
Negativbeispiel: Für eine komplette Nichtleistung presst Lohr Aviation den Teilnehmern 400 US-Dollar ab. Das muss in Chile nicht sein. |
Bei 10.000 ft Flugplatzhöhe und rund 25°C Lufttemperatur herrschte beim Abflug in Cuzco eine Dichtehöhe von rund 13.500 ft. Wir hatten den Reiseplan extra so angelegt, dass nach dem Start im Hochland nur rund 340 NM zu fliegen waren und niemand mit allzu viel Sprit in Cuzco starten musste. Entsprechend hatte auch keine der vier Twins voll getankt, trotzdem war die Performance für uns ungewohnt schwach. Die Flugzeuge meisterten die Aufgabe allerdings entsprechend der Performance-Berechnungen und am späten Nachmittag trafen alle Maschinen in Arica in Chile ein.
Einreise, Tanken und der Weg zum Hotel klappten dann noch recht gut. Am nächsten Morgen allerdings mussten alle Maschinen vor 11.00 Uhr lokal in der Luft sein, weil danach die einzige Piste des Platzes wegen Bauarbeiten schloss. Wir hatten den lokalen Handling-Agenten am Vorabend mehrfach gebeten alle erforderlichen Unterlagen rechtzeitig für den Start der ersten Maschine um 8.00 Uhr fertig zu stellen um einen rechtzeitigen Abflug der gesamten Flotte zu gewährleisten.

Traumkulisse: Flugzeug der Leserreise in San Pedro de Atacama SCPE |
Trotzdem hatte der Handler “Lohr Aviation” am nächsten Morgen so gut wie nichts vorbereitet. Die Flugpläne waren nicht an das lokale ARO weitergeleitet worden, die für die Ausreise benötigten Zollstempel und Papiere fehlten bei fast allen Crews, nicht mal die eigene Rechnung war fertig! Der Abflug verzögerte sich mehr und mehr und wir mussten befürchten im eher weniger hübschen Arica hängen zu bleiben statt nach Atacama zu fliegen. Hinzu kam, dass das von Lohr Aviation gestellte Personal so gut wie kein Englisch sprach. Für einen Handling-Agenten eigentlich ein NoGo.
Für diese Nichtleistung kassierte der Agent dann aber doch noch rund 400 US-Dollar in Cash mit der erpresserischen Drohung bei Nichtzahlung den Anflug weiter zu verzögern. Ein typisches Beispiel wie Handling nicht funktionieren sollte!
Nach unendlich langen Diskussionen mit dem überforderten Personal von Lohr, hob das letzte Flugzeug der Gruppe gerade mal 15 Minuten vor der 11.00 Uhr Deadline dann in Arica doch noch ab. Ziel für heute war der einsame Wüstenstrip von San-Pedro de Atacama/SCPE. Hier würden wir vier Nächte im wunderschönen Hotel Explora bleiben. Das Hotel hatten wir bei der Leserreise 2007 schon gebucht und es war uns vor allem wegen der hochinteressanten und flexibel gestalteten Ausflüge in die Umgebung in Erinnerung gelblieben.

Auf dem unbesetzten Flugplatz mitten in der Wüste helfen sich die Crews gegenseitig die Flugzeuge platzsparend zu schachteln |
Alle Flugzeuge meisterten dann den Anflug auf die 2.000 m lange und 8.000 ft hohe unbeaufsichtigte Piste mitten in der Wüste. Manche mit, manche ohne vorherige “Runway Inspection” (!). Auf den begrenzten Parkflächen mussten wir die Maschinen dann etwas schachteln, dann ging es ins Hotel Explora!
Die weitläufige Anlage des Hotels liegt in der Oase von San Pedro und bietet bei quasi Dauer-CAVOK, Sonnenschein und angenehmen Temperaturen mehrere Pools und die üblichen Annehmlichkeiten eines Fünf-Sterne-Hauses. Vor allem aber ist das Hotel ein Ausgangspunkt für Exkursionen in die atemberaubende Natur der Umgebung. Egal ob im Auto, hoch zu Ross oder zu Fuß – rund um die Oase gibe es eine Menge zu erkunden für die Crews in den nächsten drei Tagen.