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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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28. Juni 2020: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Chris B. K. Bewertung: +3.00 [3]

In dem Moment, als Carsten Spohr mit der Insolvenz gedroht hat, hätte ich von Staatsseite die Verhandlungen abgebrochen, in der Presse ein feindliches Übernahmeangebot präsentiert

Und dann? Dann wird es richtig teuer. Dann gehört Dir als Staat eine Firma, die sowieso gerade Geld braucht, weinende Stewardessen demonstrieren vor Deiner Parteizentrale für ihre Jobs, Grüne fordern, dass Du sofort sämtliche Inlandsflüge einstellst (die dann natürlich die Abgeordneten in ihrer Freiheit dann trotzdem zwischen Köln-Berlin bei der Konkurrenz buchen). Der Feldversuch, 10% Biodiesel dem Kerosin beizumischen, muss Dir doch ein paar kaputte Turbinen, den guten Ruf oder zumindest einen kleineren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr wert sein.

Also quasi Al-Italia plus grüne Forderungen.

28. Juni 2020: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +2.00 [2]

Und jetzt nehmen wir noch das ordoliberale Vorgehen, dem ich ja eigentlich normalerweise anhänge: Lass es den Markt regeln! Dafür haben wir eine wunderbare Blaupause: Die Schifffahrtskrise. Die europäischen Airlines bekommen also kein Geld. Die Insolvenzverwalter oder die Notverkäufe drücken die Gebrauchtpreise für Flugzeuge ins Bodenlose. "Bodenlos" kannst Du mit etwa 1/4 der vor einem Jahr gültigen Marktpreise gleichsetzen. Diverse Bankkredite werden notleidend, ggf. die Banken dahinter auch.

Wer kauft dann? Knapp oberhalb des Schrottwertes von Aluminium? Wer hat denn die insolventen Containerschiffe gekauft? Zu einem erheblichen Anteil griechische Reederfamilien (natürlich nur aus ihren sauer in Griechenland brutal versteuerten Gewinnen). Die Flugzeuge gehen also zum Spottpreis an Superreiche und strategisch denkende Länder wie China, die ohnehin US-Staatsanleihen, also Dollars, bis zum Abwinken gebunkert haben. Und wenn dann die Luftfahrt wieder anspringen sollte, dann ist die europäische Flotte zum größten Teil in diese Kanäle gegangen. Und Du kannst nicht mal vor der WTO auf illegale Subvention o.ä. klagen: Die Flugzeuge wurden ja sauber zum Marktwert verkauft. An Bord begrüßen Dich freundlich lächelnde Philippinas, die mit ihren Männern auf den Containerschiffen den Dumpinglohn gemeinsam haben. Homebase mutmaßlich Istanbul oder ein südosteuropäischer Staat, der mit den Schultern zuckt und sagt: "Hey, wenn Philippinos auf Euren Schiffen für Euch Deutsche kein Problem sind, warum dann die außereuropäische Crew auf unseren Flugzeugen auf der Strecke Berlin-Paris?" Und gegen diesen doppelten Wettbewerbsvorteil kriegst Du keine europäische Fluglinie mehr am Markt etabliert.


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