Man kann die diesjährige Organisation eigentlich nur als Desaster bezeichnen. Zunächst die völlig missglückte Slot-Vergabe mit Absturz des Servers und Stillstand für mehrere Tage. Hier hätte wohl jede zweiklassige Computer-Klitsche besser hinbekommen. Den Slot haben wir dann am Vortag morgens um 4 geschossen.
Um so verwunderlicher dann der Anflug. Kaum was los in der Luft. ATC allerdings sehr professionell und freundlich. Nach irgendwelchen Slots hat auch niemand gefragt. Parken und Abrollen am Boden dann mit Marshaller auf Quad problemlos über M. Die paar Meter bis zum Eingang durfte man dann aber nicht zu Fuß gehen, sondern wurde auf den letzten Metern vom Shuttle aufgegriffen und am Eingang abgeliefert (weil sonst die Polizei die Krise bekommt....?)
Nächstes Drama: Landegebühren zahlen: Diverse Infodamen gefragt. Keine wusste Bescheid. Zuletzt bei AEROPS gelandet, Dort Account aktiviert und gezahlt. Immerhin das hat geklappt und Espresso gabs auch.
Die Ausstellung super. Die Aussteller hochmotiviert. Angebot riesig. Man hat gemerkt, dass hier 3 Jahre Nachholbedarf war. Man fragt sich allerdings, wie die gefühlten 100 Anbieter von mehr oder minder identisch gestylten UL´s sich eigentlich finanzieren, wenn man sich die Statistiken mit den durchgeführten Verkäufen anschaut....
Das eigentliche Drama dann beim Abflug: Bereits 45 Minuten vor dem Abflugsslot in weiser Voraussicht am improvisierten GAT angetreten und auf eine Schlange von ca. 50 Piloten gestoßen. Die Stimmung zwischen leicht gereizt bis schwer sarkastisch und es geht NICHTS voran. Ab und zu hört man eine Maschine rausgehen... Schlange wird länger, die Stimmung aggressiver. Die ersten rufen bei Messeleitung (wir sind nicht zuständig), Tower (das Problem ist bekannt, es wird daran gearbeitet...) an. Es passiert nichts. Die Securityleute und die Polizei, die einfach ihre Anweisungen haben, bleiben freudlich-stoisch. Die Anweisung besteht wohl wirklich darin, dass sobald ein Pax zu einem Flugzeug geshuttelt wird, der anwesende Sicherheitsmensch warten muss, bis sich das Flugzeug in Bewegung setzt. Man stelle sich dies an einem normale kontrollierten Platz mit normalem GAT vor....
Hektisches Telefonierung mit der DFS-AIS setzt ein, weil der ersten Flugpläne verfallen. Hier überaus freundliche und professionelle Reaktion. Die Flugpläne werden gecancelt, können aber jederzeit kurzfristig telefonisch reaktiviert werden. Geht doch.
Die Stimmung explodiert, als eine Gruppe von 6 "Jungpiloten" engagiert an der wartenden Schlange vorbeimaschiert und meint, sie müssten jetzt sofort durchgewunken werden. Sie zerschellen dann am diensthabenden Polizisten, der sie unter Schmährufen wieder ganz hinten an der mittlerweile knapp 100 m langen Schlange plaziert.
Irgendjemand kommt bei der Security dann auf die Idee, dass es nur noch Piloten und keine Paxe mehr gibt. Dies verkürzt die Abläufe dann doch ungemein, so dass nach einer geschlagenen Stunde wir dann doch noch vor unserer Maschine abgeworfen werden. Immerhin fragt keiner mehr nach irgendwelchen Abflug-Slots weil die Maschinen nur in homöopathischen Mengen sofort rausgehen. 2019 standen wir hier noch 1 Stunde mit laufendem Motor am Rollhalt...
FAZIT: Nie war die Organisation so schlecht wie in diesem Jahr. Jeder Flohmarkt im Kindergarten wird professioneller abgehandelt. Man fragt sich nur: Ist es Inkompetenz oder böser Wille? Als Privatpilot kann man es ja noch als wasted lifetime wegstecken. Es waren aber etliche Profis und Geschäftskunden in der Schlange, die maximal angepisst waren. Und spätestens hier müsste es auch die Messeleitung interessieren. Eigentlich.
Nächster Versuch nächstes Jahr. Schlechter kann es eigentlich nicht werden. Wetten...