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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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7. Mai 2020: Von Andreas Ni an ch ess

Infizierte, die an anderen Orten (daheim) zur Verbreitung beitragen

Zwei von Zwei Positiven in meinem Gesamt-Umfeld(die sich outeten) waren in der zweiten Märzwoche in Ösien Ski fahren - Beide nicht in Ischgl, aber im 30km-Umkreis.

In dieser Woche flüchteten offensichtlich die Kitzloch-Knutscher in angrenzende Skigebiete. Warum ausgerechnet dort - auch ohne rumknutschen - die Ansteckung so gut funktionierte: keine Ahnung, ich bin kein Virologe.

Übrigens Beide mussten eine mittelprächtige bis schwere Erkältungskrankheit durchkurieren, der Eine mit mehrwöchigem Bett-Aufenthalt.

7. Mai 2020: Von _D_J_PA D. an Andreas Ni Bewertung: +1.00 [1]

Lass mich raten: Mickey Jockeys...

7. Mai 2020: Von Andreas Ni an _D_J_PA D.

Weder - noch! Wenn Du versprichst, Dich ordentlich, wohlerzogen und anständig zu benehmen (soll ich Dir zuvor nen Knigge schicken?), biste gern auf ein Hangarbierchen in sozialem Hangarabstand eingeladen und ich erzähl's Dir (hier im öffentlichen Forum, da sind wir alle discret und nennen weder Namen noch Indianerstamm).

7. Mai 2020: Von _D_J_PA D. an Andreas Ni

Sicher nett gemeint - aber sorry, ich trinke kein Alkohol und auch die Zigarette danach ist nichts für mich... Fliegen allein berauscht mich vollkommen ausreichend

7. Mai 2020: Von Chris Hannen an _D_J_PA D. Bewertung: +59.00 [60]

Liebe Forumsgemeinde. Ich bin kein regelmäßiger Teilnehmer in diesem Form.

Anlässlich der jüngsten Ereignisse und Auswirkungen auf unsere Freiheit zu fliegen habe ich mich gehalten gesehen einen offenen Brief an den daec zu senden. Diesen möchte ich nachfolgend auf diesem Wege veröffentlichen.

Sehr geehrter Herr Klett,

nachdem unsere Landesregierung gestern beschlossen hat, dass es an der Zeit ist, Sportstätten, bei denen die Tätigkeit sicher an der freien Luft stattfindet und Abstandsregeln eingehalten werden können, wieder zu öffnen, kommt meiner Meinung nach die Zeit, in der aufgearbeitet werden muss, was in Deutschland unter maßgeblicher Mitwirkung des Daec und diverser seiner Landesverbände passiert ist.

Kurz zu meiner Person. Ich bin Unternehmer, 40 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter. Am Niederrhein ansässig bin im Besitz einer PPL-A IFR sowie einer Segelfluglizenz, fliege seit über 20 Jahren und habe knapp 4000 h Flugerfahrung. Ich betreibe zwei Flugzeuge, eine Piper Malibu Jetprop, stationiert in Weeze EDLV, und eine DA40, stationiert auf dem durch den LSV Goch betriebenen Sonderlandeplatz Goch Asperden EDLG. Meine beiden Flugzeuge nutze ich ausschließlich für private und geschäftliche Reiseflüge. Ich betreibe damit keinen Flugsport.

Was mit unserer allgemeinen Luftfahrt, unseren Freiheitsrechten und den innereuropäischen Grenzen in den vergangenen Wochen passiert ist, macht mich immer noch sprachlos. Ich habe mich gefühlt wie in einem schlechten Film. Ich habe grundsätzlich Verständnis für viele der Entscheidungen, die die Bundesregierung getroffen hat. Es musste sehr schnell gehen, um das zumindest gefühlt drohende Risiko in den Griff zu bekommen. Da wurde über Nacht viel mit heißer Nadel gestrickt und wo gehobelt wird, fallen bekanntlich Späne. Auf die einzelnen Maßnahmen und Entscheidungen der Bundesregierung will ich hier nicht weiter eingehen. Mir geht es um die Rolle und das Verhalten unserer „Interessenvertretung“ – dem Daec und den jeweiligen Landesverbänden.

