- Was für einen Anwendungsbereich hast Du denn?
- Fliegst Du meist zu zweit?
- Willst Du regelmäßig weitere Strecken fliegen?
- Ist ein Turbo wirklich zwingend?
Du kannst Dich gut an die EMPOA wenden (dort sind alle mglichen Mooneys vertreten). Es gab ja verschiedene Versionen der K. Da müsste man also schauen. Generell ist die "K" eher anspruchsvoll, auch in der Bedienung des Motors. Da können Dir "K"-Eigner aber noch besser Auskunft geben. Generell hört man aber von K-Eignern immer mal wieder, das eine sportlich geflogene K mit dem Conti-Motor nach der halben TPO gerne mal neue Zylinder hätte.
Nachdem ich keine Haltergemeinschaft wollte und noch ziemlich am Anfang meiner beruflichen Laufbahn stand, habe ich mir damals eine späte M20E gekauft. 200 PS Einspritzer Lycoming, neuers Cockpitlayout. Das Flugzeug halte ich - wenn man zu zweit fliegt bzw. die dritte Person keine zu langen Beine hat - für eine ebenfalls sehr gute Lösung. Ich nähere mich nach ein paar Modifikationen den 150 kt TAS so langsam zuverlässig an. Damit bin ich bei so ca. 9 Gallonen pro Stunde Verbraucht ganz zufrieden.
Die Konstruktion ist noch relativ einfach (z.B. manuelle Trimmung, manuelle Kühlklappen, teils einfache Schibstangen). Ersatzteile gibt es viel auch gebraucht zu halbwegs vernünftigen Preisen. Der Lycoming-Traktor-Motor ist genügsam und nimmt einem nicht alles gleich übel. Der Spritverbrauch ist gut. 4 Zylinder sind deutlich günstiger im Betrieb als 6. Die Avionik-Wartungsklappen vor der Scheibe sind klasse und machen die im Vergleich zur J, K, etwas schlechtere Aerodynamik besser erträglich :).
Mit den zertifizierten Umbauten, z.B. von Lasar kann man an der Aerodynamik noch etwas feilen und kauft sich damit zumindest das gute Gefühl, dass jetzt ja alles noch schneller sein muss als vorher. Pro Mod, mindestens 2 Knoten mehr ;)
Aktuell kläre ich die Nachrüstung eines Ray-Jay, denn ohne Turbo/Normalizer ist ab ca. FL110 der Spaß schon arg reduziert.
Ich selbst plane - ganz dicker Daumen - mit ca. 10.000 € Fixkosten pro Jahre und 34 Liter Verbaucht pro Stunde. Dank Part-M Light kannst Du ja relativ viel auch selbst machen.
Eine J hat ähnliche technische Daten, ist aber aerodynamisch sauberer. Ich finde die J im Vergleich etwas gutmütiger (Mid-Size-Body), mag aber den manchmal etwas rauen Charme meine M20E. Die M20E kann man auch mal auf Gras betreiben, ohne das man gleich ein schlechtes Gefühl hat (bei der Frage Mooneys auf Gras gibt es unter Mooney-Eigentümern aber eh zig Meinungen).
Die ganz grobe Kalkulation der Kosten ist:
- Versicherung Kasko 1.500,00 € pro Jahr
- Hangar 3.000,00 € pro Jahr (das hängt aber stark davon ab, wo Du bist)
- Jahresnachprüfung und Überraschungen 2.000,00 € pro Jahr
- Sonstige Reparaturen/Teile/Umbauten 2.500,00 € pro Jahr
Der Rest ist dann Reserve bwz. verteilt sich auf die anderen Positionen. Das mag an manchen Stellen eine leichte Milchmädenrechung sine (und wenn Motor oder Prob mal zicken machen, dann wird es deutlich teurer), aber im großen und ganzen hat sich dieser Ansatz bewährt.
Mit der M20E bist Du noch unter 1.200 kg MTWO. Wenn ich das richtig im Kopf habe, hat man theoretisch so ca. 400 kg Zuladung (da müsst eich aber noch einmal schauen). Das Tankvolumen sind 198 Liter. Von Monry gibt es einen "Zusatztank" (ist eigentlich nur ein Dichtset), der aber schlecht verfügbar ist.
Aktuell wechsel ich alle 25 Stunden das Öl (bitte keinen neuen Öl-Threat aufmachen) nebst Filter. Motor und Prob sind im Bereich Mid-Time-TBO aber in Jahren bereits raus. Der Flieger wird in der Regel alle zwei bis drei Wochen geflogen. Ich fliege nicht unter einer Stunde, in der Regel sonst auf Strecke in Europa.
Mittlerweile kanst Du ja ein selbstgenehmigtes IHP erstellen. Das ist eigentlich alles ganz vernünftig, was man da dann selbst machen kann. Bei Dingen wie Motor etc. wird man sich ja ohnehin Fachleute zuziehen.
Für den Vergleich M20K und M20J (die späte Echo ist ähnlich) kannst Du Dir mal
https://www.mooneypilots.com/mapalog/M20K231%20Eval%20Files/M20K231_Eval.htm
anschauen. Die späte Echo steht mit ein paar Mods der J nicht wirklich nach. Da ist relativ vieles gut beschriben, auch wenn die Dollar-Preise heute so wohl nicht mehr stimmen :)
Ein paar Schwachstellen
- Manche Mooneys können Korrosion am Holm haben (hier vor allem im Bereich des Fahrwerks schauen).
- Die Fahrwerksbuchsen sind gerne mal etwas "ausgeschlagen", und sollten regelmäßig abgeschmiert werden.
- Oftmals sind die Buchsen des zur Trimmung verstellbaren Leitwerks etwas ausgeschlagen (das ist aber keine große Sache).
- Wird eine Mooney nicht per Hand, sondern per Schlepper geschleppt, dann kann es zu Schäden an der Bugradaufhängung kommen. Da sollte man auch möglichst genau schauen.
- Bei den Tanks sollte möglichst genau gesehen hinsehen, denn dort kommt es immer mal wieder auch zu Undichtigkeiten.
VG
Ingo