Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

8. Dezember 2014: Von Lutz D. an Tobias Schnell

Das sehe ich ja persönlich genau so (zumindestens bei jetzigem Stand der Technik, wer weiß, ob wir uns IFR in 50 Jahren nicht ganz anders vorstellen müssen), aber durch die hohe Integration von Terrain-Features in die aktuellen Tablet-Programme wird das für viele einen fließenden Übergang darstellen.

Letztlich könnte man sonst auch argumentieren, die auf Karten aufgedruckten MSA's seien nichts weiter als ein Hilfsmittel, das nicht das rausschauen etc. ersetzen könne. Wenn ich mich bisher bei 1.5km Sicht in Luftraum G mit 140kn durch Deutschland bewegt habe, dass waren aber natürlich Karteninformationen - seien es jetzt Terraindarstellungen, MSA oder Höhenpunkte - ganz egal ob elektronisch oder auf Papier - natürlich eine wichtige Hilfe, denn wenn man nur 1.5km weit sieht, kann man auf urplötzlich auftauchende Hindernisse nicht mehr adäquat reagieren.

So gesehen ist die Terrain-Darstellung aber ganz sicher eine Erweiterung des sicheren Flugbereichs. Die Funktion dient ja nicht etwa ausschließlich der kleinräumigen NAvigation in Tälern (und dieser gerade nicht), sondern auch der Vorplanung - die Simulation des Flugweges bei gewählter Höhe etc.

Insofern bin ich nicht dafür, solche Funktionen als Back-up für den Notfall einzusetzen, sondern von vorneherein so in die Planung mit einzubeziehen, dass es sinnvoll ist.

Das gilt auch für CAPS. Für Flüge bei Nacht oder über unlandbarem Gelände ist das doch selbstverständlich eine Erweiterung des sicheren Bereiches, wenn ich mir früher sagte - unlandbares Gelände oder NAcht sind single engine ein no go.

8. Dezember 2014: Von Tobias Schnell an Lutz D.

Insofern bin ich nicht dafür, solche Funktionen als Back-up für den Notfall einzusetzen, sondern von vorneherein so in die Planung mit einzubeziehen, dass es sinnvoll ist.

Das Tool bei der Planung und auch im Flug vor Eintritt des 'worst case' einzusetzen ist ja OK. Aber: "Hm, eigentlich würde ich nicht losfliegen - aber ich habe ja TerrainSafe für den Notfall, also auf geht's" - nee, also wirklich nicht.


Das gilt auch für CAPS. Für Flüge bei Nacht oder über unlandbarem Gelände ist das doch selbstverständlich eine Erweiterung des sicheren Bereiches, wenn ich mir früher sagte - unlandbares Gelände oder NAcht sind single engine ein no go.


Auch hier wieder: Ganz klar und unbestreitbar hat man unter den Bedingungen mit CAPS eine massiv bessere Chance, einen Motorausfall zu überleben (wenn man den als Hauptgefahr bei solchen Flügen ansieht - was durch die Unfallstatistiken nicht unbedingt bestätigt wird). Und hier könnte ich noch eher verstehen, wenn man mit einem CAPS-Flieger bereit wäre, das Risiko einzugehen, u.a. weil man im Falle eines Falles praktisch nur noch vom Funktionieren des Systems und nicht mehr vom eigenen Können abhängig ist. Sich aber mit TerrainSafe aus einer Situation herauszubasteln erfordert skills, die man besser dafür eingesetzt hätte, gar nicht erst in diese Lage zu kommen (OK, das ist nicht von mir ;-)).

Tobias


9. Dezember 2014: Von Lutz D. an Tobias Schnell Bewertung: +1.00 [1]
< "Hm, eigentlich würde ich nicht losfliegen - aber ich habe ja TerrainSafe für den Notfall, also auf geht's" - nee, also wirklich nicht. >

Das, Tobias, ist aber auch eine stark vereinfachte und überzeichnete Situation, so ein Gedankengang kommt in dieser Schärfe doch in aller Regel gar nicht vor. Leichtsinn ist deshalb so gefährlich, weil er meistens weniger offensichtlich daherkommt.

