Dieser Tage habe ich einiges z.T. MoGas gegoogelt - auch im zusammenhang mit einem anderen Posting wo eigentlich durchweg positive Erfahrungen mit MoGas gesschildert wurden.
In der praxis ist der Einsatz von Autosprit auch ohne MoGas-zulassung wahrscheinlich sehr verbreitet.
Dabei wird wohl dem Alkohol im Autosprit ein besonderes Risiko zugesprochen.
Interessant ist die Historie beim Autosprit. Angefangen mit verbleitem Sprit wg. unkontrollierter Zündungen hin zu bleifreiem Sprit und dann wieder hin zu Ethanol im Sprit. Dies wohl weniger um die Umwelt mit Bio-Ethanol zu entlasten und die Sonne in den Tank zu bringen, als vielmehr um den modernen Motoren zu helfen. Aber bitte nicht gleich auf mich einschlagen weil irgendein Detail verkehrt ist.
Das Risiko beim Flieger scheint neben der evtl. Beschädigung von Leitungen und Dichtungen (ähnliches Riskiko wie beim E10-Sprit?) vom Siedepunkt des Ethanols und von dessen hygroskopischer Eigenschaft auszugehen.
Siedepunkt: In grösseren Höhen könnte es Dampfblasen geben; am Boden könnte durch Verdunsten ein Teil des Sprits über längere Zeiträume "verschwinden". 10%Ethanol auf 200l könnte bedeuten, daß nach ein paar Wochen auf dem Vorfeld mit sommerlichem Heiss/Kalt-Wechsel fast 20l im Tank fehlen! Unschön, aber notfalls an der Tanke behebbar.
Hygroskopie: Wie hoch ist real , der Effekt vermehrt Wasser im Sprit vorzufinden? im Allatg habe ich persönlich weder im Avgas noch in einem MoGas-Flieger beim Drainen je Wasser vorgefunden. Zumindest hier in Mitteleuropa ist das Risiko wohl eher gering.
Ganz andere Geschichte:
Mir wird die Geschichte eines Motors berichtet, der von einer namhaften Werft überholt wurde und kurz darauf einen verbrannten Kolben hatte. Haftung sei von der Werft mit dem Argument abgelehnt worden, der Eigner sei mit Diesel geflogen.
Hmmm.
In Youtube kann man sich anschauen, was passiert wenn man einen Benziner mit Diesel fährt oder umgekehrt. Das wird mit purem Falsch-Sprit demonstriert und geht schnell und nachhaltig dem Motor ans Leben.
In der Praxis könnte ich mir vorstellen, daß eher eine Teilbetankung mit falschem Sprit passiert. Wie kann sich ein Vercharterer gegen sowas schützen? Oder ich mich als Charterkunde gegen Fehlverhalten des vorigen Freiers? Ich möchte weder mit einer Engine-failure konforntiert werden noch mit dem Vorwurf einen kapitalen Motoschaden verursacht zu haben. Mit Drainen lässt sich eine verunreinigung des Sprits mit Diesel/jet-A1 ja nicht ohne weiteres detektieren. Ich bin schon froh, eine zu wenig blaue Verfärbung des Sprits zu erkennen wenn jemand MoGas dazugekippt hat, aber mehr?
Wie würde sich so ein Motorschaden durch mit Diesel verunreinigtes Avgas äußern? Ich glaube, Diesel zünden wesentlich heisser als Benziner.
Und bitte nicht gleich hauen, falls jemand die Fragen für dümmlich oder nicht relevant hält :-) Erläuterungen reichen völlig aus