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wenn er laut Handbuch/Freigaben nur AVGAS 100LL nutzen darf?
Genau und da liegt eben das Missveständnis
NEIN! Beschränkungen im Handbuch des Flugzeugs, insbesondere die Airworthiness Limitations (wo in den meisten Fällen die Kraftstoffsorten vorgeschrieben wurden) können nicht durch eine NfL-Exergese aufgehoben werden! Wolff hat absolut recht. Wer legal einen Kraftstoff tanken möchte, der von dem in Handbuch genannten abweicht, braucht dazu ein Supplement, das entweder durch eine Standardänderung, ein Minor Change oder ein MajorChange/STC zugelassen wurde. Oder eine neue Handbuchrevision.
Geh' bitte als Prüfer nicht so leichtsinnig mit Airworthiness Limitations Deiner Kunden um.
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Dampfblasenbildung bei heißer Wetterlage oder Neigung zu Vergaservereisung sind Probleme, die MoGas bringen kann (da gab es einige Abstürze…).
Hast Du Kenntnisse von Unfallberichten? Würde mich interessieren zu lesen.
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Ich sammle die jetzt ehrlicherweise nicht in meinen Bookmarks - “Mogas Dampfblasen unfall” liefert einige PuF Forenbeiträge und auch diesen BFU Bericht: https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2013/Bericht_13_3X096_RF4D_AmKreuzberg.pdf?__blob=publicationFile Ich erinnere mich an einige mehr. In englischsprachigen Foren gibt es auch eine rege Diskussion zu Mogas + Avgas mischen weil die Amerikaner scheinbar manchmal etwas “freizügiger Sprit von der Tankstelle tanken” und sich dann wundern wenn der Motor stockt. Mir selbst ist es in Südfrankreich mit Fluglehrer in einer Savage passiert. Im Reiseflug und kurz nach dem Start. War nicht so witzig. Wenn ich mich recht entsinne löst man das Problem aber mehr oder weniger mit einer 50/50 Mischung Avgas…
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… was dann bei Savage und nem Rotax ein wenig die Frage aufwirft: muss man dann ggfalls. Avgas tanken und entsprechend die Wartungsintervalle im Sommer über Bord werfen… Etwas mehr nach Google suche: https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2015/FBericht_15-0821-CX_Hubs_Mosel.pdf?__blob=publicationFile https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2018/Bericht_18-1551-3X_P2008_Bonn-Hangelar.pdf?__blob=publicationFile https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2014/Bericht_14_3X075_SFS31_Oppenheim.pdf?__blob=publicationFile
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Danke für die BFU Berichte.
....wobei bei dem Unfall mit der Tecnam UL91 im Spiel gewesen ist. Hier ein Auszug aus dem Bericht:
„Nach dem Unfallereignis wurde eine Probe des zuvor getankten Kraftstoffes Avgas UL 91 an der Tankstelle in Bonn-Hangelar entnommen und chemisch analysiert. Das Analyseergebnis war unauffällig. Das Luftfahrzeug war vor dem Unfallereignis bereits geflogen und wurde danach im Freien abgestellt. Bis zum Unfallereignis war es der Sonne ausgesetzt. In der Fachliteratur finden sich zum Thema “Dampfblasenbildung“ u. a. die Angabe, dass an Tagen mit hohen Lufttemperaturen die Gefahr besteht, dass Teile des Kraft- stoffsystems so heiß werden, dass ein hoher Anteil des Kraftstoffs verdampft. Als Folge kann es zur Bildung von Dampfblasen kommen, durch welche die Kraft- stoffversorgung unterbrochen werden kann. Eine dunkle Lackierung kann die Erhit- zung begünstigen.“
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Das ist mir auch aufgefallen, dass sie das im Bericht schreiben. In Bonn Hangelar gibt es aber nur Avgas, Jet A1 und SuperPlus (siehe Bild).
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Dampfblasen habe ich im Motorsegler selber erlebt. An einem echt heißen Tag beim dritten Gastflug. Im Start etwa 50m überm Zaun brachte der Motor keine Leistung mehr. Es reichte knapp um in der Luft zu bleiben und mit flachen Zitterkurven über halbwegs landbaren Äckern zu eiern. Da habe ich auch gespürt wie stark in solchen Fällen der Impuls zum "Rumreißen und zurück" ist. Nach einer Minute hat er sich dann erholt. Seitdem tanke ich Avgas dazu, so lange das SuperPlus nicht mit Sicherheit Sommersprit ist. Wenn der Flieger am Tank eine elektrische Vorförderpumpe hätte, wäre das wohl kaum passiert.
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In welchem Verhältnis tankst Du dann Avgas hinzu?
Müsste man das demzufolge nicht auch bei MoGas machen? MoGas kommt ja aus dem selben Tankzug wie Super Plus wo zum Teil bis zu 1% Ethanol mit enthalten ist.
Super plus (ROZ 98) (Schweiz: 'Bleifrei 98' oder 'Super'), in der Luftfahrt unter der Bezeichnung MoGas im Einsatz
Quelle: https://www.chemie.de/lexikon/Benzin.html#Arten_von_Benzin
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Hat der Motorsegler eine zusätzliche Benzinpumpe? Und wenn ja, war die an?