Sehr geehrter Herr Klett, Sie haben es versäumt zu erkennen, was die allgemeine Luftfahrt in Deutschland ist. Sie haben es auch versäumt, zwischen den Aufgaben unserer von den Vereinen betriebenen Flugplätzen zu differenzieren. Mit Ihren Schreiben, bzw. denen der Ihnen folgenden Landesverbände (in meinem Fall NRW), insbesondere dem vom 29.03. an alle Mitgliedsvereine – die Betreiber der meisten deutschen Sonderlandeplätze – tragen Sie wesentlich Verantwortung dafür, dass über Nacht 80 % der deutschen Infrastruktur einfach geschlossen wurde. Seit dem Tag war es in Deutschland kaum noch möglich, mit dem eigenen Flugzeug zu reisen. Der Flugverkehr der allgemeinen Luftfahrt wurde so stark reduziert, dass diverse Verkehrslandeplätze Ihre Betriebspflicht aufheben ließen und geschlossen wurden und teilweise insovenzgefärdet wurden und immer noch sind. Der Luftverkehr der allgemeinen Luftfahrt kam nahezu vollständig zum Erliegen. Ich habe an dem Wochenende des 28.03 irgendwie eine Eingebung gehabt und meine DA40 nach Dinslaken geflogen. Dinslaken gehört zu einem der wenigen Flugplätze, die die Fahne hoch gehalten haben und der uneingeschränkt nutzbar geblieben ist. Ich rechne es dem Flugplatz und seinen Mitarbeitern sowie seinem Geschäftsführer hoch an, dass sie sich so verhalten haben. Dies sei hier aber nur am Rande erwähnt. So konnte ich das Flugzeug zumindest auf den Strecken, die noch fliegbar waren, die ganze Zeit nutzen, was ich fast jede Woche getan habe.

Ich kann Ihnen sagen: Was Sie mit Ihrer Schließungsaktion erreicht haben, hat seit dem 2. Weltkrieg noch keiner erreicht. Der Luftraum war wie leergefegt. Totenstille auf allen Info- und Radarfrequenzen, mit Ausnahme einiger weniger Fracht - und Medicalflüge. Sie haben uns unsere Freiheit, mit dem eigenen Flugzeug reisen zu können, für 2 Monate genommen. Sie haben diese Freiheit wie seit der Gründung der Bundesrepublik nie jemand zuvor in Gefahr gebracht.

Da Sie die Aufgaben aller deutschen Flugplätze, die als Sonderlandeplatz für den Motorflug zugelassen betrieben werden, offensichtlich nicht ganz verstanden haben, möchte ich Ihnen diese hier kurz einmal erläutern.

Für Sie Herr Klett, scheinen Flugplätze nur eine „Sportstätte“ zu sein. Die Infrastruktur Flugplatz mag für Sie als Segelflieger auch genau das sein, genauso wie eine Straße die Sportstätte eines Radsportlers, Joggers oder Motorradfahrers ist. Daher erscheint es mir wichtig, Ihnen das nachfolgende zu erläutern:

Diese Plätze sind nicht nur Sportstätten, sondern ein wesentlicher Teil der deutschen Infrastruktur der allgemeinen Luftfahrt. Der Grund, warum diese Infrastruktur von Vereinen betrieben wird, ist im Wesentlichen die Tatsache, dass unser Staat diese nicht bereitstellt. Die Rolle und Existenz der allgemeinen Luftfahrt scheint Ihnen ja auch nicht geläufig zu sein, daher nachfolgende weitere Erläuterung: Die allgemeine Luftfahrt ist für unsere Gesellschaft ein wesentlicher Bestandteil der Mobilität.

Ist irgendjemand in den letzten 2 Monaten auf die Idee gekommen, die Straßen und Autobahnen zu schließen, weil diese für Teile der Bevölkerung der Ort der Ausübung ihres Sports oder ihrer Freizeitbeschäftigung sind?

Sie Herr Klett verantworten, dass genau das der allgemeinen Luftfahrt passiert ist. Und als wäre dieser Skandal nicht schon schlimm genug gewesen, haben Sie auch noch nachgelegt. Mit Ihren Schreiben und denen Ihrer Landesvertretungen (mir liegt das vom 29.03 vom Verband NRW vor) haben Sie es Vereinen nahezu unmöglich gemacht zumindest den Teil des Luftverkehrs zuzulassen, der zu keinem Zeitpunkt von der Bundesregierung eingeschränkt wurde oder werden sollte. Sie haben praktisch alle Vereine dazu bewegt, ihre Sonderlandeplätze uneingeschränkt zu schließen. Jene die versucht haben, sich gegen diesen Skandal aufzulehnen, haben Sie versucht mundtot zu machen und sie als unsolidarisch diffamiert. Was haben Sie sich dabei gedacht? Was hilft es einem Fußballverein, wenn wir aufhören zu fliegen? Was hilft es einem Judoverein, wenn jemand eine Reise auf dem Landweg anstatt durch die Luft absolviert? Was hat das mit Solidarität zu tun? Die Krise ist schlimm genug, die Einschränkungen belasten uns alle auch so stark genug. Sollten wir nicht besser daran arbeiten zumindest all die Dinge zu ermöglichen, die sicher durchgeführt werden können, anstatt uns alle zu Hause einzuschließen und das kollektive Leid zu maximieren?

