Afrika hat wie ich meine etwas über 900 Mio. Einwohner. Im Jahr 2050 werden es lt. Schätzungen des Club of Rome über 2 Mrd. sein, Ende des Jahrhunderts 4 Mrd., bei Fortsetzung des derzeitigen Wachstums. Das sind knapp 80 Jahre, ein Leben.
Schon heute kann der Kontinent seine Bevölkerung nicht ernähren. Wasser-, Strom-, Energie-, Lebensmittel-, medizinsche Versorgung sind drastisch unterentwickelt.
Der Abbau von Bodenschätzen - Metalle, Gold, seltene Erden, Öl, uvm. - liegt in weiten Teilen in ausländischer Hand und kommt der Bevölkerung nur in Form von Arbeit, nicht von Kapital zu Gute.
Politisch besteht Afrika aus einem Sammelsurium von Dikaturen, bankrotten und instabilen Staaten, zerfurcht von Bürgerkriegen und religiösen Irren, und ganz wenigen Lichtblicken. Die für die Durchsetzung afrikanischer Interessen eigentlich nötigen 'United States of Africa' sind weiter entfernt von der Realisierung denn je. Sie wären heute aber dringendst nötig.
Ich habe die Einschätzung, dass Afrika heute, sofort, umgehend, jetzt, durch die Industriestaaten besonders in Europa konzertiert geholfen werden muss. Wir sprechen hier nicht von Oxfam Klamotten, die dem lokalen Händler das Geschäft kaputt machen, oder von alten Autos und Kühlschränken, die dann dort verschrottet werden, oder Finanzhilfen, die versickern. Brot für die Welt, Misereor, Oxfam - die machen es nur schlimmer als es schon ist.
Sondern von konzertierten Investments, die z.B. in der Sahara Strom erzeugen, und diesen auf dem Kontinent verteilen; über gross angelegtes Terraforming, Bau / Anbau von Wäldern, Pflanzungen, Wasserversorgung, und vieles mehr. Wir reden hier über zig Milliarden an Mitteln, die man auch aufbringen könnte, wenn es eine stabile politische Lage gäbe.
Sonst wird das, was wir derzeit mit ein paar Schlauchbooten erleben, ein Kinderspaziergang sein. Es ist fünf nach zwölf; die Tatsache, dass auf dem G20 Gipfel in Hamburg diesem wichtigen Thema nur eine völlig unzureichende Bedeutung zugemessen wurde, ist bezeichnend für unsere "westlichen Demokratien" und die Bürokraten: Sie tun nichts, bis es zu spät ist.
Nur: ich sehe leider überhaupt keinen Ansatz, dass sich diese 'african nation' selber versucht zu bilden. Nach vielen Jahrzehnten Bürgerkriegen, Gewaltdiktaturen, bei gleichzeitigen Milliarden an Entwicklungshilfen, ist es mir einfach zu wenig, wenn ich höre: daran sind wir im Westen schuld. So einfach ist es nicht.