Ja, wirklich
teuflisch, wie schnell das gehen kann. Ich fliege meistens im Nordosten des amerikanischen
Kontinents, hauptsächlich in und um Ontario herum. Was ich hier jetzt sage, trifft
auf diese Gegend zu, also kontinentales Klima ohne Berge (außer den Apalachen).
Meine Grundregel
bei Icing ist, immer etwas zu tun, wenn sich am Flügel meiner C182 mehr als nur
eine kleine Spur von Eis ansetzt. Sehr
oft ist es am besten, nach oben auszuweichen, daher habe ich auch einen
Turbolader und beheizten Propeller, meine beste Eisbekämpfungsmittel. Dabei ist aber zu beachten, daß die größte
Vereisung gerade in den Tops auftreten kann. Icing hat nur einen „Vorteil“
unter bestimmten Bedingungen: Wenn es
über 0 gradC ist, fällt das Eis schnell ab; daher ist es immer gut, wenn man
Plustemperaturen erreichen kann, die über der MSA oder in VMC liegen. Man darf auch operationelle Limitierungen
nicht vergessen, z. B. daß man von ATC keine sofortige Höhenänderung genehmigt
bekommt. Im schlimmsten Fall muß man
ohne zu Warten eine Emergency erklären und damit dann steigen/sinken, wie man
muß. Habe ich auch schon gemacht (wegen
Eis in einer C172 über Bergen) und mir wurde sofort ohne späteres Nachfragen
geholfen.
Im Film wird ja
stark drauf hingewiesen:
Complacency! Das glaube ich auch
in diesem Fall. Der Pilot hat einfach zu
lange gewartet. Zwei Minuten sind eine
Ewigkeit. In seinem Fall hätte wohl ein
sofortiges Sinken die Rettung bedeutet. Aber ich will nicht den Monday Morning Coach
spielen. Wenn Angst/Panik aufkommt und
man versucht das Problem wegzurationalisiren, dann sind „all bets off“.
Gerd