Was aber vorkommen kann:

Ich will heute von Aachen nach Koblenz fliegen. Sagen wir GAFOR M7-M8, also Hauptwolkenuntergrenze so um die 1000ft.

Ohne Moving Map und GPS durch die Eifel brezeln bei 1000ft Wolkenuntergenze und 1.5-5km Sicht - hätte ich glaube ich nicht gemacht oder nur mit sehr guter Vorbereitung und immer einer gewissen Unsicherheit, ob da hinten nach der nächsten Hügelkette auch wirklich der Laacher See auftaucht und nicht die Hohe Acht.

Ich wäre vermutlich bis zum Rhein geflogen und dann flussabwärts oder so.

Heute kann ich mit einem Blick erkennen, ob ich in der gewählten Flughöhe auf Kurs noch mit Hindernissen rechnen muss, lange bevor ich diese sehen kann und ohne dass ich Zahlen interpretieren muss. Man kann doch nicht ernsthaft behaupten, dass das nur die Sicherheit des Fluges erhöht, aber nicht auch das Fenster meiner Möglichkeiten.

Na klar, jetzt kann mir das GPS ausfallen (dazu hat man ein back-up, vielleicht sogar ein zweites elektronisches und/oder Karten) und dann müsste ich halt schauen, ob ich fortsetze, den Flugweg ändere oder oder oder. Das muss ich aber auch, wenn andere Sicherheitsfeatures ausfallen. Mir ist auch mal mitten im Flug ein Magnetkompass ausgelaufen. Und die Trimmung kaputt gegangen. Und der Autopilot. Und ein Funkgerät. Wenn man alle diese Dinge nur als zusätzliche Sicherheitsfeatures denken würde, dann müsste man vor jedem Flug abwägen, ob man diesen auch antreten würde, wenn das Flugzeug nur aus Motor und Steueranlage bestehen würde. Alles andere kann und wird früher oder später den Dienst quittieren, wenn man lange genug fliegt.

Realistisch ist das nicht. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass man Kleinraumnavigation nach einem App durchführen sollte. ich spreche von verantwortungsvollem Einsatz der Mittel. Das kann dann auch die Möglichkeiten erweiteren.



Attachments: 2

Image
IMG_0602.PNG
Not in slideshow.

Image
IMG_0602.PNG
Not in slideshow.
9. Dezember 2014: Von Olaf Musch an Lutz D.
Der ist nett:

Ich will heute von Aachen nach Koblenz fliegen. ...

Ich wäre vermutlich bis zum Rhein geflogen und dann flussabwärts oder so.

Wenn Du das versuchst, musst Du für die Weltumrundung seeehr viel Sprit mitnehmen ;-)

Olaf, der sich gerade vorstellt, wie so eine "handelsübliche" TerrainSafe-Funktion bei einem Heli im Schwebeflug plärren würde...
Ich weiß, da gibt's andere Systeme, aber für Helis ist so was nicht nur teuer, sondern richtig teuer.
9. Dezember 2014: Von  an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Das "schleichende" fängt viel früher an, nämlich beim Fliegen bei gutem Wetter - "ach komm, wir haben ja so viel Elektronik an Bord, da brauchen wir keine ausführliche Wetterkunde und das Wetter ist ja eh schön" ... das fünf Mal gemacht und schon ist die Awareness für Wetter im Arsch -> dann wird erst bei marginalem Wetter und dann bei schlechtem Wetter nicht mehr über Wetter nachgedacht -> bumms knallts.
9. Dezember 2014: Von Lutz D. an Olaf Musch

Ich wäre vermutlich bis zum Rhein geflogen und dann flussabwärts oder so.

Großes Tennis, Lutz!


6 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang