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19. Juni 2013: Von  an Gerald Heinig Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Gerald

bleibe vorsichtig :-)

Meine Antwort: Erstens ist das Talent von Piloten für das Fliegen rein nach Instrumenten sehr unterschiedlich. Noch wesentlicher als das Talent ist allerdings die Praxis, also das Üben. Zweitens: VERTIGO ist eine sehr heimtückische Sache. Ich hatte die ersten 10 Stunden meiner IFR-Ausbildung auch keinerlei Probleme damit. Dann, in Stunde 11, beim Durchstarten in IMC und einer Linkskurve im Missed Approach hätte ich (wäre ich alleine im Flieger gesessen) das Flugzeug auf den Rücken gedreht und in den Boden geflogen – hätte der Fluglehrer das nicht verhindert. Das Vertigo kam SCHLAGARTIG und der Sinneseindruck dass ich das Flugzeug "rollen müsse" war so stark, dass ich keine Chance gehabt hätte.
19. Juni 2013: Von Gerald Heinig an 
Hi Alexis,

sehr interessanter Beitrag, danke. Ich glaube, hier liegt das wahre Problem: plötzlich auftretendes Vertigo, das man so noch nie gekannt hat.
Das erinnert mich an ein Gespräch mit einem jungen Kapitän zur See über das Thema Seekrankheit: ich erzählte, daß ich noch nie im Leben Seekrank gewesen bin. Da sagte er, daß das bei ihm lange genauso gewesen wäre, bis auf einen Sturm, wo es dann zum ersten Mal aus heiterem Himmel ihn überfiel und völlig lahmlegte. Dann erklärte er mir, daß *jeder* Mensch bei einer bestimmten Wellenfrequenz seekrank wird, egal wie viel Erfahrung er mit der Schifffahrt hat. Das war, glaube ich, eine Studie der Bundesmarine.

Das IMC Fliegen wird, denke ich, ähnlich sein; das Fliegen mit der IFR-Brille war zwar eine neue Erfahrung und nach 40 Minuten wurde es auch anstrengend, wegen der erhöhten Konzentration. Aber wirklich schwierig war es keineswegs, und daher meine Vermutung, daß mir etwas ganz wesentliches noch fehlt.

Zurück zur Studie: ich vermute auch (obwohl das im Bericht nicht erwähnt wurde), daß die Forscher genau wussten wie man den Simulator einstellt, um die maximale Desorientierung hervorzurufen. Frappierend ist ja, daß *alle* Probanden durchgefallen sind. Daher konnte ich nicht glauben, daß ich irgendwie besonders talentiert bin.
19. Juni 2013: Von Fliegerfreund Uwe an Gerald Heinig

Ich würde mal gerne einen IR Piloten im IMC sehen, der seit Jahren nur bei schönem Wetter fliegt und der seine Checkflüge bei CAVOK durchführt. Die meisten die ich kenne sind IR Schönwetterflieger.

Von daher ist das wohl relativ und auch hier macht Übung den Meister. Das ein Ungeübter sich nach 90sec in die Erde bohrt halte ich für ein Gerücht! Wenn er denn ordentliche Instrumente im Vogel hat. Nach Schnapskompass und Wendeanzeiger fliegen, so wie die damaligen me109 Piloten, können es heute nur noch sehr wenige!

19. Juni 2013: Von Thomas Di Angelo an Fliegerfreund Uwe
Mein erster VFR-Flug damals nach PPL-Scheinerhalt, ging Richtung Zürich und über KPT direkt in eine Schneewolke mit Bodensicht. Als ich FIS Langen sagte ich müsse eine 180° Grad Kurve Richtung Augsburg machen, da wunderte ich mich in dieser Sekunde noch über die nervöse Stimme der Radarlotsin, und ob sie mir helfen solle. Ich verneinte. Fehler. 60 Grad später im Links-Turn wunderte ich mich, dass der Motor laut wie ein Stuka war und korrigierte nach oben, da rief sie schon rein ..."D-ECHO pull up", dann Sekunden später der umgekehrte Fall. Der Fahrtmesser ging an das Ende des grünen Bereichs. Es war mir unmöglich die Höhe einzupendeln. Ich verstehe heute noch nicht warum ich in dem Moment nicht auf den Künstlichen Horizont geschaut habe. Mit vielen Jung-Kollegen in der Wolke habe ich ähnliches erlebt. Keiner schaut auf den Horizont in solch einer Situation.

Letztes Jahr beim Vector anschneiden eines ILS in der Citation rief mir der Passagier von hinten etwas zu und ich drehte den Kopf komplett nach hinten. Danach war ich mir sicher das Collins Pro Line spinnt. Es zeigte schnurstracks 040° und ich war mir sicher wir fliegen 15° Bank nach links. Ich habe erstmal die Klappe gehalten, weil ich nicht Pilot Flying war, aber mein erstes Vertigo war ganz schön imposant. Aus diesem Grunde haben wir auch als Company Procedure, dass der PF im Anflug sich niemals umdreht und nur die Instrumente beobachtet, weil es der beliebteste Zeitpunkt der Passagiere ist nachzufragen, ob das Taxi bestellt wurde oder uns mitzuteilen, dass das 'Wetter ganz schön mies sei'.
21. Juni 2013: Von Gerald Heinig an Fliegerfreund Uwe
Hi Uwe,

Von daher ist das wohl relativ und auch hier macht Übung den Meister. Das ein Ungeübter sich nach 90sec in die Erde bohrt halte ich für ein Gerücht! Wenn er denn ordentliche Instrumente im Vogel hat. Nach Schnapskompass und Wendeanzeiger fliegen, so wie die damaligen me109 Piloten, können es heute nur noch sehr wenige!

Kann man eigentlich ernsthaft in IMC mit Kompass und Wendeanzeiger dauerhaft fliegen? Der Kompass reagiert doch viel zu träge und ungenau, als daß man ihn zum Geradehalten der Flügel benutzen könnte. Mit Wendeanzeiger würde es vielleicht gehen, mit Übung.
Konnten die Weltkriegspiloten das tatsächlich, oder ist das so eine "früher-waren-alle-fähiger, alles-besser" Aussage?

Bomberpiloten, klar. Aber Jägerpiloten? Wofür? Wenn man den Feind nicht sehen kann und er einen auch nicht, dann hat es wenig Sinn in der Wolke zu fliegen, oder nicht?
21. Juni 2013: Von Fliegerfreund Uwe an Gerald Heinig
Hallo Gerald,

das muss es wohl tatsächlich gegeben haben und ist auch kein Fliegerlatein.

Ich frage aber gerne mal nach. Kann der Jan Brill dann als Seminar anbieten.

Endlich mal "ÄÄktschen" bei dem VFR Bluecard Schönwetter Fliegern.

30. Juni 2013: Von Marco Scheuerlein an 
Beitrag vom Autor gelöscht

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