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Wenn dieses "MOGAS" nur ein umdeklariertes SuperPlus ist, dann ist das Problem dasselbe. PKW-Tankstellensprit hat im Winter höheren Dampfdruck / niedrigeren Siedepunkt als im Sommer. An der Straßentankstelle hast du keine Chance zu erfahren, ob du noch "Winter" oder schon "Sommer" einfüllst oder ein Übergangsgemisch. Und "eigentlich" sollte ja immer getestet werden, wieviel Alkohol in der MOGAS-Lieferung ist. Wer macht das wirklich? Wer lehnt die Lieferung ab, wenn es zu viel ist und muss sich dann einen neuen Lieferanten suchen? Und wer zur Straßentankstelle fährt, 299 Liter legal transportierbare Höchstmenge in seinen Anhänger füllt, und dann MOGAS draufschreibt, der weiß auch nicht was er wirklich verkauft.
Im April und Mai tanke ich 40% AVGAS zu 60% SuperPlus.
Eine elektrische Zusatz-Spritpumpe hat dieser Motorsegler leider nicht. Aus dem Tank im Bug saugt die Motorspritpumpe höhengleich ab. Mit Pumpe würde im Ansaugschlauch Überdruck statt Unterdruck herrschen, das macht den Unterschied.
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Genau das ist das Problem, dass Super Plus zu oft an Flugplätzen als MoGas verkauft wird und man nicht genau weiß, was man bekommt, - zum Teil eben auch mit Ethanol versetzt. Das ist ein Risiko!
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Stammt diese Problematik daher dass Rotax ausdrücklich Super Benzin erlaubt, es sich dabei aber genau genommen NICHT um Mogas handelt? Am lokalen Platz zumindest tanken alle Piloten „Mogas“ aus dem Anhänger in die diversen rotaxinierten Geräte. Der Befüller des Anhängers fährt damit aber zur nächsten Tanke und holt Super (EN228?). Zwischen E5 und E10 ist dann eben entsprechend Ethanol dabei. Bei Rotaxen kein Problem, bei Lycontis ohne „Alkoholtest“ aber schon. Also aufpassen ob am Tankanhänger der MOGAS Aufkleber auch hält was er verspricht. Auf lokale „Jo, do is nua Mogas drinn“ Expertise eher nicht verlassen!
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es sich dabei aber genau genommen NICHT um Mogas handelt
Mir wäre jetzt nicht bekannt, dass es irgendeine offizielle Spezifikation für MOGAS gibt. Letztlich muss man eben schauen, was das jeweilige Flugzeug oder ein eventuelles STC fordert (ROZ, Ethanolgehalt, ...) und das mit dem abgleichen, was man tanken möchte.
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Ja guter Punkt. Mogas ist umgangssprachlich und Mogas =/ Mogas.
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Man kann heutzutage landläufig keinerlei technische Ahnung mehr erwarten. Auch bei Piloten nicht. Da sieht es zwar im Durchschnitt erheblich besser aus, aber trotzdem gibt es alles zwischen Null und 100%. Insofern ist es dem Zufall überlassen, vovon der Flugzeugbesitzer mal gehört hat und ob das ausreichend in die Tiefe ging um zu wissen was er spritmäßig tut. Fragt einfach mal, was der Unterschied zwischen ROZ und MOZ ist und was das für Flugzeugsprit bedeutet.
Nur deshalb hat sich die sorglose Panscherei so entwickelt. Zum Glück passiert ja echt wenig.
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https://www.avweb.com/insider/lycomings-view-pump-gas-is-not-mogas/
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Super E10 sollte man jedenfalls nicht tanken...
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Rotaxe tanken das.
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Wo steht eigentlich dass ein Rotax 912 SuperPlus braucht? Es ist auch Eurosuper 95 Oktan zugelassen, mein 912ULS hat das bestens vertragen, auch im Sommer und größeren Höhen.
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Ich kenne mich mit Rotax Motoren ehrlicherweise zu wenig aus, SuperPlus hat aber oft einen niedrigeren Ethanol-Gehalt mit 2 weiteren Vorteilen die mir bekannt sind: 1) nicht alle Dichtungen, Leitungen und Komponenten vertragen Ethanol ohne weiteres… siehe evtl https://www.rotax-owner.com/en/912-914-technical-questions/4506-ethanol-effects-on-912-uls-s-bing-carb 2) Ethanol ist hygroskopisch, d.h., es kann bei Standzeiten Wasser aufnehmen das man nicht im Treibstoff möchte… Allerdings weiß ich jetzt ehrlicherweise nicht wie reell dieses Problem im Alltag ist und ob das in der Vergangenheit zu Problemen geführt hat in der Fliegerei. Organischer “siff” in Jet A1 sprit hört man gelegentlich.
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War mein Fehler. Rotax kann natürlich Super ohne Plus und/mit E10. Bin aber nicht sehr Rotax erfahren, mir fiel nur auf dass am lokalen Platz viele von Mogas reden, davon ausgehen dass es ein alkoholfreier Sprit ist, während im Tankanhänger tatsächlich Sprit von der nächsten Tanke ist. Jemand mit Lyconti kann da böse Überraschungen erleiden. In Österreich gibt es mWn kein E10, ich vermute deshalb gibt es hier am Platz keine Probleme mit den Lycontis die hier Mogas tanken. Reiner Zufall. In Deutschland sieht das anders aus, da ist E10 vorhanden, und wenn der Rotax Kollege dem Lyconti Besucher dann Mogas anbietet könnte es schlecht ausgehen.
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Man sollte sich einfach an die letzten gültigen Handbücher etc halten, im Fall unserer Rotax-Motoren und Sprit-Öle-etc dies hier:
https://legacy.rotaxowner.com/si_tb_info/serviceinfo/si-912-016-r13.pdf
Bei den Rotax-Vorschriften für Öl und den 914F sind wir bei der Revision 19 mittlerweile...
LG aus der Werkstatt
Peter
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