Ich wäre auf jeden Fall nicht nach Osten, sondern in FL230 über den Hauptkamm. Sah für mich dort klar fliegbar aus. In dieser Höhe hätte man bei dieser Wetterlage ziemlich sicher gravierendes Wetter sehen können.
Vor 20 Jahren hatte ich bei noch etwas aktiverer Wetterlage in einer C210T von Korsika nach Stuttgart zurück fliegen dürfen. Hot Prop und Stormscope waren an Bord, letzteres hatte sich aber auf früheren Flügen als häufiger ausfallend erwiesen (Halter wollte es jedoch nicht reparieren lassen - tat ja schließlich auch manchmal). Wir stiegen bis auf FL230 um gute Sicht zu haben.
In FL230 ist die Chance recht hoch, schweres Wetter zu sehen. Falls man keine Löcher im Wetter sehen sollte, kann man immer noch umdrehen (und muss es auch!), was ich aber bei der Wetterlage am Unfalltag für weniger wahrscheinlich gehalten hätte. Die vorhandene Gleitdistanz in dieser Höhe bringt zusätzliche Sicherheit.
Einmotorig würde ich die Alpen immer möglichst hoch überqueren, sofern das Wetter nicht sehr gut ist. Eine Turbo-Saratoga kann das. Es gibt bei Verwendung des richtigen Equipments (Oxymeter, Masken mit dem richtigen Durchfluss, ausreichend Sauerstoff an Bord) auch gar kein Grund, Sicherheit aufzugeben. Meistens ist höher sogar ökonomischer und Sauerstoff braucht man eh - außer, wenn man weit außen herum fliegt, was bei der Wetterlage am Unfalltag aus meiner Sicht wirklich Quatsch war. Ob die Unfallursache der Einflug in schlechtes Wetter war, ist natürlich bislang keineswegs sicher.
@ Wolff:
Geld spielt fast immer eine Rolle bei der Wahl des Fluggerätes, insbesondere wenn die Liquidität des Unternehmens erheblich angespannt ist. Eigentlich spielt Geld nur bei den Unternehmen keine Rolle, wo dann auf einmal keines mehr da ist. Ich pflichte Dir aber bei: Termindruck ohne entsprechendes Fluggerät ist schlecht, und Druck war offenbar reichlich vorhanden - Geld aber wohl nicht. Diese Kombination ist unbedingt zu vermeiden.