Ich stimme Dir zu, dass das im Verhältnis bei der Flugzeit sicherlich prozentual ein kleinerer Posten ist, als wenn ich nur in D unterwegs sind. Aber ich sehe es eben auch so wie andere: Ich möchte mein Geld nicht verschenken, sondern einen Gegendwert dafür.

Ich bin gern bereit z.B. in Hannover 26€ + 13€ DFS zu zahlen. Für den gebotenen Service finde ich das sogar günstig .... hier zeigt sich dann, was an Flughäfen möglich ist, wenn der Flughafenchef selbst Pilot mit einer GA-Maschine ist.

An kleinen Plätzen würde ich mich aber über 26€ doch sehr wundern ....

@Peter, genau so sehe ich das auch. Als ich noch die Aerostar hatte, habe ich bestimmte VFR-Nix-Los-Plätze gemieden, da diese über 70 Euro Landegebühr haben wollten und das für keine Leistung ausser dem Kassieren der Gebühren. Und was auffiel, auf diesen Plätzen ist auch sonst nichts los. (Kein Wunder bei dem Preisen). Aber lange Bahn haben....

Jetzt kann man sagen, wer Aerostar fliegt, hat Geld, da Fuel Flow über 300 Euro/Hrs. Mag sein, aber ich muss es nicht zum Fenster rauswerfen. An vielen Plätzen mit mehr Service habe ich weniger bezahlt und bin da auch öfter mal hin.

Kleines Beispiel: Landung in Murica (ILS/Leihwagenstationen usw), Abstellen zwei Wochen, Summe 170 Euro. Landung Egelsbach 82,71 Euro, 14 Tage Abstellen 266,89 Euro Summe € 349,60. Valenica ist es billiger als in Egelsbach, "nur" das ich da mit dem PKW am Flugzeug abgeholt werde, Wetter in die Hand bekomme, einen Slot gemacht bekomme, der Leihwagen am GAT steht und ich ein ILS habe. Handling in Valencia war Swissport, kann ich empfehlen, die wollten nur 90 Euro + VAT, der Rest war AENA.

Ich möchte mein Geld nicht verschenken, sondern einen Gegendwert dafür.

"Gegendwert"? Interessante neue Wortschöpfung, die eigentlich hier auch durchaus passend ist.

Was verstehst Du denn unter Gegenwert in Deinem Fall?

Ich möchte nur mal so zu bedenken geben, dass ein kleinerer Verkehrslandeplatz mit, sagen wir mal 800-1000m Bahnlänge, ein Gelände von mindestens 150.000 m² oder 15ha benötigt. Den Grund und Boden gibt es nicht umsonst. Je näher er an einem größeren Ort oder in besiedeltem Gebiet liegt, umso höher sind Pacht, Grundsteuer, Kapitalkosten, etc.

Darauf sind eine Piste, Rollwege, Vorfeld und ein paar Gebäude zum Betrieb zu errichten. Diese sind instandzuhalten, da eine Verkehrssicherungspflicht besteht, die bei Schäden am Luftfahrzeug, z.B. Prop-Strike, zu hohen Schadensersatzforderungen führen kann. Ein Verkehrslandeplatz hat Betriebspflicht, was bedeutet, er hat meist ca. 60 bis 70 Stunden Öffnungszeit pro Woche für die Minimal-Feuerwehr, BfL und Flugleitung vorgehalten werden muss, gottseidank oftmals nur in Personalunion einer einzelnen Person. Wir hätten es gerne anders, aber ein Flugplatz muss sich daran halten und entsprechend Personal bezahlen.

Jetzt rechnet das Ganze mal auf 15 bis 20.000 Bewegungen um. Wenn jeder 10 Euro bezahlt, wieviel bleibt da noch für Gegenwert, wenn der "Gegendwert" abgezogen wurde?

Nur mal so...

Ich betreibe zwar keinen Flugplatz, aber kenne die Zahlen meines Heimatplatzes sehr genau und die Kämpfe, die nebenher noch mit der Politik und der Bevölkerung ausgetragen werden müssen, um den Platz am Leben zu erhalten - obwohl er die Gemeinden keinen Cent kostet und wir eine nette Pacht überweisen. Aber auch nur, weil eine Horde von engagierten, ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern die Kosten niedrig halten. Wenn die Leute dann in ihrer "Geiz ist geil"-Mentalität 12,50€ an den Pranger stellen, entgleisen mir die Gesichtszüge.

