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Hallo Herr Pohl,
der Unterschied zwischen Mogas und 91UL besteht darin, dass Mogas eine Art Sammelbegriff für alle möglichen Treibstoffe insbesondere aus dem Automobilbereich ist. 91UL ist ein Luftfahrtkraftstoff zugelassen nach ASTM D7547. Der Denkfehler liegt in den unterschiedlichen Werten für Oktanzahlen: RON (Research Octane Number) und MON (Motor Octane Number). In der Luftfahrt werden grundsätzlich MON-Werte verwendet. An der Zapfsäule an Tankstellen ist in Deutschland die ROZ(RON) Zahl zu finden. Zur Verwirrung benutzen die Amerikaner an der Tankstelle die AKI Zahl, ein Mittelwert aus RON und MON (AKI=(RON+MON)/2). Grundsätzlich ist die MON Zahl die betragsmäßig kleinere. Ein Kraftstoff mit einer MON Zahl von 85 hat ca. 95 RON. Daher gibt es an der Tankstelle auch keinen Ersatz für 100LL, da ein Kraftstoff mit 100 MON geschätzte 110 RON hat. Der 91UL Kraftstoff hat damit eine höhere Oktanzahl als Super Plus von der Tankstelle.
Gruß, Andreas Penner
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danke andreas für ausführliche infos. "lediglich forschungsfirma" heisst dann, die wollen gar nicht die vermarktung machen, sondern warten noch auf interessierte investoren? (das klingt echt nach mehr als 2 monate)
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Das Problem ist außerdem der im Vergleich zu Europa immer noch wesentlich niedrigere AVGAS Preis in USA. Deswegen wurde im Januar die Firma Swift Fuel GmbH gegründet zum Zwecke der Vermarktung von 100SF in Europa. Aufgrund der AVGAS Preis Situation sind die Rahmenbedingungen hier günstiger als in USA und auch der Bedarf an AVGAS ist wesentlich geringer als in USA. Nach unseren Recherchen benötigen wir ca. 100 Mio Liter AVGAS im Jahr in Europa. Das hört sich zwar viel an, ist aber wenig im Vergleich zu dem, was an Bioethanol zur Beimischung zum E10 Autotreibstoff derzeit erzeugt wird. Mit einer einzigen Anlage ist man in der Lage, ca. 360 Mio Liter Bioethanol pro Jahr herzustellen. Der Swift Prozess ist zwar ein ganz anderer, aber die Biomasse wird auch hier benötigt und somit wären die Rahmenbedingungen zur Herstellung von 100SF bezüglich der beizuschaffenden Biomasse zumindest ähnlich, allerdings ist man beim Swift Prozess flexibler, da alles genommen werden kann, was Zucker, Stärke oder Zellulose enthält und auch der Energiebedarf beim Destillationsprozess geringer ist. Aus 1000 kg Biomasse können bis zu 350 Liter Swift Fuel gewonnen werden. Wir gehen aktuell von einer Zeitschiene von geschätzten 2 bis 3 Jahren aus, bis 100SF für alle verfügbar sein wird. Seitens der EASA und auch dem LBA wurde unser Vorhaben bislang sehr positiv bewertet und unterstützt. Das Permit to Fly wurde uns auf der Grundlage der FAA Reports umgehend ausgestellt und alle Ergebnisse, die wir bislang auf unseren Flügen dokumentieren konnten, sind durchweg positiv.
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>Conti an Modifikationen arbeitet, die den Betrieb mit 94UL ermöglichen sollen. Damit könnten dann auch die großen IO550-Brummer bis 300 HP betrieben werden.
Conti behauptet (zuweilen), dass das für bestimmte Motoren gehen könnte. Es wird kein Wort darüber verloren, welche Leistungseinschränkungen (und damit evtl. Neuzulassungen der Zelle-Motor-Kombi) damit verbunden sind, wohl aber angedeutet, dass es diese geben würde. Lycoming ist vehement für ein bleifreies 100-Oktan-Benzin.
Es wird gerne die 70:30-Regel zitiert: 70 Prozent aller Flugzeuge kämen mit 94UL klar - aber die anderen 30 Prozent verbrauchen 70 Prozent des Avgas.
Alles, was weniger als 100 Oktan hat, ist aus meiner Sicht keiner Lösung.
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Das stimmt!
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Was bedeutet denn der Name Swift Fuel eigentlich ?
Ist Avgas mit Swiftfuel mischbar ?
###-MYBR-###Grs. Markus###-MYBR-###
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Soweit mir bekannt ist, kann man das mischen.
Hier die Homepage www.swiftenterprises.com
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Die Antwort, die zulassungstechnisch Klarheit schafft.
Was noch immer nicht geklärt ist, ist ob der Preis vergleichbar mit 100LL gehalten (bzw. gemindert) werden kann. Ziel muss ein günstigerer Kraftstoff sein, da 100LL in der Vergangenheit überproportional verteuert wurde.
Meiner Meinung nach wird es keine digitale Lösung geben (SWIFT <-> Schrott) sondern auch einen Übergang. Einige Flieger vertragen Autosuper (Schutzsorte ohne Ethanol) "straight out of the box". Ferner sollte man sich grundsätzlich am Autokraftstoff anlehnen, damit die Kosten überschaubar steigen. Bei einer schrumpfenden Flotte werden Herstellungskosten stets Überproportional steigen.
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Hallo Herr Stöhr,
nach dem derzeitigen Stand der Berechnungen wird der Preis für 100SF in etwa die Hälfte des derzeitigen AVGAS Preises betragen, bezogen auf die in Europa benötigte Gesamtmenge an AVGAS pro Jahr. Der Preis wird unter anderem durch die lokalen Gegebenheiten bezüglich der Rohstoffbereitstellung der benötigten Biomasse, je nach Standort und durch die bislang unbekannte Energiesteuer variieren. Die reinen Herstellkosten stehen ziemlich genau fest und liegen bei ca. 0,40 je Liter, immer ausgehend von der in Europa benötigten Gesamtmenge an AVGAS. (ca. 100 Mio Liter / Jahr)
Gruß, Andreas Penner
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zu deutsch: die kosten sind deutlich höher als für mineralöl. 1. weil 40 ct sehr viel ist und 2. weil es viele verweigerer geben wird (siehe E10) und dadurch die auf-einen-schlag-produkt-wechsel-strategie kein realistisches szenario hat
daraus (aus hohen kosten) auf regierungsfreundliche gesinnungen für preisbildung zu schliessen klingt ohne hintergrundwissen erstmal gewagt
udo
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auch wenn das im bereich des möglichen liegen sollte, was ich (wie mein vor-poster) noch anzuzweifeln wage, sehe ich die spezifische infrastruktur als großes problem. das wird kosten treiben. auch dauerhaft. der privatsektor sollte m.E. versuchen langfristig auf autosuper (mit ethanol) umzuschwenken.
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Bravo Andreas, gut geschrieben. Die Milch kommt immer noch von der Kuh - und nicht vom Supermarkt. Unser Brot wächst immer noch am Acker - und nicht im Labor ! Und die "Flieger" fliegen deshalb, weil es seit jahrzehnten kluge Konstrukeure gab und gibt - und nicht, weil es das G1000 usw... gibt!
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