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6. Juni 2005: Von Intrepid an Norbert V.H. Lange
Auch die Hubschrauber des BGS fliegen "Abfangeinsätze", um z.B. (vermeindlich) nicht autorisiertes Eindringen in gesperrte Lufträume auszukundschaften. So geschehen für die Sperrzone um Maastricht beim letzten Bushbesuch. Diese Sperrzone war sehr kurzfristig ausgerufen worden und reichte bis in die FIR EDLL. Von der "Begleitung" durch BGS-Hubschrauber haben allerdings nur die Beteiligten etwas mitbekommen, es wäre glaube ich auch nicht aufreißerisch genug für einen Pressebericht gewesen.

Allerdings können Hubschrauber nicht nach Alarmierung über mehrere 100 km hinweg schnell einen Kontakt herstellen, sie müssen bereits vor Ort sein. Dann passen Sie aber viel besser zum Geschwindigkeitsgefüge der allgemeinen Luftfahrt und erzeugen nicht das Aufsehen eines tief fliegenden Überschalljets.

Auch haben die in Kassel bzw. Paderborn stationierten PC9 eines zivilen Dienstleisters der Bundeswehr Identifizierungseinsätze in der TRA Münsterland geflogen, nachdem eine P28A ohne Freigabe nach oben den Wolken ausgewichen war.

Und ich selber habe mal nach Aufforderung ein anderes Kleinflugzeug ausgekundschaftet. Der Pilot konnte dann überzeugt werden, dass mit neuen Karten auch die neuen Dimensionen einer Kontrollzone besser respektiert werden können.

Ich kenne noch weitere "Abfangeinsätze", die ausschließlich der (meist navigatorischen) Unterstützung dienten.

Mein "Grummeln in der Magengegend" kam auch zunächst nicht aus der Angst heraus, in Stuttgart wäre beinahe ein Kleinflugzeug abgeschossen worden. Vielmehr durchschoss mich der Gedanke eines brennenden Straßenzuges a'la Remscheid, nachdem eine F4 vom Himmel gefallen ist.

Ich glaube, in der ganzen Diskussion fehlen Fakten und Berichte der Betroffenen:

1. Was meint der betroffene Pilot, wie waren seine Entscheidungen begründet (weiterfliegen oder außerplanmäßig landen).

2. Konnte die Flugsicherung den Flugverlauf vorhersagen, waren alle Verfahren korrekt angewand?

3. Wer entschied wann, einen Abfangeinsatz zu fliegen. Welche Kommunikation zwischen Bundeswehr und DFS fand statt. Welche offenen Fragen sollten durch den Abfangeinsatz beantwortet werden.
6. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an Intrepid
Danke.
Das war mal wieder ein richtig schön sachlicher Bericht, offensichtlich von einem Fachmann.

Da war auch für mich einiges neu. Zum Beispoiel, daß private Dienstleister Abfangeinsätze fliegen.

Bezüglich der Frage wie Kommunikation ziwschen den einzelnen gereglt ist, gibt es eine Presseinfo des BMVBW.

Werde Sie an Jan Brill senden. Bitte dort nachsehen.

Es grüßt aus dem Taunus
Henry.
6. Juni 2005: Von Intrepid an Norbert V.H. Lange
Zum "Abfangeinsatz" in der TRA Münsterland:

Der Vorfall ist allerdings einige Jahre her. Die Besatzung der P28A war ohne vorherige Nachfrage über den Status der TRA weit über FL 80 (Untergrenze) gestiegen. Plötzlich befanden sich links und rechts jeweils eine PC9, beobachteten das Luftfahrzeug (notierten wahrscheinlich das Kennzeichen) und verschwanden dann mit einer abrupten Änderung der Flugrichtung wieder.

Die PC9 sind wechselweise in Paderborn bzw. Kassel auf dem Vorfeld zu finden und haben zivile Kennzeichen (D-F...). In Kiel und auf der Dahlemer Binz habe ich sie auch schon beobachtet. Sie fliegen, so hat man mir gesagt, Zieldarstellung in den jeweiligen TRA's im Auftrag der Bundeswehr.

Unsere Flugschule, der Halter der P28A, bekam einen Anruf mit der Aufforderung an die Besatzung, nach der Landung doch bitte eine bestimmte Telefonnummer anzurufen. Diese Aufforderung habe ich entsprechend weitergegeben. Im Nachgang erhielten wir dann noch ein FAX mit der Radaraufzeichnung des Flugweges, welches ich der Besatzung übergab. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, die Telefonnummer war nicht der Wachleiter, sondern führte zu einer militärischen Dienststelle. Das FAX hatte seinen Ursprung bei der DFS.

Die Androhung, ein Verfahren mit entsprechenden Strafzahlungen zu eröffnen, bewahrheitete sich nicht, es ging mit mündlicher Ermahnung glimpflich ab.

Das FAX erfreute sich großer Beliebtheit unter den Schülern und Charterkunden, alle beteiligten Luftfahrzeuge waren mit Transponder unterwegs gewesen und man konnte sehr detailiert alle Flugbewegungen nachverfolgen.

Ob hier jemand seine Konsequenzen überschritten hatte und es deshalb nicht zu einem Verfahren gekommen ist, kann ich nicht beurteilen. Es hatte eine Luftraumverletzung gegeben, die war aufgefallen, aber es wurde niemand dafür bestraft. Daraus haben viel mehr als nur die beteiligten Piloten gelernt. Von da an galt nicht mehr "du brauchst nicht nachfragen, die TRA ist sowieso nicht aktiv".
10. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an Intrepid
Hallo intrepid !

Guten Abend,
sehr sehr interessant ihre Infos, insbesondere "Abfangeinsatz" in der TRA Münsterland. Haben Sie schon mal in das Forum "Elite 2005" gesehen?

Stellen Sie diesen Beitrag da doch mal rein.
Würde mich auch interessieren, wie Sie diese Vorgänge bewerten. Antwort bitte dort.

Bezüglich Ihres Wunsches nach Fakten, schauen Sie bitte in meine Antwort an Stefan vom 10.06.2005.

Ihren Fragen

Zitat:
1. Was meint der betroffene Pilot, wie waren seine Entscheidungen begründet (weiterfliegen oder außerplanmäßig landen).

2. Konnte die Flugsicherung den Flugverlauf vorhersagen, waren alle Verfahren korrekt angewandt?"
Zitatende

kann man nur ausdrücklich zustimmen.

Aber ich denke, Herr Brill wird in der nächsten Ausgabe von PuF mit Fakten aufwarten. Wäre wirklich mal interessant, ein Interview mit dem, Piloten zu lesen. Aber da schwebt vermutlich ein LBA-Verfahren und da wird er sich wohlweislich erst mal nicht öffentlich äussern.

Also, bis auf ein Neues im Forim ELITE 2005
fragt grüßend aus dem Taunus
Ihr
Henry

4 Beiträge Seite 1 von 1

 

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