Sie haben weiterhin das Argument angeführt, dass es Ressentiments wecken könnte wenn alle zuhause bleiben und jemand geht fliegen. Ich habe in den letzten 2 Monaten unzählige Motoradfahrer, Cabriofahrer, Radfahrer, Jogger etc. gesehen, die am Verkehr teilgenommen haben. Und stellen Sie sich vor, viele davon sahen nicht mal so aus, als wären sie geschäftlich unterwegs. Ich halte auch diese an Minderwertigkeitskomplexe grenzende Strategie für die allgemeine Luftfahrt für völlig falsch. Wir betreiben aus diversen Gründen ein Fortbewegungsmittel, und zwar ein ganz phantastisches, dass sich von einem Auto einzig und allein dadurch unterscheidet, dass es nicht fährt sondern fliegt. Sie als Verband haben die Aufgabe dafür zu kämpfen, dass es als solches emanzipiert ist und bleibt, und dass wir unsere Freiheit auf Fortbewegung dieser Art behalten.

Stattdessen haben Sie, Herr Klett und ihre Mitstreiter, die gesamte allgemeine Luftfahrt stillgelegt. Sie haben nicht im Interesse eines Großteils der allgemeinen Luftfahrt, sondern ihnen zuwider gehandelt.

Sie haben es versäumt, die Bundesregierung aufzuklären und ihr die unterschiedliche Nutzung unserer Sonderlandeplätze zu erklären damit diese Ihre Infrastrukturaufgabe weiter wahrnehmen können.

In den 20 Jahren, die ich nun fliege kann ich mich nicht erinnern, dass der daec oder auch irgendeine andere unserer Interessensvertretungen eine solch kapitale Fehlleistung erbracht hätte und diese dann auch noch auf solche Art und Weise zu verteidigen versucht und durchgesetzt hat. Sie tragen damit die Verantwortung für die größte und schlimmste Einschränkung, die die allgemeine Luftfahrt seit der Gründung der Bundesrepublik erfahren musste. Genau wie mit der Schließung der innereuropäischen Grenzen ist mit der bundesweiten Schließung der Flugplätze eine rote Linie unserer Freiheitsrechte überschritten worden. Ich bin nicht gewillt, das einfach hin zu nehmen, auch dann nicht, wenn diese Einschränken wieder komplett wegfallen, worauf ich unglaublich stark hoffe.

Das, was der allgemeinen Luftfahrt in den vergangenen Wochen passiert ist, und die Rolle, die der daec dabei gespielt hat, muss Konsequenzen haben. Nie wieder dürfen wir es uns gefallen lassen, dass unsere Flugplätze sinnlos geschlossen werden und uns das Fliegen verboten wird. Sie und jene, die Ihren Kurs mitgetragen oder daran mitgewirkt haben, müssen zurücktreten.

Daher meine Aufforderung an Sie und Ihre Mitschuldigen Kollegen: Nehmen Sie Ihren Hut, treten Sie von Ihren Ämtern zurück und gehen Sie!

Mit freundlichen Grüßen

Chris Hannen

7. Mai 2020: Von Chris _____ an Chris Hannen

Amen.

7. Mai 2020: Von Alfred Obermaier an Chris Hannen

Bravo ��

7. Mai 2020: Von Erik N. an Chris Hannen Bewertung: +4.00 [4]

Bester Post seit langem !!

7. Mai 2020: Von Andreas Ni an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]

...wohl auch bester post, - aber viel wichtiger jedoch: beste "Action" seit langem; ein hervorragend geschriebener Brief mit einer sehr angebrachten Forderung. Mal sehen, ob das von dem Verein reflektiert wird.

Dagegen ist das Entziehen der Mitgliederbeiträge - wie ich ich das zu Gunsten von PuF tat - schier armselig. Sollte aber dennoch weiter verfolgt werden... (vergesst nicht Ingos Ausschreibung!).

7. Mai 2020: Von Manuel Hofmann an Chris Hannen

Dieser Post formuliert das auf den Punkt, was ich die ganze Zeit auf der Seele hatte. Danke für diesen sehr klaren Beitrag.

8. Mai 2020: Von Olaf Musch an Chris Hannen

Chris,

ein tolles Schreiben. Danke dafür.

Falls es eine Antwort geben sollte, informierst Du uns dann bitte auch hier?

Olaf


11 Beiträge Seite 1 von 1

 

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