gefolgen die mehr Stunden hatten und war enttäuscht und mit vielen die weniger hatten und war überrascht und umgekehrt. Da gibt es so viele Schattierungen, eins haben wir alle gemein, wir machen Fehler! Was einem zum nächsten Stichpunkt bringt, ich selbst schaue für meine Verhältnisse (mal die Jugend ausgenommen) so einiges an youtube Filmen von Kollegen. Nur wenige sind für mich sehenswert (keine Musik unterlegeten Landschaftsaufnahmen) und bei denen schaue ich nur auf eins, auf "Fehler" die sie machen. Ja ich konzentriere mich richtig um zu sehen was der Pilot "falsch" macht und man findet immer etwas, egal wie gut der Schnitt ist.

Dann werden diese Kollegen oft "gebasht" dass die Schwarte Kracht und sie bekommen ihr Fett weg. Da Frage ich mich oft wie diese Piloten mit einer 90 Minütigen Videoanalyse aussehen würden oder was ihnen das Recht gibt jemand anderes so zu attakieren? Das beste und schlimmste ist doch das man für sich sagt "sowas mache ich nicht" oder "das kann ich besser" oder "Interessante Lösung, wäre ich so nicht drauf gekommen", ist doch klasse. Aber muss ich den andern dafür Persönlich angreifen "Hubert"?

Die Konsequenz ist doch ganz simpel, diese Piloten können sich dann weiter in ihrer physeudo Schönheit suhlen und die anderen lassen es einfach sein Inhalte zu teilen. Ich fände es schade, weil ich viel von den vermeidlichen Fehlner anderer lerne!

20. Mai 2019: Von Andreas KuNovemberZi an B. Quax F. Bewertung: +5.00 [5]

"Da Frage ich mich oft wie diese Piloten mit einer 90 Minütigen Videoanalyse aussehen würden oder was ihnen das Recht gibt jemand anderes so zu attakieren?"

Genau das ist der Punkt. Deine Videos zeigen und analysieren komplette Flüge - und fehlerfreie Flüge gibt es nicht. Bei hoher Workload nehmen auch mal Versprecher im Funk und andere kleine Fehler zu. Du schneidest das nicht heraus, was für alle lehrreich ist - und auch uneitel und sympathisch. Für viele ist so ein Video eine Möglichkeit, bei einem anspruchsvollen Flug mit komplexem und leistungsstarkem Fluggerät einem sehr strukturiert fliegendem Piloten über die Schulter zu sehen.

Ich finde es auch gut, dass Du Dich hier der Diskussion stellst. Diese ist für viele Piloten, die ernsthaft Missionen fliegen oder künftig fliegen wollen, sicher lehrreich. (Mein Fazit der Daten vom Schreibtisch aus war ja auch etwas abweichend von Deinem im Flug.)

Noch kurz zum Stormscope: die Qualität hängt erheblich von Gerät und Einbau ab, insbesondere dem Einbauort der Antenne und der Schirmung und Erdung von Kabeln und Störquellen. Björns Gerät scheint recht gut zu funktionieren. Das Stormscope in meiner C421 zeigt Zellen ab max. Range 200 NM zuverlässig in etwa da, wo sie laut Golze ADL auch sind und wo ich sie später ab 80 NM auf dem GWX70 (12-inch Antenne) auch sehe. Die Entfernung ist mit +/- 25 % für strategische Flugplanung völlig ausreichend und auch bei taktischer Vermeidung hilfreich. Stormscope ergänzt das rein taktische WX RDR um flugstrategischen Input, gerade wenn man kein Satellitenwetter hat (oder dieses ausgerechnet dann nicht funktionieren sollte, wenn man es dringend braucht).

Der Einbau eines WX500 mit LED Strobes und Beacon in meinem früheren Flugzeug, Piper Seneca D-IOAK, war mit erheblichem Aufwand verbunden, bis ein akzeptables Ergebnis erreicht wurde. Ich gab nicht auf und war nachher froh, mit der Kombination aus RDR-2100 und WX500 zu Zeiten vor Golze ADL (klasse System!) gut bewaffnet an die Front (und meist durch die Löcher hindurch) gehen zu können.

Auf einigen anderen Fliegern, die ich früher als Charterkunde flog, hat das Stormscope oft nicht vernünftig funktioniert, da man sich 20 Jahre nicht darum kümmerte.


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