Schön auf den Punkt gebracht wobei ich den Vergleich von kleinen GA Plätze mit größeren Verkehrslandeplätzen nicht ziehen würde. Ohnehin stelle ich bei den ganzen vorgetragenen Beispielen von Abzocke und Willkür die Frage, warum die Betroffenen überhaupt dort gelandet sind? Warum wurden keine PIREPS eingeholt oder warum wurde nicht evt. der Vor-Ort befindliche Verein oder Club kontaktiert, gerade im Ausland wenn dort einige Tage verbracht werden? Griechenland steht zwar noch auf meiner Bucket-List - von daher kann ich da nicht mitreden - aber bei meinen Auslandsflügen informiere ich grundsätzlich vorher, was mich auf den Plätzen erwartet. Und bisher wurde ich immer wieder angenehm überrascht und wo ich gerne und ohne Zwang 10,- EUR in der Kaffeekasse zurücklasse. Oder wie zuletzt in EDKM, wo ich ohne Murren meine 30,- EUR PPR-Gebühren bezahlt habe. Schliesslich ist extra einer wegen mir morgens früh mit Sunrise zum Platz gefahrn. Hätte die gute Person nicht machen müssen und die 30,- EUR sind auch nicht in deren Taschen gegangen, sondern in den Flugplatz.

and your point is?

...daß man doch besser im November in Norddeutschland fliegt, weil es hier billiger ist als in Griechenland und man das anhand der PIREPS vorher weiß?

Jetzt kommt die gekonnte Überleitung: Leer-Papenburg EDWF hat übrigens

-minimale Landegebühren
-einen extrem netten Türmer
-Mogas für 1,52€ /l
-in Leer ein sehr, sehr gutes Restaurant

...- aber bei meinen Auslandsflügen ... Oder wie zuletzt in EDKM

Das kann ja auch nur von einem Bayer kommen ;-)

Aber bitte bedenke, dass nicht in allen Fällen die Chance besteht, einen alternativen Flugplatz für seine Route/Reise zu wählen. Ob Alexis z.B. statt Heraklion besser Chania genommen hätte, wenn sein eigentliches Ziel im Osten der Insel ist, bezweifle ich. Und manchmal muss der saure Apfel dann gebissen werden...

Olaf

Da hast Du etwas völlig richtiges geschrieben und nach Deinem Beitrag finde ich meinen freudschen Verschreiber tatsächlich sehr gelungen als Aufhänger.

Geiz ist geil funktioniert hier nicht und wenn eine Landung 4€ kostet, brauchst Du unglaublich viele Flugbewegungen oder eine breite Diversifikation am Platz mit einer funktionierenden und tragfähigen Mischkalkulation.

Wenn Du von 15-20.000 Flugbewegungen p.a. sprichst, hast Du sogar schon einen gut frequentierten GA-Platz. Viele, wie auch meine Homebase, liegen weit darunter und müssen tragfähig sein, um zu bestehen, insbesondere, wenn der Platz privat geführt wird und nicht die Stadt, der Landkreis oder sonst eine staatliche Institution öffentliche Gelder zuschießen kann oder sogar betreibt.

Mein Gegenwert bezog sich dann auf einen realistischen Preis, den es definitiv an meiner Homebase gibt, inkl. sinnvoller Angebote, wie Schullandungspreis für Piloten, die mehr als 5 Landungen in einem Flug zusammenfliegen... erhöht die Sicherheit und reduziert insbesondere durchaus auch die Wartungskosten für Flugplatz-zugehörige Maschinen bei wenig fliegenden Charterkunden.

Zusätzlich freut man sich ja auch über Platz- und Pistenpflege, Infrastruktur, LTB und Restaurant am Platz und vor Allem auch nettes Personal.

Wenn also alles i.O. ist, würde ich auch 10-15€ zahlen (meine Maschine hat ein MTOM von 1150kg).... wenn aber, wie hier auch geschrieben wurde, Piste und Platz in desolatem Zustand sind und man nicht merkt, dass sich was bewegt, bzw etwas Reizvolles am oder in der Nähe des Platzes ist, finde ich das schon heftig.

Haben wir in D eigentlich viele überteuerte Plätze? Ist mir jetzt nicht sehr geläufig...

Avgas in Peenemünde fand ich mal sehr teuer....